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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn
Autoren: Unbekannt
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Dorania tot wäre, wenn ich nicht eigenmächtig gehandelt hätte."
    „Das steht noch lange nicht fest."
    „Doch. Das ist richtig", erklärte Anja Veronese entschlossen. „Jeder Kosmobiologe wird Ihnen das bestätigen. Dorania wäre tot, wenn wir gewartet hätten. Nur weil wir rechtzeitig hier waren und weil Insekten-Sue die Herzmassage durchführen konnte, hat Dorania eine Chance. Sie war bereits so gut wie tot, als wir hier eintrafen."
    „Das alles ist kein Grund, meine Anweisungen als verantwortlicher Leiter dieser Expedition zu mißachten", sagte Gavro Yaal, der immer hilfloser wirkte. „Was würde wohl geschehen, wenn jeder tun würde, was ihm gerade in den Kram paßt."
    „Ich gebe zu, daß Anja und vor allem ich in einer ganz üblen Situation gewesen wären, wenn wir keinen Erfolg gehabt hätten", erwiderte der Olliwyner. „Nun haben wir aber Erfolg gehabt, und damit sollten Sie es genug sein lassen. Wenn Sie Theater machen wollen, dann wenigstens nicht jetzt. Folgen Sie uns lieber bis in die Tiefen dieser Anlagen. Wir müssen herausfinden, weshalb Dorania hierher gekommen ist. Das allein ist jetzt wichtig."
    Der Botaniker gab sich einen Ruck.
    „Sie haben recht", sagte er. „Wir sehen uns hier um. ‘Über alles andere können wir später reden, wenn dazu Zeit ist."
    Während sie weitergingen, beugte sich Galto Quohlfahrt zu Anja hinüber und flüsterte: „Dazu wird nie Zeit sein. Wetten?"
    Sie lachte und schritt durch das offene Schott in einen steil abfallenden Gang hinein.
    „Haben Sie die Fabrikationsanlagen gesehen?" fragte der Robotologe.
    „Allerdings", antwortete Gavro Yaal. „Alles ist uralt."
    „Dort wurden Roboter produziert", bemerkte sie.
    „Auch das habe ich gesehen. Und mir ist aufgefallen, daß diese Roboter von humanoider Gestalt sind. Das ist auf einem Planeten wie diesem immerhin überraschend, da die vorherrschende Intelligenz den Insekten zuzurechnen ist."
    Galto Quohlfahrt schlug sich die flache Hand vor die Stirn, so daß es laut klatschte. Augenblicklich kam Insekten-Sue herbeigeeilt. Die Kosmomediziner hatten die Betreuung Doranias übernommen. Sie tastete mit einer Sonde die leicht gerötete Stirn ab. Quohlfahrt beachtete sie nicht.
    „Das habe ich glatt übersehen", rief er. „Das heißt also, daß die Fabrikationsanlage auf gar keinen Fall von den Ansken errichtet worden ist, sondern von Fremden aus dem All."
    „Genau das wollte ich damit sagen."
    Sie erreichten ein Schott. Galto Quohlfahrt trat mit dem Fuß dagegen, und es fiel in sich zusammen. Die beiden Männer und die Radiologin wichen zurück und warteten, bis der Staub sich gesetzt hatte. Danach konnten sie in eine Halle sehen, in der sich allerlei fremdartige Maschinen befanden. Leuchtelemente an der Decke spendeten ein wenig Licht. Ein humanoider Roboter, der etwa vier Meter groß war, rollte auf Panzerketten auf sie zu. Er kam etwa vier Meter weit, dann brachen die Ketten auseinander. Der Roboter schwankte, kippte nach vorn und stürzte auf den Boden. Dabei feuerte er einen Energiestrahler ab. Zischend fraß sich der sonnenhelle Strahl in den Boden und schuf einen glutflüssigen See von etwa zwei Metern Durchmesser. Der Roboter schleuderte mit seiner Masse das glühende Material zu den Seiten, ohne die beiden Männer und die Frau damit gefährden zu können.
    „Hat jemand eine Ahnung, wer der Erbauer dieser Anlage war?" fragte Anja Veronese.
    „Das liegt doch auf der Hand", antwortete Gavro Yaal.
    „Ich habe keine Ahnung", entgegnete die Radiologin. „Wenn Sie es wissen, sollten Sie es sagen, ohne uns lange raten zu lassen."
    „Das Purtguhr-Stuuv mit seinem subplanetarischen Höhlensystem kann nur jener Bezirk sein, wo vor ungefähr einer Million Jahren Bardioc gelandet ist, um jene Ansken ins All zur entführen, mit denen er den einzigen von ihm durchgeführten Quanten-Versuch gemacht hat."
    „Das ist aber reichlich, spekulativ", widersprach Anja.
    „Überhaupt nicht", sagte Galto Quohlfahrt erregt. „Gavro hat recht. Es kann nur so gewesen sein. Diese Anlagen sind uralt. Da wir es mit einer außerordentlich hochstehenden Technik zu tun haben, mit der Bardioc arbeitete, kann das -Alter dieser Anlagen nur sehr hoch sein. Eine Million Jahre könnten richtig sein. Wir wissen, daß Bardioc mit den Ansken experimentiert hat. Das Ergebnis ist auf der PAN-THAU-RA zu sehen. Die Experimente wurden aller Wahrscheinlichkeit hier auf Datmyr-Urgan begonnen und auf der PAN-TRAU-RA weitergeführt. Das ist
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