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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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als hätte ihn ein Stromstoß erwischt. Er war völlig durcheinander, wie weggetreten.
    »Was hast du getan?« röhrte er.
    »Gewonnen!« erwiderte Suko.
    »Nein, du hast nicht…«
    »Ich habe gewonnen, denn John Sinclair lebt. Du bist nicht schlau genug gewesen!«
    Das wollte Nathan nicht hinnehmen. Bevor sich Suko versah, warf er sich zu Boden und streckte seinen linken Arm aus. Er bekam das Messer zu fassen und wuchtete sich wieder hoch. Der verletzte Arm behinderte ihn kaum. Er wollte das Messer auf Sinclair schleudern. Hoch reckte er den Arm, stellte sich dabei auf die Zehenspitzen und drückte seinen Körper trotzdem noch nach vorn.
    In dieser Haltung traf ihn die Kugel.
    Und die schmetterte direkt in sein von einem widerlichen Totengrinsen entstelltes Gesicht.
    Nathan kippte um, und das Grinsen erlosch!
    ***
    Ich wurde getötet!
    Nein, mein Körper wurde getötet, und mein Geist würde eingehen in diesen Tunnel.
    Selten zuvor war ich so chancenlos gewesen, etwas an meinem Schicksal ändern zu können, aber seltsamerweise spürte ich nichts, und auch Nathan schleuderte mir nicht seinen endgültigen Triumph entgegen. Statt dessen fing sein Gesicht an zu zucken. Der Mund öffnete sich weit und schloß sich wieder. Er öffnete sich, die Augen bewegten sich. Plötzlich rotierten sie wie schnell laufende Räder, und in den Pupillen bildeten sich plötzlich zwei grelle Sonnen.
    Stark, immer stärker wurden sie, strahlten Licht ab, und auf einmal explodierte das Gesicht.
    Es wurde in einer wahren Lichtfülle zerrissen, und nichts, auch nicht der kleinste Rest, blieb zurück.
    Mich aber gab es noch.
    Und es gab das Licht.
    Aber wo war der Tunnel?
    Ich kam nicht mehr zurecht, aber irgendwie war es mir auch egal. Es würde schon weitergehen, ganz bestimmt sogar…
    ***
    Der entscheidende Augenblick stand dicht bevor, und sie fieberten ihm entgegen.
    Professor Benson hatte diesmal die Zeichen gesetzt. Er hatte die mit dem Gegenmittel gefüllte Spritzampulle aus dem Safe geholt und John die Lösung injiziert. Auch jetzt behielt er die Zusammensetzung dieses Mittels für sich. Nun warteten alle darauf, daß etwas geschah.
    Das Gewitter war näher gekommen. Blitze turnten über den Himmel. Gewaltige Donnerschläge ließen alles erzittern, und der heftige Wind zerrte an den Kronen der Bäume. Aber es fiel noch kein Regen.
    Benson hatte sich aufgerichtet. Mit einer vorsichtigen Bewegung legte er die Spritzampulle zur Seite. Er hatte eine höhere Dosis gespritzt, als zunächst beabsichtigt.
    »Wie lange wird es dauern?« fragte Sir James.
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Jeder Fall ist anders.«
    »Kann es jetzt noch schiefgehen?« fragte Jane.
    »Das will ich nicht hoffen.«
    Die Antwort ließ einiges offen, aber keiner von ihnen wagte es, eine weitere Frage zu stellen.
    Sie warteten ab.
    Erfüllt von einer kaum zu beschreibenden Spannung. Die Blicke auf den noch immer reglos daliegenden John Sinclair gerichtet, der auch weiterhin einem Zombie glich.
    Jane hielt es nicht aus. »Ich muß gehen!« flüsterte sie und verließ den Raum, ohne einen Blick auf den toten Nathan geworfen zu haben, der nun nicht mehr grinste.
    Sie zog leise die Tür zu.
    Sir James und Suko blieben. Sie schauten sich an, sie nickten sich zu, als wollten sie sich gegenseitig Mut machen.
    »Und wenn Sie es noch einmal mit einem Gegenmittel versuchen?« fragte Suko.
    Professor Benson schüttelte den Kopf. »Das wird keinen Sinn haben, glauben Sie mir.«
    »Okay, dann…«
    »Er bewegt sich!« keuchte Sir James. »Verdammt noch mal, John bewegt sich!« Der Superintendent war außer sich. So hatte ihn Suko noch nie erlebt. »Mein Gott, John!«
    Auch Suko und der Professor schauten hin.
    Johns Bewegungen hatten noch nicht den gesamten Körper erfaßt. Sie blieben zunächst auf das Gesicht beschränkt. Die Augenlider zuckten, dann die Lippen.
    Den beiden Männern kam es wie ein Wunder vor. Sie jubelten und benahmen sich unbefangen wie Kinder. Jane hatte sie vom Flur her gehört und stürmte wieder zurück in den Raum.
    »Was ist denn?«
    »John erwacht!«
    »Mein Gott, das ist…« Sie sprach nicht mehr weiter und lief auf das Bett zu. »Komm, komm«, flüsterte sie. »Tu uns endlich den Gefallen, John, bitte!«
    In diesem Augenblick schlug er die Augen auf!
    ***
    Nein, es waren keine Jubelschreie, die mich in meiner normalen Welt empfingen. Ich lag auf dem Rücken, konnte nur in die Höhe schauen und sah die vier Gesichter wie durch eine Nebelwand.
    Ja, ich
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