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0915 - Murcons Vermächtnis

Titel: 0915 - Murcons Vermächtnis
Autoren: Unbekannt
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Gruppe drang etwa fünfzehn Minuten lang durch finstere Gänge vor und erreichte schließlich einen hell erleuchteten Platz, der
     
    *
     
    von derselben Art war wie jener, auf dem man Pankha-Skrin gefangengenommen hatte.
    „Zwei von euch sichern voraus", befahl Narney. „Wir übrigen warten hier, bis wir von euch hören. Geht bis zum nächsten Platz, nicht weiter. Wenn ihr bis dahin noch nichts von Boronzots Leuten bemerkt habt, sind wir sicher."
    Zwei Freidenker machten sich auf den Weg. Narneys dritter Begleiter blieb zurück. Er sah den beiden anderen nach, wie sie in die Dunkelheit eines der Gänge, die auf den Platz mündeten, verschwanden.
    In diesem Augenblick sagte Narney: „Dieser eine macht mir wenig Sorge. „ Er trat von hinten auf den Freidenker zu und legte ihm den rechten Arm um den Hals. Der Freidenker fuchtelte erschreckt mit den Armen, aber als Narney fester zudrückte, gab er nur noch einen Seufzer von sich und sank bewußtlos zu Boden.
    Narriey grinste den Gefangenen an.
    „Man muß immer wissen, an welcher Stelle zu drücken ist", bemerkte er weise.
    Pankha-Skrin hatte den Vorgang aufmerksam verfolgt. „Wer bist du?" fragte er.
    „Kennst du mich nicht?" lautete Narneys Gegenfrage.
    Dann wandte er sich ab. Er stand eine halbe Minute reglos. In dieser Zeit verlor sein Gesicht die Blässe, die die im Innern der Burg wohnenden Freidenker bezeichnete, und seine Züge nahmen weniger strenge Formen an.
    Dann begann er, sich mit seiner Kleidung zu beschäftigen. Ohne sie abzulegen, wendete er Teile davon nach außen, andere wiederum nach innen, bis sein Gewand die hellgraue Färbung der Freidenker-Mode verlor.
    Schließlich wandte er sich wieder dem Loower zu.
    „Tantha!" rief der Quellmeister überrascht. „‘ „Ja, das bin ich", gestand der Humpelnde lächelnd. „Ich glaube, wir haben sie ganz schön an der Nase herumgeführt. Wenigstens für die nahe Zukunft werden die Freidenker ohne den Gastwirt auskommen müssen. Dort hinein! Wir gehen ein Stück weit zurück, dann treffen wir auf einen Seitengang, der uns vorläufig in Sicherheit bringt."
     
    3.
     
    Murcon wußte nicht, was ihn geweckt hatte. Er nahm seine Umgebung nur verschwommen wahr -das lag an den fremden Augen, deren er sich zum Sehen bediente. Er horchte mit den Wahrnehmungsmechanismen seines Bewußtseins, die weitaus empfindlicher, weitaus zuverlässiger waren als die Augen, und erkannte, daß in den Höhen der Burg beträchtliche Aufregung herrschte. Das war an sich nicht ungewöhnlich. Die Bewohner der Burg hielten nur selten und für kurze Zeit Frieden untereinander. Aber diesmal war die Erregung ungewöhnlich stark, und ihre Impulse kamen aus fast allen Bezirken, während sie sonst örtlich begrenzt waren.
    Murcon lauschte, und während die Mentalimpulse der aufgeregten Burgbewohner auf ihn einprasselten, wanderte sein schlaftrunkener Geist weit zurück in eine Zeit, da in der Burg eine ähnliche Erregung geherrscht hatte.
    Nur war es damals um etwas gegangen, das Murcon selbst berührte: Er, der Besitzer der Burg, sollte seine Rechte an eine wilde Horde von Freibeutern abtreten, die er in seiner Gutmütigkeit als Gäste zu sich geladen hatte.
    Am Anfang allerdings war es ruhig und sittsam zugegangen. Am Anfang hatte es auch nur einen Gast gegeben ...
     
    *
     
    MURCON: Der erste Gast Der Fremde war noch immer halb bewußtlos, als Murcon ihn aus der Lichtzelle schleppte, mit der er die Weiten des Universums durchquert hatte. Die Zelle schwebte am inneren Rand der großen Plattform, nicht weit von der automatischen Werft. Murcon hatte einen Gleiter herbeibefohlen. Durch die Luke, die sich selbsttätig öffnete, schob er den Fremden ins Innere.
    Dieser hatte die Augen offen - zum ersten Mal seit jenem Augenblick, da ihn Murcon aus dem fürchterlich zugerichteten Wrack seines Raumschiffs geborgen hatte, aus einer Schar von Leichen, die gespenstisch im schwerelosen Vakuum des Schiffsinnern schwebten.
    „Oh ... so etwas Herrliches habe ich noch nie gesehen!" murmelte der Fremde in einer Sprache, die Murcon bei seinen vielen Streifzügen durch das Universum zur Genüge erlernt hatte.
    Die großen Augen des Fremden waren zu den Türmen emporgerichtet, die den Hintergrund der Plattform bildeten und deren metallene Spitzen im Widerschein der Sonnenlampen glänzten.
    Der Fremde war nur um ein paar Daumenbreiten kürzer als Murcon, und das wollte etwas besagen, denn Murcon war ein Hüne von Gestalt, ein Riese mit lang wallenden
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