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0920 - Insel der Vernichtung

Titel: 0920 - Insel der Vernichtung
Autoren: Unbekannt
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Platz gesucht, an dem er ihn und den Quellmeister kämpfen lassen konnte.
    Das war Laire längst klargeworden, und das hatte er voll akzeptiert. Naheliegend war allerdings auch, daß Rhodan auf diesen Planeten verfallen war.
    Die Achtung Laires vor Rhodan stieg. Hatte Rhodan eine derartige Entdeckung vorausgesehen? Laire schloß es nicht aus.
    Die Sehnsucht nach der anderen Ebene, die er nur mit Hilfe seines fehlenden linken Auges erreichen konnte, wurde erneut in ihm wach. Sie erinnerte ihn zugleich an die Bedrohung durch Pankha-Skrin. Er wußte, daß er die andere Ebene jenseits der Materiequelle niemals erreichen würde, wenn der Quellmeister ihm auch das rechte Auge entwendete.
    Seine Entscheidungen und seine Aktionen wurden von einer sehnsuchtsdurchdrungenen Ur-ProgrammVerantwortung bestimmt. Laire war nicht von Gefühlen erfüllt, wie sie ein Mensch empfinden würde.
    Seine robotischen Gefühle, so menschlich sie auch erschienen, waren programmierungsbedingt.
    „Was wird jetzt geschehen?" fragte der Greis.
    Laire erwachte wie aus einem Traum.
    „Ich verstehe dich nicht", entgegnete er.
    „Wir sind die Nachkommen jener, die sich an dem Gott Partoc versündigt haben", erklärte der Terzowhiele. „Die Volksstämme der Gerberonen haben diese Welt verlassen, um sich in anderen Teilen der Galaxis anzusiedeln. Das war die Sühne für ihre Tat. Wir aber sind hier geblieben, um das Vermächtnis des göttlichen Partoc zu bewachen. Was wird aus uns werden?"
    Jetzt erkannte Laire, was der Greis meinte. Der Roboter wußte, daß der Alte im Grunde genommen über Dinge sprach, die er selbst nicht verstand. Der Besuch Partocs auf Terzowhiele und der Verzicht auf seine Unsterblichkeit lagen um weit mehr als eine Million Jahre zurück. Unter diesen Umständen war überraschend, daß man auf Terzowhiele überhaupt noch etwas von Partoc und seiner Liebe zu der sterblichen Hogh-Fallanyar wußte.
    Was geschehen war, mußte den jetzt noch lebenden Gerberonen unwirklich und bizarr erscheinen, als seien Partoc und seine Geliebte nur Figuren aus einem Traum.
    Aus dieser irrealen Welt aber war jemand erschienen, der auf den Bildern in dieser Halle dargestellt war.
    „Du bist der Götterbote", fuhr der Alte fort und bestätigte Laires Erkenntnisse damit. „Bist du gekommen, um uns zu bestrafen?"
    „Keineswegs", erwiderte der Roboter. „Ich bin hier, um euch wieder an das Licht zu führen. Verlaßt diese Halle. Geht nach oben in das Licht der Sonne. Laßt euch von ihren Strahlen erwärmen. Die Zeit des Leidens und der Buße ist vorbei. Partoc hat euch längst verziehen."
    Laire hatte eine Entscheidung gefällt. Er hätte den Gerberonen auch sagen können, daß ihnen Partoc niemals gezürnt hatte, und daß der Exodus der gerberonischen Völker daher unnötig gewesen wäre. Damit aber hätte er ein Trauma durch ein anderes ersetzt und eine weitere Leidenszeit für die Gerberonen eingeleitet. Das aber wollte er nicht. Er wollte den Gerberonen die verlorene Freiheit zurückgeben.
    Die Mienen der Terzowhieler entspannten sich.
    Der Greis lächelte dankbar. Er sank auf die Knie.
    „Wir danken dir", sagte er und blickte zu dem Schott am höchsten Punkt der Halle hinauf. „Wir werden alles tun, was in unserer Macht liegt, den Weg nach oben zu öffnen."
    Laire blickte ebenfalls nach oben.
    Er verstand.
    Der Greis und die anderen hätten die Halle längst verlassen, wenn es ihnen nur möglich gewesen wäre.
     
    *
     
    Pankha-Skrin erkannte, daß es ein noch größerer Fehler gewesen wäre, länger auf der Oberfläche der Rieseninsel zu bleiben. Er schaltete die Aggregate seiner Maschine wieder ein und richtete die Bugstrahler nach unten.
    Grüne Desintegratorstrahlen fraßen sich durch die Stahlplatten der Insel, bis ein Loch entstand, das groß genug war, die Flugmaschine durchzulassen. Der Quellmeister ließ den Flugapparat durch die Öffnung sinken, während die materievernichtenden Strahlen weiterarbeiteten. Etwa zehn Meter weit bohrte der Loower sich mit der Maschine durch ein Gewirr von Platten und Verstrebungen. Dann geriet er in einen weiten Hohlraum. Er sah, daß sich die Insel auf zahllose Pfeiler stützte, wo die unteren Bereiche nicht genutzt wurden. Etwa fünfzig Meter von ihm entfernt aber befand sich ein riesiges Gebilde, das sich wie ein Tank aus der Tiefe erhob.
    Pankha-Skrin vermutete, daß sich in ihm technische Anlagen befanden.
    Er lenkte die Maschine zu ihm hin und bohrte sich durch die Außenwand hinein. Er hatte
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