Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Eimer Kaffee über den Kopf gegossen haben", entgegnete der Internist Üskür.
    „Ingenieur Schüür hat sich auf der Flucht vor Ihnen einen Finger gebrochen", bemerkte der Psychologe Haskin.
    „Zwei", verbesserte Üskür.
    „Lächerlich", sagte Galto Quohlfahrt und griff nach seinem Kaffeebecher, „Ich finde auch. Sie übertreiben", ‘versetzte Anja.
    Die Mediziner und Psychologen kehrten an ihren Tisch zurück. In diesem Augenblick schwankte und zitterte der Boden unter ihren Füßen wie bei einem Erdbeben. Die Männer und Frauen verloren das Gleichgewicht.
    Schreiend suchten sie an Tischen und Sesseln Halt. Für einige Sekunden schien es so, als werde die TUNDRA sich ‘auf die Seite legen. Kaffee und Speisen wirbelten durch den Raum. Dann stabilisierte sich die TUNDRA, richtete sich auf und flog erschütterungsfrei weiter.
    Galto Quohlfahrt stand mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen mitten im Raum. Er hielt seinen vollen Kaffeebecher in den Händen.
    „Hoffentlich kommt niemand auf den Gedanken, mir das in die Schuhe zu schieben", sagte er und schlürfte genüßlich an seinem Kaffee. „Damit hatte ich wirklich nichts zu tun."
    Gavro Yaal beachtete ihn nicht. Er eilte zu einem Interkom und schaltete ihn ein. Der Kommandant meldete sich.
    „Das Zentrum des Purtguhr-Stuuv ist in die Luft geflogen", teilte er dem Expeditionsleiter mit. „Die Druckwelle erreichte uns während des Aufstiegs. Es ist nichts weiter passiert. Sie können ganz beruhigt sein."
    „Das bin ich", antwortete Yaal und schaltete wieder ab.
    „Man muß eben auf alles gefaßt sein", sagte Galto Quohlfahrt mit einem süffisanten Lächeln. „Auch beim Kaffee trinken. Anja, darf ich Ihnen einen neuen Kaffee bringen?"
    „Gern, Galto", erwiderte sie freundlich und blickte ihn kokettierend an. „Wissen Sie eigentlich, daß ich Sie bewundere?"
    „Ich habe es geahnt", gestand er und machte sich auf den Weg zum Automaten. Er kam an dem Tisch vorbei, an dem Üskür mittlerweile wieder Platz genommen hatte.
    Der Internist stellte ihm ein Bein. Quohlfahrt bemerkte es nicht und schoß, von seinem eigenen Schwung getragen, über das Bein hinweg. Er flog mit dem Kopf zuerst in den Kaffeeautomaten hinein. Die Spitze seines Helms durchbohrte die Kaffeeleitung, und ein Schwall heißen Kaffees ergoß sich über ihn.
    Fluchend, sprang der Olliwyner auf. Er fuhr herum, ballte die Hände zu Fäusten und wollte sich auf den Internisten stürzen, als Anja .Veronese fragte: ‘Wo bleibt denn der Kaffee, Galto?"
    Quohlfahrt stutzte. Er blickte in die grinsenden Gesichter der Männer und Frauen in der Messe und wußte nicht, was er tun sollte.
    „Da sind keine Becher mehr", sagte der Psychologe Haskin.
    „Soll er doch seinen Hut nehmen", schlug Üskür vor.
    Das war zuviel für den Robotologen. Er riß seinen Videohelm aus dem Automaten hervor, in dem er sich verklemmt hatte, stülpte ihn sich über den Schädel und stürmte aus der Messe. Bedauerlicherweise kam ihm dabei Insekten-Sue in die Quere. Er stolperte über sie und stürzte durch das offene Schott auf den Gang hinaus. Der Posbi folgte ihm und schloß das Schott hinter ihm.
    „Nie wieder Kaffee mit Galto Quohlfahrt", sagte Gavro Yaal, als sich das Gelächter gelegt hatte. „Ich schlage vor, wir gehen in eine andere Messe."
    „Danke", erwiderte die Radiologin. Sie blickte nachdenklich auf das Schott, durch das der Olliwyner verschwunden war. „Ich glaube, ich habe Wichtigeres zu tun."
    Gavro Yaal versuchte sie aufzuhalten, doch sie verließ unbeirrt die Messe.
    Leise fluchend sank der Solgeborene in seinen Sessel zurück und grübelte darüber .nach, wie Galto Quohlfahrt es anstellte, die Frauen für sich zu interessieren.
     
    *
     
    Zwanzig Stunden später passierte die TUNDRA die 1-ATHOR und drang damit in den Kessel ein, den die wyngerische Raumflotte um die SOL und die BASIS herum gebildet hatte. Courselar erteilte der TUNDRA sofort die Erlaubnis, zur BASIS zu fliegen, als Gavro Yaal ihn darum bat.
    Rhodan kam per Transmitter von der BASIS zur TUNDRA. Der Botaniker empfing ihn und führte ihn zu Dorania.
    „Die Mediziner haben mir etwas Mut gemacht", erklärte er. „Dorania ist auf dem Wege zur Besserung. Sie wird sich erholen."
    Schweigend betraten sie die Intensivstation, auf der sich jetzt nur noch wenige Wissenschaftler aufhielten.
    Dorania schwebte in einem Antigravfeld inmitten von chromblitzenden Geräten, die ihre Lebensfunktionen aufrechterhielten.
    „Sie erwacht",
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher