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0920 - Insel der Vernichtung

Titel: 0920 - Insel der Vernichtung
Autoren: Unbekannt
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Meter. Die Oberfläche seines Körpers war glatt und ließ nirgendwo eine Mechanik ahnen. Er besaß keine Gelenke, wie sie beispielsweise terranische Roboter hatten. Die inneren Geheimnisse dieser Maschine wurden von einem selbsttragenden Außenskelett umhüllt, dessen Flexibilität er allen Erfordernissen anpassen konnte. Wenn Laire sich bewegte, bildeten sich in seinen Kniekehlen, an den Hüften und in den Armbeugen leichte Falten, die sich jedoch sofort wieder glätteten. Dadurch wirkte er ungemein lebendig.
    Der Greis neigte den Kopf.
    „In ferner Vergangenheit ist ein Gott auf unsere Welt gekommen", berichtete er. „Er hat das Volk der Gerberonen reich beschenkt. Er hat ihm die Gesetze gegeben, nach denen wir noch heute leben, und er hat ihnen Wissen verliehen."
    „Weiter", sagte Laire drängend, als der Alte eine Pause machte. „Das war doch nicht alles."
    „Nein, das war nicht alles. Eines Tages begegnete das göttliche Wesen der Tochter des Wissenden Gussuran-Hogh. Er sah, wie das Licht der Sonne in ihrem Haar leuchtete, und seine Liebe zu Hogh-Fallanyar entbrannte."
    Laire stand wie aus Stein geschlagen vor dem Greis. Es schien, als hätten die Worte ihn so tief getroffen, daß er nun nicht mehr reden konnte.
    „Der Funke der Liebe sprang auf Hogh-Fallanyar über", fuhr der Greis mit schwankender Stimme fort, „doch die Priester der Erwachenden Sonne warnten vor dieser Liebe. Therpozeran liebte Hogh-Fallanyar ebenfalls.
    Er wollte sie nicht an einen Gott verlieren und entführte sie. Er hoffte, daß der Gott die Welt wieder verlassen würde, doch das geschah nicht. Der Gott folgte ihnen, bis er sie gefunden hatte. Er eroberte Hogh-Fallanyar für sich zurück."
    Der Alte hob den Kopf und blickte Laire mit flammenden Augen an.
    „Verstehst du?" fragte er. „Die Priester empörten sich gegen die Verbindung, denn der Gott war unsterblich, HoghFallanyar jedoch nicht. Diese Liebe mußte im Unglück enden, so meinten nicht nur die Priester, sondern bald auch das ganze Volk der Gerberonen. Viele versuchten, Hogh-Fallanyar zu helfen. Sie bemühten sich,’ sie vor dem unvermeidlichen Unglück zu bewahren, da sie fürchteten, daß es zu einer Katastrophe für das ganze Volk werden könnte. Doch sie erreichten nichts. Hogh-Fallanyars Liebe vertiefte sich nur noch mehr."
    Wiederum schwieg der Alte für einige Sekunden. Die anderen Bewohner der Halle überwanden ihre Scheu.
    Sie erhoben sich und kamen näher. Sicherlich hatten sie diese Geschichte schon einige hundertmal gehört, dennoch wollten sie sich kein einziges Wort entgehen lassen. Sie drängten sich um den Alten. Neugierig betrachteten sie Laire, der nach wie vor völlig bewegungslos vor dem Relief stand. Einigen von ihnen ging auf, daß dieses Bild ihn zeigte. Erregt machten sie die anderen darauf aufmerksam.
    „Da tat der fremde Gott etwas, womit niemand gerechnet hatte", schloß der Erzähler seinen Bericht. „Er opferte seine Unsterblichkeit, um Hogh-Fallanyar gleich zu sein, und er alterte an ihrer Seite. Hin und wieder verschwand er, ohne daß je jemand herausgefunden hätte, wohin."
    Laire schien zu erschauern.
    Er wußte sehr wohl, wohin der sterblich gewordene Unsterbliche verschwunden war. Sein Ziel war die Ebene gewesen, der Treffpunkt der Unsterblichen.
    „Eines Tages aber kehrte der sterbliche Gott nicht mehr zurück. Die Priester verkündeten, daß das Volk der Gerberonen in Ungnade gefallen sei. Sie sagten voraus, daß die Gerberonen von mächtigen Wesen schrecklich bestraft werden würden. Daraufhin brachen die Menschen dieser Welt auf. Sie verließen sie und suchten ihr Heil auf anderen Planeten der Galaxis Erranternohre. Man hat nie wieder von ihnen gehört. Nur ein Volksstamm der Gerberonen blieb hier auf dieser Insel zurück, auf der der sterbliche Gott zuletzt gelebt hat. Wir sind die letzten dieses Stammes. Wir haben versucht, das göttliche Vermächtnis zu bewahren."
    „Wer war dieser Gott?" fragte Laire, obwohl er wußte, daß jener, den er meinte, keineswegs ein Gott gewesen war.
    „Er nannte sich Partoc", antwortete der Alte.
    Laire drehte sich um. Er blickte das Metallbild an und schwieg.
    Die Expedition nach Terzowhiele hatte eine überraschende, geradezu erregende Wende genommen. Er hatte eine Spur Partocs gefunden. Eine Tatsache, die er eigentlich hätte vorausberechnen können. Partocs Burg lag in der Nähe. Daher war es nur logisch, daß Partoc sich auf diesem Planeten umgesehen hatte.
    Rhodan hatte einen geeigneten
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