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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
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genauso aus wie jeder Scharzane, aber ohne ihn konnte keine Ehe geschlossen werden. Ohne ihn gab es auch keinen Nachwuchs, obwohl er mit der Zeugung absolut nichts zu tun hatte. Gemeinsam, gewissermaßen wie Zwillinge, wurde ein Fraggo zusammen mit dem ersten Nachkommen eines Paares geboren. Das zweite Kind war allein, beim dritten erschien wieder ein Fraggo. So hielt sich in etwa das Gleichgewicht zwischen den Paaren und den Fraggos.
    Man hätte sie nicht als Diener bezeichnen können, wohl aber als ständige Begleiter und Ratgeber. Denn die Fraggos galten als äußerst intelligent, zuvorkommend und freundlich. Sie lebten mit „ihrer" Familie zusammen in einem ‘Haus, das von den Eheleuten erhalten werden mußte. Der Fraggo natürlich auch.
    Die Meinung des Fraggos war entscheidend für das Verhalten und die Lebensauffassung seiner Familie. Er stand hinter allem, obwohl er sich stets im Hintergrund hielt. Die Fraggos waren die eigentlichen Herrscher von Scharzo, aber niemand hätte gewagt, das offen auszusprechen.
    „Hast du schon gehört, Radamoz?" fragte Karama, als ihr Mann aufwachte und sich aus dem Bett wälzte.
    „Irgend jemand will wieder ein FFG gesehen haben. Es wurde aber nicht bestätigt."
    „Wie üblich", knurrte Radamoz, ohne sonderlich interessiert zu sein. Derartige Meldungen gab es täglich, er nahm sie fast nicht mehr ernst, obwohl er seinen Anhängern immer wieder versichern mußte, daß es FFGs gab und sie die Sendboten der Götter waren. „Wo hast du denn die Neuigkeit her?"
    „Aus der Zeitung. Sie schreiben, daß ein FFG geortet worden sei, im Norden angeblich. Offiziell wurde unmittelbar danach bekanntgegeben, daß es sich um eine außer Kontrolle geratene Versuchsrakete handele, die man inzwischen gefunden habe. Auch im Norden von Hendora. Glaubst du das?"
    „Denen kann man nie das Gegenteil beweisen", knurrte Radamoz.
    RK-1 half ihm beim Anlegen der Kleidung.
    „Diesmal scheint wirklich etwas an der Geschichte dran zu sein, Radamoz", sagte er in seiner behutsamen Art. „Ich weiß von einem Freund, daß in dieser Nacht der wissenschaftliche Krisenstab zusammengetreten ist."
    „Und dein Freund? Woher weiß er es?"
    „Keine Ahnung, ich habe ihn nicht gefragt. Aber wenn es stimmt, sickert es ohnehin durch. Ich werde mich umhören." ‘ „Ja, tu das, RK-1. Was liegt sonst vor?"
    „Angemeldete Besucher, wie üblich. Mitglieder unserer Vereinigung, aber auch Nichtmitglieder."
    „Frühstück ist fertig", rief Karama von nebenan.
    Wie üblich lief das TV-Gerät und brachte einen nichtsssagenden Film. Radamoz konnte das seiner Frau nie abgewöhnen. Obwohl sie weder hinsah noch hinhörte, genoß sie das Gefühl, ständig mit der ganzen Welt verbunden zu sein.
    Der Leiter der größten FFG-Gemeinschaft von Scharzo schlürfte gerade seinen heißen Kaffee, als der Film ohne jede Ankündigung unterbrochen wurde und der Nachrichtensprecher auf dem Bildschirm erschien. Das konnte nur bedeuten, daß etwas Außergewöhnliches passiert war.
    „Liebe Mitbürger", sagte der Sprecher und blätterte in seinen Papieren, „wir haben die Pflicht, kommentarlos eine Bekanntmachung der Regierung zu verlesen. In der vergangenen Nacht erregte die Rückkehr einer außer Kontrolle geratenen Versuchsrakete Aufsehen unter der Bevölkerung und gab zu wilden Spekulationen Anlaß. Um weiteren Gerüchten Einhalt zu bieten, betont die Regierung im Einvernehmen mit dem wissenschaftlichen Krisenstab noch einmal, daß von der Landung eines angeblichen FFGs nicht die Rede sein kann.
    Die hart gelandete Rakete wird vom Ordnungsdienst geborgen werden. Vor einem Betreten des Landegebiets wird gewarnt, da Explosionsgefahr besteht." Der Sprecher sah auf. „Ende der Meldung."
    Der Film lief weiter.
    ‘ Fraggo RK-1 sah Radamoz vielsagend an. „Ich halte das für ein Ablenkungsmanöver der Regierung."
    Radamoz nickte geistesabwesend.
    „Da könntest du recht haben, aber es ist schon mehrmals geschehen. Beweisen haben wir ihnen nie etwas können."
    „Vielleicht diesmal doch. Ich werde mich jedenfalls bemühen, Augenzeugen der nächtlichen Sichtung aufzuspüren und zu befragen. Ich kann mich nicht mit dieser mageren Regierungserklärung zufrieden geben. Sie ist mir zu fadenscheinig."
    „Mir auch. Ziehe du Erkundigungen ein, ich werde die Besucher entsprechend befragen. Karama, du solltest inzwischen versuchen, eine Verbindung mit Torkas herzustellen."
    „Mit diesem Spinner?"
    „Natürlich ist er einer, dieser Sohn
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