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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie
Autoren: Unbekannt
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ohne Ausnahme von neuneckiger Form waren. Neuneckig waren auch die Bestandteile der loowerischen Kleidung, und in ihrer Sprache gab es mancherlei Ausdrücke, die sich auf die Neun als etwas Besonderes bezogen.
    Man wies dem Gast als Unterkunft ein Haus am Rand der Siedlung an. Ganerc erkannte ohne Mühe, daß es sich um ein erst vor kurzem errichtetes Gebäude handelte. Er erkundigte sich und erfuhr, daß das Haus in der Tat eigens für ihn erbaut worden war - und das in der kurzen Zeitspanne, die zwischen der ersten Kontaktaufnahme und seiner Landung auf Erskriannon verstrichen war. Ganerc begann, Hochachtung für die handwerkliche Geschicklichkeit der Loower und für ihr Verständnis der Gastfreundschaft zu empfinden. Das Haus war mit mehr Bequemlichkeit ausgestattet, als man in der Siedlung einer gestrandeten Raumflotte zu finden erwartete. Besonders beeindruckt war Ganerc von dem reichen Angebot an Nahrung, das von Früchten über getrocknetes Fleisch bis zu schmackhaften Backwaren reichte.
    Nachdem die Loower ihren Besucher bei dessen Unterkunft abgeliefert hatten, kümmerten sie sich zunächst nicht mehr um ihn. Ganerc empfand auch das als eine Geste der Höflichkeit, durch die dem Gast Gelegenheit gegeben werden sollte, sich zu entspannen und in die neue Umgebung einzugewöhnen. Er stellte sich aus dem reichlichen Nahrungsangebot eine Mahlzeit zusammen und gönnte sich danach ein paar Stunden kräftigenden Schlafes. Die Loower, dessen war er sicher, würden schon beizeiten kommen, an seine Tür zu klopfen. ‘ Er hatte sich als Sucher bezeichnet.
    Es mußte sie interessieren, zu erfahren, wonach er suchte.
     
    *
     
    Eine Nacht verging. Erst als am nächsten Morgen die Sonne bereits aufgegangen war und ihr goldener Schein sich in der spiegelglatten Oberfläche des Meeres spiegelte, erschien der erste Besucher. Es war Kerm-Tzakor. Er erkundigte sich höflich, ob er das Haus des Gastes betreten dürfe. Nachdem Ganerc-Callibso ihn eingelassen hatte, stellte der Loower zunächst die üblichen Fragen nach seinem Wohlbefinden, ob ihm die Nahrung zusage und wie seine Nachtruhe gewesen sei. Ganerc beantwortete alle Fragen mit der gebotenen Freundlichkeit, brachte jedoch mit keinem Wort die Sprache auf den Grund seines Besuchs auf Erskriannon.
    Es war Kerm-Tzakor, der schließlich das entscheidende Thema anschnitt.
    „Du nennst dich einen Sucher", begann er. „Du hoffst, auf dieser Welt Spuren zu finden. Wir sind bereit, dir bei der Suche zu helfen, wenn es in unseren Kräften liegt."
    Das war eine deutliche Herausforderung. Wenn du uns sagst, wonach du suchst, können wir dir vielleicht helfen, lauteten Kerm-Tzakors Worte in direktere Sprache übertragen.
    „Ich bin der Sucher", bestätigte Ganerc. „Ich bin auf der Suche nach einem Objekt, das großen Wert für mich besitzt und das ich in der Weite des Alls, an einem schwer zugänglichen Ort, sicher glaubte. Bei meinem letzten Besuch stellte es sich heraus, daß das Objekt verschwunden war. Ich durchsuchte die gesamte Umgebung und stieß dabei auf die Spur eines einzelnen Raumschiffs. Ich folgte der Spur bis zu einem Punkt, wo sie sich mit der anderer Raumfahrzeuge vereinigte. Die Spur verschwand im Hyperraum. Ich folgte ihr auch dorthin und gelangte schließlich in diese Galaxis. Ich entdeckte dann ein einzelnes, verlassenes Raumschiff, das sich auf einem Kurs befand, der der Bewegung eurer Sonne parallel verläuft. Daher komme ich zu euch, um zu erfahren, ob ihr mir helfen könnt. Denn ihr seid offenbar in unmittelbarer Nähe des Punktes gewesen, an dem ich das wertvolle Objekt aufbewahrte."
    Kerm-Tzakor antwortete nicht sofort. Er hatte die Augenstiele nur so weit ausgefahren, daß die Augen eben aus dem höckerigen Organkranz hervorsahen. Obwohl Ganerc-Callibso die loowerische Physiognomie nicht zu lesen verstand, gewann er den Eindruck, daß der Loower in tiefes Nachdenken versunken sei.
    „Ich hoffe, du deutest mit deinen Worten nicht an, daß wir es sind, die dir das wertvolle Objekt entwendet haben", begann Kerm-Tzakor schließlich.
    „Das wäre nahezu unmöglich", erklärte Ganerc sofort. „Das Objekt ist von beachtlicher Größe. Außerdem hat es für niemand außer mir Wert."
    „Du verschaffst mir Erleichterung", reagierte Kerm-Tzakor. „Denn auch wir sind auf der Suche. Das Ziel auch unserer Suche ist ein Objekt, wenn du es so nennen willst, das für das Volk der Loower von unbeschreiblichem Wert ist. Aber nur für uns, für sonst niemand. Auf
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