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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
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ihr Vorhandensein beruhigte ungemein.
    Akrobath sagte: „Es ist besser, Ellert/Ashdon, wenn du dich an die Kontrollen begibst und sie nach meinen Anweisungen bedienst. Wir wissen nicht, ob es einmal notwendig sein wird, daß du ohne mich auskommst."
    Ellert nahm ohne Kommentar Platz in dem Sessel. Als sich die Geschwindigkeit der KARMA verringerte, sank sie zugleich tiefer in die obersten Schichten der Atmosphäre ein und näherte sich dann, immer langsamer werdend, der Nachtseite. Am Rand des Horizonts tauchten Lichter auf - die Küstenstädte des großen Kontinents.
    Ellert korrigierte den Kurs ein wenig. Der beabsichtigte Landeplatz lag weiter im Norden.
    Aus dem Helmgerät drangen Wortfetzen, die trotz des Translators unverständlich blieben. Dann überflog die KARMA einige Städte und glitt dann schließlich über die schwach besiedelten Landflächen dahin, die sich bis hinauf zur Polkappe erstreckten. Sie überquerte ein Gebirge und erreichte die Hochebene.
    Langsam stellte sich das Schiff auf sein Heck und sank der Oberfläche entgegen. Der Bildschirm verriet ebenen Boden. Dann gab es einen heftigen Stoß,die KARMA schwankte hin und her - dann stand sie ruhig auf ihren Landestützen. Der Antrieb verstummte.
    Ellert desaktivierte alle Anlagen und lehnte sich zurück.
    „Wir sind gelandet", sagte er.
     
    2.
     
    Der wissenschaftliche Krisenstab trat noch in der selben Nacht zusammen, um seine Beratungen aufzunehmen. Der Regierungschef hatte seinen Stellvertreter und offiziellen Repräsentanten Polaz zur Teilnahme an dieser Konferenz entsandt, um aus erster Hand ständig informiert zu werden..
    Es war nicht das erstemal in der Geschichte Scharzos, daß fremde Fluggefährte (kurz FFGs genannt) am Himmel auftauchten, um dann spurlos wieder zu verschwinden. Doch diesmal war alles ganz anders. Die Ortungen hatten ergeben, daß jenes in dieser Nacht entdeckte FFG im Norden des Kontinentes Hendora niedergegangen war.
    Deshalb die Aufregung.
    Chefwissenschaftler und Spezialist für FFG-Fragen, Teilor, war mit seinem Fraggo erschienen, was ihm niemand übelnahm. Die geschlechtslosen Fraggos gehörten zur Familie und galten als die besten Ratgeber, deren Meinung oft ausschlaggebend für Entscheidungen war.
    Polaz war Junggeselle, wie die meisten Mitglieder der Regierung, und verfügte daher auch nicht über einen Fraggo. Er war davon überzeugt, selbst über genügend Hirnmasse zu verfügen, um ohne den üblichen Ratgeber auskommen zu können.
    „Meine Herren!" Als er das Wort an die versammelten Wissenschaftler richtete, verstummten die erregten Gespräche. Es wurde still in dem schalldicht isolierten Raum. „Meine Herren, nach letzten Informationen kann kein Zweifel mehr daran bestehen, daß in der Tat ein größeres FFG im Norden von Hendora gelandet ist. Alle Nachrichten über diese Landung sind von der Regierung als streng geheim eingestuft worden und dürfen nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Ich verpflichte Sie darum hiermit im Auftrag des Präsidenten zu strengstem Stillschweigen.
    Alles, was in diesem Raum besprochen wird, ist geheim."
    „Warum eigentlich?"
    Der Sprecher war Ront, ein junger Wissenschaftler, der sich in erster Linie mit Astronomie beschäftigte und die Theorie vertrat, daß die Scharzanen nicht die einzigen Intelligenzen im Weltall seien. Er hatte den Spott der Traditionalisten einstecken müssen, sich aber nicht entmutigen lassen. Seine Frau und sein Fraggo standen auf seiner Seite, das ermutigte ihn immer wieder, seinen Standpunkt auch in der Öffentlichkeit zu vertreten.
    Polaz zog die Augenbrauen in die Höhe.
    „Diese Frage ist ungehörig, aber ich will Ihnen antworten. Es ist auch Ihnen bekannt, daß Gerüchte um das Auftauchen von FFGs in der Bevölkerung Reaktionen hervorgerufen haben, die unerwünscht sind. So bildeten sich religiöse Sekten, die Verwirrung stifteten und Zulauf aus den Reihen der Traditionalisten wie auch der Progressiven zu verzeichnen hatten. Offiziell wurde niemals geklärt, ob diese FFGs nun real existieren oder nicht, und so sollte es auch bleiben. Wenn bekannt würde, daß ein solches Ding, von dem auch wir nicht wissen, was es ist und woher es kommt, gelandet ist, könnte es zu Unruhen kommen."
    „Das sehe ich ein", gab Ront zu. „Aber ich meine doch, man sollte die Bevölkerung aufklären, wenn wir das Rätsel gelöst haben."
    „Das steht auf einem anderen Blatt und kann später entschieden werden. Darf ich nun Chefwissenschaftler Teilor um seine
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