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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg
Autoren: A.F.Morland
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beschleunigte. Ich hätte nicht gedacht, daß Pasquanell einmal für soviel Aufregung sorgen würde.
    Ein Schritt…
    Ich hielt noch einmal ganz kurz an, bereitete mich auf den Sprung vor, und dann federte ich hoch. Aber Terence Pasquanell war nicht da.
    Er befand sich hinter mir ! Mochte der Teufel wissen, wie er das geschafft hatte.
    ***
    Calano schickte sich an, seinen mageren Oberkörper zu entblößen.
    »Sag mal, was soll das denn werden?« fragte Chet Bosco. »Mit dem Strip lockst du doch keinen toten Hund hinterm Ofen hervor. Denkst du, mit der Jammergestalt Eindruck auf Yora zu machen?«
    Calano war tätowiert. Eine große blaue Teufelsfratze befand sich auf seiner knöchernen Brust. Der Dämonenbeschwörer bestrich die Fratze mit gelblichem Talg, der nach Schwefel roch.
    »Er nimmt das Ganze verdammt ernst, was?« sagte Chet Bosco grinsend. Er glaubte nicht, daß ihn Calano mit irgend etwas verblüffen konnte. Der Mann war ein Irrer, ein Aufschneider. Die Begegnungen mit finsteren Dämonen spielten sich bestimmt nur in seinem Kopf ab.
    Der magische Trank erleichterte es dem Dämonenbeschwörer, Verbindung mit der schwarzen Jenseitswelt aufzunehmen. Sein Geist durchdrang die Mauern des Hauses, begab sich auf die Suche.
    Er begegnete schwarzen Wesen, fragte sie nach Yora. Nicht immer bekam er Antwort. Dann wußte sein Geist, welche Richtung er einschlagen, wohin er seinen Ruf senden mußte.
    Irgendwann erreichte dieser Ruf Yora. Es kam zu einer geheimnisvollen Kommunikation, die nur wenige Menschen nachvollziehen können, und Yora willigte ein, zu erscheinen.
    In Chet Boscos Haus flimmerte plötzlich die Luft, und dann trauten die Gangster ihren Augen nicht, als sie ein Mädchen sahen, das ein langes, weißes Gewand trug.
    Es war der Blutornat, der mit starken schwarzmagischen Zeichen bestickt war.
    »Da ist die Tante«, sagte Chet Bosco überwältigt. »Wer hätte gedacht, daß das wirklich klappt.«
    Yora hatte Kälte mitgebracht. Die Raumtemperatur sank merklich ab. Sie war eine Schönheit mit schulterlangem, dichtem roten Haar und grünen Augen.
    Bosco grinste. »Ich dachte, Dämonen wären widerliche Geschöpfe mit eitrigen Geschwüren und Warzen auf der Nase. Mädchen, ich muß gestehen, du bist 'ne Wucht.«
    Yora sagte nichts. Sie schaute den Gangsterboß nur kalt und unnahbar an.
    »Hat dich wirklich dieser Alte in mein Haus geholt?« fragte Bosco unsicher. »Oder handelt es sich um einen raffinierten Trick? Dann müßt ihr ihn mir beibringen.«
    Die tätowierte Teufelsfratze auf Calanos Brust schien zu leben. Sie hatte ihre Farbe verändert, ohne daß es den Gangstern aufgefallen wäre.
    Blutrot war sie nun, und der Teufelsmund knurrte einen Namen: »Yora!«
    »Bauchreden kann er auch«, bemerkte Bill O'Hara. »Er versteht, etwas aus dieser Situation zu machen.«
    Calano sprach durch den Teufelsmund zu Yora: »Hab Dank, daß du meinem Ruf gefolgt bist. Es war schwierig, dich zu finden. Ich bin froh, daß es mir gelungen ist. Diese Männer brauchen deine Hilfe. Bist du bereit, sie anzuhören?«
    »Er kriecht vor ihr auf dem Bauch«, sagte Chet Bosco kopfschüttelnd. »Mann, Calano, sie ist doch nur ein Mädchen.« Er wandte sich an die Dämonin. »Jetzt hör mir mal zu, Höllenmieze. Wir haben hier ein Problem, und ich möchte, daß du uns hilfst, ist das klar?«
    Yora starrte ihn durchdringend an. »Du solltest in einem anderen Ton mit mir reden.«
    »Sehe ich ja gar nicht ein. Ich bin Chet Bosco. Ich falle vor keinem Mädchen auf die Knie. Du wirst mir einen Gefallen erweisen, und ich werde dich dafür bezahlen.«
    »Bezahlen? Womit?«
    »Schon mal was von Geld gehört?«
    »Ich habe für Geld keine Verwendung.«
    »Es wird sich erst zeigen, ob du überhaupt 'nen löchrigen Penny wert bist. Komm her!« Bosco beförderte Calano mit einem Stoß zur Seite. »Weg da! Mach Platz!«
    Yora kam näher. Boscos Blick tastete sie ungeniert ab. »He, da fällt mir ein, du kannst mir hinterher noch einen anderen Gefallen tun. Bist'n schnuckeliges Ding.«
    Er streckte die Hand aus und wollte sie tätscheln, doch bevor er ihre Wange berührte, bekam er einen magischen Schlag, der ihn laut aufbrüllen ließ.
    Er krümmte sich, stöhnte und röchelte. Seine Gorillas reagierten so, wie es ihnen zukam: Sie griffen nach den Kanonen, doch Yoras Magie schmetterte ihnen die Waffen aus der Hand.
    Ohne den Gangsterboß anzufassen, fügte sie ihm schreckliche Schmerzen zu. Er schrie. Sie zwang ihn auf die Knie. Er begriff
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