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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg
Autoren: A.F.Morland
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Was ist das für ein Zeug, mit dem du dich aufputschst?«
    »Was wollen Sie in meinem Haus?« fragte Calano mit lauter, energischer Stimme.
    O'Hara grinste weiter. »Du hast uns nicht eingeladen, he? Wir kommen oft uneingeladen. Damit erzielen wir unsere größten Erfolge.«
    »O ja«, bestätigte Erroll Cosby. »Im Überraschen sind wir einsame Spitze.«
    »Jemand hat Sehnsucht nach dir, alter Mann«, sagte O'Hara. »Ihm kam zu Ohren, daß du so allerlei Unfug mit Geistern und Dämonen anstellst, und er möchte, daß du ihm eine Privatvorstellung gibst. Im Klartext heißt das: Du kommst mit uns und machst keine Zicken, sonst schießen wir dir ein Loch in die Birne. Krall dir zusammen, was du brauchst, um Dämonen zu beschwören«, sagte O'Hara und wedelte mit der Waffe. »Aber ein bißchen plötzlich. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Was ich brauche, trage ich bei mir.«
    »Um so besser. Dann Abmarsch!« kommandierte Erroll Cosby und stieß den Dämonenbeschwörer vor sich her.
    Calano war ganz kurz versucht, einen Hilferuf in die Hölle zu schicken, aber dann fügte er sich und ließ sich von den Gangstern widerstandslos zu ihrem Wagen führen.
    »Wie heißt der Mann, der mich sehen will?« fragte er während der Fahrt.
    »Chet Bosco«, sagte Bill O'Hara, der im Fond neben dem Weißhaarigen saß. Erroll Cosby lenkte den Wagen. »Schon mal gehört, diesen Namen?« fragte der rothaarige Ire.
    »Nein«, antwortete Calano.
    O'Hara lachte. »Was sagt man dazu? Es gibt immer noch Leute, die nicht wissen, wer Chet Bosco ist. Sag mal, wo lebst du eigentlich, Alter? Hinterm Mond? Hast du schon mal Koks gekauft? Ich meine nicht den für'n Ofen. Ich rede von Kokain. Also wenn ja, ging's vorher mit Sicherheit durch Chet Boscos Hände. Kennst du dich nun aus? Aber Bosco ist nicht nur der Dealer Nummer eins in dieser Stadt. Er hat seine Finger auch noch in vielen anderen Geschäften drin. Ich denke, das reicht fürs erste. Mehr brauchst du nicht zu wissen. Wenn du Bosco den Gefallen erweist, um den er dich bitten wird, kannst du mit seiner Dankbarkeit rechnen.«
    Sie brachten den Dämonenbeschwörer zum Hauptquartier. Der Gangsterboß empfing ihn nicht in jenem Raum, in dem Roc Natwick lag. Er musterte den alten Mann und konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.
    »Der soll Dämonen beschwören können?« fragte Bosco skeptisch.
    »Na ja, Boß«, erwiderte Bill O'Hara. »Er sieht zwar wie eine Witzfigur aus, aber vielleicht ist das nur Tarnung. Vielleicht hat er mehr auf dem Kasten, als man ihm ansieht.«
    Bosco trat vor Calano. »Und high ist er auch«, bemerkte er verächtlich. »Ich würde sagen, ihr schmeißt ihn gleich wieder raus. Ich möchte nicht, daß sich seine Flöhe bei mir einnisten.«
    »Wo er schon mal da ist, kannst du ihn doch testen«, sagte O'Hara.
    Bosco blickte dem alten Mann in die glasigen Augen. »Ich halte von dem ganzen Blödsinn ehrlich gesagt herzlich wenig. Es war seine Idee.« Er wies auf O'Hara. »Und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie du zu diesem merkwürdigen Ruf kommst, so, wie du aussiehst.«
    »Ich kann Dämonen beschwören!« behauptete Calano. »Nicht jedermann ist dazu fähig. Man braucht dazu ein umfassendes Wissen, einen eisernen Willen, Mut…«
    Bosco schaute O'Hara und Cosby an. »Ihr habt mir einen Geisteskranken ins Haus geschleppt.«
    »Boß«, sagte O'Hara eindringlich. »Es gibt keinen Rauch ohne Feuer. Irgend etwas muß an den Geschichten, die man sich über ihn erzählt, dran sein.«
    »Ich wette, er hat sie selbst in Umlauf gebracht.« Bosco musterte den Weißhaarigen mißtrauisch. »Aber gut, wir versuchen es. Komm mit.«
    Er führte Calano zu Roc Natwick.
    »Ist der Mann tot?« fragte der Dämonenbeschwörer.
    »Noch nicht. Er ist noch zäher als du, aber er befindet sich bereits in der Zielgeraden und wird wohl bald die Lichtschranke passieren. Er ist ein tüchtiger Mann. Ich brauche ihn. Siehst du eine Möglichkeit, den Mann am Leben zu erhalten?«
    Calano schüttelte den Kopf. »Nein, das ist unmöglich.«
    »Na bitte«, wandte sich Chet Bosco wütend an O'Hara. »Er kann nichts tun. Er ist ein Bluffer, nichts weiter.«
    »Uns wäre auch gedient, wenn uns dieser Mann als Zombie zur Verfügung stehen würde«, sagte O'Hara zu Calano. »Läßt sich in dieser Richtung nichts machen?«
    »Doch«, sagte Calano, und alle spitzten die Ohren. »Wenn ich Yora bitte…«
    »Wer ist Yora?« fiel ihm Chet Bosco ins Wort. »Alter, ich hoffe für dich, daß
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