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092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan
Autoren: Dämonenkiller
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zerstört. Ohne die magischen Mittel, die Luguri aufbot, wäre das Hotel ganz oder teilweise eingestürzt.

    Dorian und der Cro Magnon stiegen die Treppe hoch. Den Lifts wollten sie sich nicht anvertrauen. Plötzlich sahen sie sich in einem Korridor von einem Dutzend Dämonen eingekeilt. Werwölfe, Vampire und Chimären waren darunter, auch ein scheußlicher zerfließender Ghoul. Dämonisches Geschrei und Gelächter gellten ihnen entgegen.
    „Jetzt haben wir euch!" fauchte eine Chimäre, ein Wesen aus Löwe, Ziege und Schlange zusammengesetzt. „Ihr entkommt uns nicht."
    Sie griffen an.
    Dorian mußte nun die letzte Waffe einsetzen: den Ys-Spiegel. Er zog ihn aus der Tasche. Wie schon auf der Paradiesinsel, hielt er das handspiegelgroße magische Amulett den Dämonen entgegen. Er konzentrierte sich, wollte ihnen seinen ganzen Haß entgegenschleudern. Doch zu seiner Überraschung heulten die Dämonen nicht angstvoll auf, sondern triumphierend.
    Dorian drehte den Spiegel um. Die Schreckenskreaturen hatten ihn nun fast erreicht. Jetzt standen sie wie gebannt da. Dorian spürte, wie sein Geist in die unverständlichen Dimensionen des Ys- Spiegel floß. Etwas von dem Spiegel sprang auf ihn über. Der Dämonenkiller und der Ys-Spiegel waren in diesen Momenten eine untrennbare metaphysische Einheit.
    Die Dämonen flüchteten oder wälzten sich heulend auf dem Boden, unter Qualen verendend; auch jene, die nicht direkt in den Spiegel gesehen hatten. Seine Ausstrahlung traf sie alle.
    Dorian aber spürte, wie er schwächer und schwächer wurde. Ein Singen und Klingen war in seinem Gehirn, und es kam ihm so vor, als wäre sein Geist vom Körper getrennt, als stünde er neben sich als Beobachter.
    Der Ys-Spiegel erzielte seine gewaltigen metaphysischen Effekte nicht von ungefähr. Er entzog Dorian Hunter Kraft, zehrte an seinen Lebensenergien. Der Dämonenkiller wankte. Unga mußte ihn stützen.
    Die Dämonen waren fort. Ihre entsetzten Schreie hallten durchs Hochhaus. Sechs Dämonen aber lagen tot oder sterbend in dem verwüsteten Hotelkorridor.
    Dorian Hunter und Unga drangen weiter vor, durchstreiften Etagen und stiegen in höhere Stockwerke hinauf. Jetzt sahen sie auch in Luguris Bann befindliche, total zerrüttete Menschen. Viele benahmen sich wie Tiere, andere waren kaum noch ihrer Sinne mächtig, lallten und zitterten. Winselnd flohen sie vor den beiden Männern.
    Ein paarmal standen Dorian und Unga fast im Freien. Große Löcher klafften in der Außenwand des Hotels.
    Dorian hatte sich jetzt wieder einigermaßen erholt und brauchte nicht mehr gestützt zu werden. Er wußte nicht, daß er an den Zerstörungen im Hochhaus mitschuldig war. Der Einsatz des Ys-Spiegels hatte Nebeneffekte erzielt. Der Spiegel holte Kräfte aus Dimensionen, von denen die Wissenschaft des Atomzeitalters teilweise nicht einmal etwas ahnte. Das Raum-Zeit-Gefüge selbst wurde in Mitleidenschaft gezogen, und schwere Schäden am Gebäude waren die Folge.
    Dorian überlegte. Schon auf der Paradiesinsel, als er den Ys-Spiegel einsetzte, um einen Dämonensabbat bei Luguris Hügelgrab zu beenden, hatte er sich sehr erschöpft gefühlt. Trotz seines Eingreifens, und obwohl er die Dämonen vertrieb, war der Erzdämon wiedererweckt worden. Aber diesmal griff der Einsatz des Ys-Spiegels den Dämonenkiller weit mehr an. Es war wohl so, daß die metaphysische Verbindung noch stärker geworden war, daß Dorian und der Ys-Spiegel eine Metamorphose eingegangen waren. Und diese Verbindung wirkte sich sehr nachteilig auf die Lebenskraft des Dämonenkillers aus, wenn er den Spiegel einsetzte; sie zehrte an dieser oder leitete sie in unbekannte Dimensionen ab.
    Dorian begriff, daß er den Ys-Spiegel sparsam benutzen mußte, sonst konnten seine Lebensenergien völlig aufgezehrt werden.
    Ein blondes junges Mädchen in einem zerrissenen Neglige saß auf dem Boden. Es sah zu den beiden großen Männern auf, wimmerte und lachte irr. Die Schrecken im Hotel hatten es wahnsinnig werden lassen.
    Dorian und Unga konnten sich im Moment nicht um die Unglückliche kümmern. Es galt, den magischen Zauber zu brechen, der das Hotel von der Außenwelt abschloß, und die Dämonen zu vertreiben. Dann konnten Hilfstrupps, Ärzte und Sanitäter ins Hotel eindringen und den unglücklichen Menschen helfen.
    Im nächsten Stockwerk stürzte sich ein Vampir hinterrücks auf Dorian. Der Dämonenkiller konnte den Ys-Spiegel nicht einsetzen, wollte es auch nicht. Seine Hand mit dem Silberdolch
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