Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
wieder. „Wenn ich das einem erzähle, behauptet er glatt, ich wäre besoffen. Das kann ich der Zentrale nicht durchgeben."
    Maxwell Striker rückte seine dunkle Hornbrille zurecht, mit der er älter und seriöser zu wirken versuchte. Er war ein Immobilienmakler, der im Hotel einen Kunden abzuholen hatte.
    „Warum nicht einfach ins Hotel reingehen und fragen, was los ist?" sagte Maxwell Striker und lachte ein bißchen. „Vielleicht sind die drinnen schlauer als hier draußen."
    „Na, dann gehen Sie doch mal rein, wenn Sie können!" meinte ein baumlanger junger Mann.
    Striker nickte freundlich und schritt auf das Hotel zu.
    Es war zehn Uhr dreizehn.
    Das Hotel war im selben Augenblick zum grauen Schemen geworden, als Luguris eiskalte Pranken Shirley La Mottes Herz erfaßten. Die neugierige Zuschauermenge stand ein Stück von dem unerklärlichen grauen Schemen entfernt. Sie waren mißtrauisch. Und zu Recht.
    Maxwell Striker, der junge Immobilienmakler mit dem dunkelblauen Kamelhaarmantel und dem modischen schwarzen Hut, lief gegen eine unsichtbare Barriere. Plötzlich lief er auf der Stelle, etwa dort, wo das Baldachindach vor dem Hoteleingang begann. Es sah grotesk aus. Er ruckte und zuckte und brüllte aus Leibeskräften. Seine Tasche mit den Geschäftspapieren und seine Kleidung lösten sich auf.
    Maxwell Strikers Schreie verstummten. Er fiel rücklings zu Boden und blieb liegen.
    Ein Aufschrei ging durch die Menge. Maxwell Striker war tot, sein Körper blutleer und formlos.
    Der Immobilienmakler hatte auch kein Gesicht mehr. Man sah nur noch eine glatte, ovale Fläche. Die Frau mit dem lila getönten Haar, die zuvor von Abgasen gesprochen hatte, fiel mit einem Aufschrei in Ohnmacht. Die vordersten Zuschauer wollten entsetzt weiter zurückweichen, aber sie konnten nicht, weil hinter ihnen andere nachdrängten.
    „Was ist denn los da vorn?" rief einer.
    „Was hat's gegeben?" ein anderer.
    Die Nachricht von Maxwell Strikers schrecklichem Ende ging wie ein Lauffeuer durch die Menge. Man zweifelte. Übertreibungen entstanden.
    „Was, der Mann soll sich an einer unsichtbaren Barriere den Schädel eingerannt haben? So ein hirnverbranntes Zeug."
    „Vier Tote liegen da vorn? Das ist ja entsetzlich. Man muß die Polizei verständigen und das Hotel absperren. Vielleicht erproben die Russen eine neue Geheimwaffe."
    Man hörte jetzt die Sirenen von Polizei- und Unfallwagen. Anwohner hatten den Notruf gewählt und auch das nächste Polizeirevier und die Feuerwehr verständigt.

    Marty Robinson steuerte wenige Sekunden nach zehn 'Uhr zwölf seinen chromblitzenden Buick Riviera aus der Tiefgarage des „Atlantic Palace Hotels". Neben ihm saß Sandra Harker, ein rothaariges Girl mit Krauskopffrisur und in schwarzer Lederkleidung. Marty Robinson war Besetzungsleiter bei einem der zahllosen Broadwaytheater. Er hatte Sandra Harker in der Nacht im „Atlantic Palace Hotel" eine Talentprobe abgenommen.
    „Kriege ich die Rolle, Marty?" fragte Sandra.
    „Aber natürlich, Baby", sagte er zerstreut. „Du warst ganz große Klasse. Verdammt noch mal, was ist denn das?"
    Robinson trat hart auf die Bremse, und der Wagen hinter ihm fuhr auf den Buick auf. Schimpfend stieg der Fahrer aus, ein großer, elegant gekleideter Neger. Auch Marty Robinson stemmte seine füllige Figur aus dem Buick.
    „Können Sie nicht aufpassen, Sie Holzkopf? Was bremsen Sie denn plötzlich ohne Grund? Nanu, was ist denn das?"
    „Das ist das, weshalb ich gebremst habe", antwortete Marty Robinson.
    Die Ausfahrt der Tiefgarage befand sich an der Rückseite des Hotels. Normalerweise hätte man, sobald die Auffahrtsrampe passiert war, den Hotelparkplatz und eine Rasenfläche sehen müssen sowie die anderen Gebäude in der Umgebung. Aber jetzt war da nur eine schwarze Wand. Auch der trübe graue Himmel war nicht mehr zu sehen, und man hörte den Verkehrslärm von der Fifth Avenue nicht.
    Sandra Harker stieg ebenfalls aus. Sie schauderte, denn es war kühl.
    Der farbige Garagenwächter kam angelaufen, schob die Mütze zurück und kratzte sich ratlos am Kopf.
    „Was ist denn das, Marty?" fragte die rothaarige Sandra.
    „Wenn ich das wüßte, Baby. Gestern war es noch nicht da, das weiß ich bestimmt."
    Er lachte als einziger ein wenig über seinen dürftigen Witz.
    „Festwachsen können wir hier nicht", sagte der elegante Neger. „Ich habe einen dringenden Termin. Weiß der Teufel, was das ist. Gefährlich wird es jedenfalls nicht sein. Fahren Sie hindurch,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher