Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mund zeigte ein schiefes, fast eingefrorenes Grinsen.
    »Ich heiße übrigens Mary«, sagte die Frau, um das für sie bedrückende Schweigen zu durchbrechen.
    »Nett. Ich bin Abe.« Er log, das hatte er schon immer getan. Nur nicht den wahren Namen nennen.
    Dann würde man ihm zu leicht auf die Spur kommen.
    »Welche Probleme haben Sie denn?«
    »Einige.«
    »Kann ich sonst noch helfen?«
    »Das glaube ich kaum. Ich muß nur nach London, denn meiner Schwester geht es schlecht.«
    »Aha.«
    »Sie - sie hat sich übernommen, wissen Sie? Viel Ärger. - Ein Nervenzusammenbruch.«
    »So ist das.«
    »Klar.«
    Er schloß die Augen. Nathan wußte selbst, wie er aussah, und er zeigte sich nicht gern.
    Zum Glück fuhr Mary schnell. So kamen sie zügig voran, und das war wichtig. Sinclairs Zweitkörper sollte auf keinen Fall zurückkehren können. Er mußte für immer verschollen bleiben. Um das zu erreichen, mußte Nathan zunächst einige Hindernisse aus dem Weg räumen. Blut würde fließen, und darauf freute er sich.
    Er war eingesetzt worden, um den Tunnel zu schaffen. Durch ihn würden die Verdammten wieder eine Chance erhalten, ins Paradies zurückzukehren.
    Wunderbar…
    »Ich glaube, wir sind gleich da.«
    Die Stimme der Fahrerin riß Nathan aus seiner Lethargie, und als er durch die Scheibe schaute, war die ländliche Umgebung verschwunden.
    »Wohin?«
    »Die nächste Straße rechts. - Pardon, ich war - eingeschlafen. Können Sie hier halten?«
    »Klar, aber…«
    »Bitte!«
    »Gut.« Die Frau stoppte. Der Wagen stand kaum, da war Nathan schon ausgestiegen und rannte fluchtartig davon, was seine Fahrerin verwunderte.
    »Wenigstens hätte er sich bedanken können«, murmelte sie. Daß sie wahnsinniges Glück gehabt hatte, überhaupt noch am Leben zu sein, wußte sie nicht. Es war eben besser gelaufen, als es sich Nathan vorgestellt hatte, der nach dem Aussteigen sofort untergetaucht war, so daß sich die Autofahrerin wunderte, ihn überhaupt nicht mehr zu sehen. Ihn schien- der Erdboden verschluckt zu haben.
    Sie startete wieder, und Nathan befand sich bereits in der Straße, in der Dr. Bensons Privatklinik lag. Er eilte auf das Haus zu und nahm mit seinen sensiblen Sinnen wahr, daß sich der Körper seines Feindes hinter den Mauern befand. Auf den Einsatz des Messers hatte er bisher verzichten können, aber er wußte, daß es nicht so bleiben würde.
    Auf einem Schild las er den Namen Benson.
    Er lächelte, als er über den Zaun kletterte. Warnanlagen hatte er nicht gesehen. Beinahe lautlos schwebte Nathan durch den Garten. Bäume gaben ihm Schutz. Das Gewitter war auch hier zu hören.
    Lauter jetzt, und eine erste Windbö erwischte ihn.
    Das Haus war verhältnismäßig groß. Es erstreckte sich über zwei Etagen. Die meisten Fenster waren dunkel, nur im Erdgeschoß schimmerte hinter einigen Scheiben gedämpftes Licht. Die Vorhänge waren zugezogen.
    Er mußte hinein, und er mußte sich beeilen. Die Zeit drängte. Er stellte für einen Moment den Kontakt zu seinem Zweitkörper her. Dabei war er stehengeblieben und hatte die Augen weit geöffnet.
    Der Tunnel war da.
    Sinclair war auch da.
    Er würde ebenfalls kommen.
    Aber zuvor mußte er in dieser Welt etwas Wichtiges erledigen. Er war sich seiner Sache sicher. Er würde alles schaffen, denn er gehörte zu denen, die man nicht so leicht stoppen konnte.
    Wie ein Patient oder Besucher ging er zur Tür und klingelte…
    ***
    Nichts - es hatte sich nichts getan! Nach wie vor lag John Sinclair unbeweglich auf der Liege, und es war nicht festzustellen, was ihn bewegte oder was er erlebte.
    Er war da, aber trotzdem nicht da. Er war nur anwesend, mehr auch nicht. Natürlich machten sich Jane, Suko und Sir James Sorgen. Auf ihren Gesichtern lag eine wahnsinnige Anspannung Sie hielten die Lippen zusammengepreßt, atmeten nur durch die Nase und schauten mehr als einmal auf die Uhren.
    Nur Benson war gelassen. Der Professor hatte hin und wieder ein Lid des Mannes in die Höhe geschoben, einen Blick in das Auge geworfen und war zufrieden, was er durch mehrmaliges Nicken andeutete.
    »Ja, das wird schon gehen«, sagte er. »Was?« fragte Jane.
    »Es ist alles okay.«
    »Aber wir wissen nicht, was er erlebt. Das macht mich verrückt.«
    Benson verlieh seinem Gesicht einen erstaunten Ausdruck. »Ich bitte Sie«, sagte er, »haben wir Mr. Sinclair zu diesem Experiment gezwungen, oder hat er es selbst gewollt?«
    »Er wollte es.«
    »Sie sagen es, Miß Collins.«
    »Aber Sie gestatten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher