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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
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Älzorans und seine Anhänger. Aber immerhin ist er von der Existenz der FFGs überzeugt, das entscheidet. Ich muß mit ihm sprechen."
    „Wie du willst. Nun geht, ich muß abräumen."
    Radamoz verschwand in seinem Arbeitszimmer, wo er auch die Besucher empfing, während RK-1 sich auf den Weg in die Stadt machte, um neue Informationen über den nächtlichen Vorfall zu erhalten.
     
    *
     
    Am Mittag des selben Tages trafen Regierungsvertreter Polaz und Chefwissenschaftler Teilor erneut zusammen. Diesmal allein und ohne Begleitung in einem Speiserestaurant mitten in der Stadt Zorahn.
    „Unser Aufruf hat gewirkt - hoffentlich", meinte Polaz. „Aber Gerüchte lassen sich nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen."
    „Sind Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden?"
    „Das Landegebiet ist nach Süden zu abgesperrt. Von Norden wird keiner kommen, da beginnt die Polkappe. Aber natürlich haben wir auch dort Beobachtungsposten aufgestellt. Übrigens hat eine unserer Stationen das FFG vor seiner Landung filmen können. Es handelt sich um ein Objekt von zweihundert Metern Länge, Geschoßform und mit dem Heck nach unten niedergehend. Die Station verlor es dann aus den Augen, weil sie zu weit entfernt war, aber es kann kein Zweifel darüber geben, daß es gelandet ist."
    „Warum wird nicht versucht, Kontakt aufzunehmen?"
    „Das wäre zu riskant. Wir kennen die Absichten der Fremden nicht. Wir können nur abwarten, was sie unternehmen."
    „Und wenn gewisse Gruppen nun der offiziellen Verlautbarung keinen Glauben schenken und sich auf die Suche nach dem FFG machen? Was dann?"
    „Durch die Absperrung kommen sie nie durch! Die Leute vom Ordnungsdienst haben ihre Anweisungen.
    Notfalls werden sie von der Waffe Gebrauch machen."
    „Das könnte zu Unruhen führen, Polaz."
    „Die haben wir ohnehin, dabei werden wir von ganz anderen Sorgen fast erdrückt. Energieknappheit, Verschmutzung von Luft und Wasser..."
    „Ja, ich weiß. Der Krisenstab beschäftigt sich schon damit."
    „Wird es eine Lösung geben?"
    Teilors Gesicht verriet Besorgnis.
    „Theoretisch schon längst, aber in der Praxis sieht es ganz anders aus. So weiß man ziemlich genau, welches die Ursachen für eine langsame Vergiftung von Luft und Wasser sind, aber eine weitere Vergiftung könnte nur durch drastische Einschränkungen gewisser Bedürfnisse erreicht werden. Optisch gesehen ein Rückschritt, weil man auf manche überflüssige Bequemlichkeit verzichten müßte, und eben das tut niemand freiwillig. Und die Regierung hat leider nicht den Mut, entsprechende Gesetze zu erlassen."
    Polaz seufzte.
    „Unsere Zivilisation stagniert, wenn wir den Fortschritt hemmen, das ist Ihnen doch wohl klar."
    „Sie geht zugrunde, wenn wir so weitermachen wie bisher!"
    Sie waren vom eigentlichen Thema abgekommen, aber das angeschnittene war nicht weniger aktuell. Es beschäftigte die Gemüter von Scharzo in ungewöhnlichem Maß. Es war der Zankapfel der beiden politischen Gruppen, der Traditionalisten und der Progressiven.
    „Sie sind Traditionalist, Teilor, das erklärt Ihre Einstellung. Dabei wissen Sie so gut wie ich, daß es außerhalb unserer Welt eine Technik geben muß, die der unseren weit voraus ist. Wenn wir sie nicht einholen, ja, ich weiß nicht, was dann geschehen könnte. Im Norden ist ein FFG gelandet. Was wissen wir, mit welcher Absicht?"
    „Das werden wir früher oder später erfahren. Aber wahrscheinlich haben Sie ein schlechtes Gewissen, weil Sie bisher zu viele Dinge geheimhielten. Ich glaube jedoch, daß wir die Bevölkerung allmählich aufklären müssen."
    „Und wie stellen Sie sich das vor? Alles zugeben, so von einem Tag auf den anderen?"
    „Sicherlich nicht, Polaz. Vielleicht ist diese Landung, die ja allem Anschein nach glatt verlief, ein günstiger Anlaß."
    „Vorerst nicht!" lehnte der Regierungsmann ab.
    „Und was geschieht weiter? Wie soll eine eventuelle Untersuchung oder gar eine Kontaktaufnahme vor sich gehen? Gibt es schon konkrete Pläne?"
    „Sie werden in einem solchen Fall sofort unterrichtet, Teilor."
    „Immerhin doch etwas", meinte Teilor und winkte dem Kellner.
     
    *
     
    Fraggo RK-1 verließ das Haus von Radamoz und schlenderte dem vereinbarten Treffpunkt zu. Es war keine Seltenheit, daß die Fraggos mit ihresgleichen feste Freundschaften schlossen, ohne dabei die Bindungen an ihre Familien zu vernachlässigen. Es kam aber auch vor, daß die Loyalität zur Familie verletzt wurde. Das war ein schweres Vergehen.
    Der
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