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0911 - Der Helk des Quellmeisters

Titel: 0911 - Der Helk des Quellmeisters
Autoren: Unbekannt
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Standpunkt aus den Eindruck gewann, als befinde er sich im Schnittpunkt dreier ineinanderfließender Kugelgebilde.
    Die sonst widerstandsfähigen Decks aus Formenergie bekamen eine eigenartige Topologie, die Pulsationen pflanzten sich in Wellen fort. Die Decks der drei Sphären vereinigten sich, spannten und dehnten sich zuckend - und wurden wieder plan.
    Die Geburt .der Dreifachnische war abgeschlossen.
    Margor fand sich wieder auf Deck 5 im Mittelpunkt der Hypersphäre, die nun das dreifache Volumen hatte.
    Aber auch die faßförmige Erhaltungsschaltung hatte rein optisch ihr Fassungsvermögen verdreifacht.
    Margor wußte jedoch -er spürte es förmlich mittels der Psionischen Vielzweck-Resonanz - daß sich das Zapfpotential der Erhaltungsschaltung vervielfacht hatte und den neuen Ansprüchen gerecht wurde.
    Dies war eine der wundersamen Eigenschaften des Auges, daß es nicht nur das Wunschdenken seines Besitzers realisierte, sondern daß es das Erschaffene gleichzeitig allen physischen und hyper- und metaphysischen Erfordernissen anpaßte.
    Es war geschafft. Margor nannte seine neuste Schöpfung Großklause z.
    Jetzt konnte er daran gehen, die von Steve Norquund auf Delta-Tansor bereitgestellte Ausrüstung abzuholen und seinen neuesten Schlupfwinkel im Hyperraum auszustatten. Er wollte hier nicht nur einen Lebensbereich für die zu rekrutierenden Tempester-Tender einrichten, sondern auch Unterbringungsmöglichkeiten für Gefangene.
    Im Augenblick war Baya Gheröl sein einziger „Gast", aber sie würde bald Gesellschaft bekommen.
    Die Erinnerung an das kleine Mädchen ließ ihn in Großklause 1 zurückkehren. Als er in ihre Unterkunft kam, sagte sie vorwurfsvoll: „Wo hast du gesteckt, Boyt? Was hast du dir wieder zuschulden kommen lassen?"
    Manchmal regten ihn ihre Vorhaltungen auf, aber nicht diesmal.
    Er reichte ihr die Hand, und sie ergriff sie furchtlos.
    „Komm mit, ich werde dir zeigen, was ich getan habe, kleine Baya."
    Und er tat mit ihr den distanzlosen Schritt zur Großklause z.
    Baya fröstelte, als sie sich auf einem kahlen Deck wiederfand, das eine größere Ausdehnung hatte und viel höher war als jedes Deck in der anderen Klause.
    „Mich kannst du damit nicht beeindrucken, Boyt", sagte sie. „Was bezweckst du damit? Warum erschaffst du immer größere Hyperraumnischen? Das erfordert einen steigenden Aufwand und mehr und mehr Paratender.
    Wohin soll das führen?"
    „An Paratendern mangelt es nicht", sagte Margor selbstgefällig. „Und wohin das führen soll, werde ich dir sagen. Diese Klause soll Kaserne und Gefängnis werden. Hier sollen meine Kampftruppen ihre Ausbildung erhalten.
    Und hier soll die Führungsspitze der LFT einquartiert werden."
    Du willst die LFT-Regierung entführen, Boyt?" fragte Baya entsetzt. „Das kann ich nicht glauben."
    Er weidete sich an ihrem kindlichen Entsetzen. So reif sie manchmal wirkte, so kam sie ihm andererseits nicht selten so naiv und verloren wie die personifizierte Unschuld vor.
    „Ich lasse dich jetzt allein, Baya", sagte er. ‘Aber ich verspreche dir, daß du bald Gesellschaft bekommst."
    Mit diesen Worten verschwand er.
     
    *
     
    Van Renekkon zuckte zusammen, als er aus den Augenwinkeln das plötzliche Auftauchen einer menschlichen Gestalt registrierte. Als er Boyt Margor erkannte, überkam ihn unsägliche Erleichterung.
    „Bin ich froh, daß du endlich kommst", sagte der Terranische Rat für Unterricht und Kunst. „Ich konnte die Einsamkeit kaum mehr ertragen. Die Trennung von dir fällt mir immer schwerer, Boyt. Du mußt mich diesmal mitnehmen."
    „Eines Tages werde ich dich für immer zu mir holen, Van", sagte Margor freundschaftlich. „Aber ein wenig mußt du dich noch gedulden. Du bist meine wichtigste Verbindung zur Erde. Noch brauche ich dich dort."
    „Aber meine Position wird von Tag zu Tag unhaltbarer", sagte Van Renekkon verzweifelt. „Noch hat niemand Verdacht geschöpft. Aber ich weiß nicht, wie lange ich noch meine Zugehörigkeit zu dir vor den Gäa, Mutanten verbergen kann."
    „Du mußt ausharren!" sagte Margor streng und brachte damit alle weiteren Einwände seines Paratenders zum Verstummen. „Berichte mir jetzt, welche neuen Entwicklungen es bei den Friedensverhandlungen gibt."
    „Die Sicherheitsbestimmungen wurden noch nicht gelockert, in dieser Beziehung muß ich dich enttäuschen", sagte Van Renekkon. ‘Termine werden kurzfristig umdisponiert, Verhandlungsorte gewechselt, und es kommt ständig zu
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