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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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die Angst, die Furcht und auch die Bedrohung vergessen.
    Mich lockte das Licht!
    Ich war nach wie vor körperlos, aber ich konnte durchaus denken, denn der Geist unterlag eben anderen Gesetzen, und ich dachte daran, daß ich unbedingt zum Licht wollte, weil es mich anzog wie ein Magnet.
    Jede Seele, jeder Geist wollte zum Licht. Es gab überhaupt keine Unterschiede, und so schwamm ich gewissermaßen dem Tunnel entgegen. In mir oder wie auch immer herrschte die große Freude vor, denn alle Sorgen der Welt lagen jetzt weit hinter mir.
    Ich würde es schaffen.
    Es war ein Hingleiten, ein wundersames Schweben, und mich umgaben diese herrlichen Sphärenklänge, wie sie nur das Paradies selbst produzieren konnte.
    Der Tunnel war nicht einfach eine Röhre mit zwei Öffnungen, er war so etwas wie eine weite Fläche, aber trotzdem begrenzt. Ich sah Seiten, vielleicht bildete ich sie mir auch nur ein, aber an diesen Innenrändern floß das Licht entlang wie weiches Wasser, das vom Licht der Sonne umschmeichelt wurde.
    Das Glücksgefühl verstärkte sich noch. Ich konnte die Menschen immer besser verstehen, die sauer waren, wenn sie aus dieser Welt wieder zurück in einen oft schmerzenden Körper gerissen wurden.
    Das hier war eben das absolute Glück, wie es auf der Erde nicht erreicht werden konnte. Es war die große Freude auf dem Weg ins Paradies.
    Hatte der Dichter Schiller so empfunden, als er den Text zu van Beethovens Neunter Symphonie schrieb?
    War dies die Freude des Götterfunkens? Lag vor mir das Elysium (Aufenthaltsort der Seligen [in der griechischen Sage])?
    Eine Welt, in der es keinen Ärger, keine Gewalt und auch keine Sorgen gab. Mein Geist war unterwegs, und er wurde von den wunderschönen Klängen getragen.
    Ich würde einen Blick in das Paradies werfen können. Das Jenseits konnte so wunderbar sein, und in diesem Augenblick dachte ich an nichts anderes. Mein normales Leben war so weit entfernt, zu weit. Eigentlich konnte ich es jetzt vergessen, denn ich glaubte zudem daran, daß ich nie mehr dorthin zurückkehren würde.
    Ich wollte auch nicht!
    Mein Geist bewegte sich durch den Tunnel. Das Licht nahm an Stärke zu. Es blieb auf meinem Weg. Es wollte mich leiten, und die Musik schien aus diesem Licht zu kommen.
    Wann endlich hatte ich das Ziel erreicht?
    Vor mir strahlte das Licht am Ende des Tunnels viel heller als zu den Seiten. Dieser Tunnel verlieh auch meinem Astralleib Kraft. Für einen Augenblick dachte ich wieder an das, was hinter mir lag.
    Ich konnte mir jetzt nicht mehr vorstellen, daß er von jemandem manipuliert wurde, um dem Bösen zu dienen.
    Nein, das schien unmöglich.
    Das durfte nicht sein.
    Auf keinen Fall.
    Ich wollte das Glück erleben, das ewige Glück, dessen Faden immer stärker wurde. Aber er riß auch.
    Plötzlich erschien das Gesicht!
    Ich hätte damit rechnen müssen, aber wer dachte schon an die negative Seite, wenn man Dinge erlebte, über die man eigentlich kaum sprechen konnte?
    Nathans Gesicht!
    Die kalte, faltenlose und glatte Fratze, auf der sich das Totengrinsen so überdeutlich abzeichnete.
    Eine widerliche Boshaftigkeit, die sogar nicht in diese wunderbare Welt passen wollte. Grauenhaft und gemein. Wissend und böse.
    Ich hörte ihn reden. »Es ist mein Tunnel, John Sinclair. Er gehört mir. Mir ganz allein. Es wird der Kanal zum Paradies werden, und ich werde dafür sorgen.«
    Meine Umgebung blieb, aber trotzdem war sie für mich düster geworden. Dieses grinsende Gesicht versperrte mir den Weg, und der Mund zog sich zuckend und intervallweise immer mehr in die Breite, wobei seine Starre seltsamerweise vorhanden blieb.
    Diese Bösartigkeit versetzte mir einen weiteren Schock, und ich erkannte ihn als den Sieger an.
    Ich wollte es trotzdem nicht wahrhaben und »sprach« dagegen. »Nein, das kann und darf nicht sein. Es gibt keine Sieger, die aus der Hölle kommen. Keine uralten Engel, die einmal verflucht worden sind, werden den Weg ins Paradies finden.«
    »Doch, das werden sie. Es ist beinahe soweit, denn du wirst sie nicht daran hindern können.«
    »Ich versuche es.«
    »Du wirst sterben?«
    »Bin ich das nicht schon?«
    »Nicht richtig, denn dein Körper befindet sich nur in einem todesähnlichen Schlaf. Dein Gehirn arbeitet noch. Du bist so etwas wie ein Zombie, Sinclair. Du bist zu einem anderen Wesen geworden, das anderen Gesetzen gehorcht, und du wirst keine Chance mehr haben, in deinen Körper zurückzukehren; dafür werde ich Sorge tragen.«
    »Du bist
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