Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hat, ist alles vorbei."
    Atlan erschrak.
    Er hatte den sich bewegenden Lichtpunkt beobachtet. Er schätzte, daß Plondfair und Demeter nur noch eine Frist von wenigen Sekunden hatten.
    Plötzlich heulte über ihnen eine Sirene auf. Gleichzeitig flammten auf den Instrumentenkonsolen eine Reihe von Lichtern auf. Rote Farbsymbole tanzten über die Bildschirme.
    „Was bedeutet das?" fragte der Arkonide erregt. „Ist es ... zu spät?"
    „Im Gegenteil", antwortete Laire. „Die Verbotene Zone existiert nicht mehr. Die Gefahr für die beiden ist vorüber."
     
    *
     
    Demeter war am Ende ihrer Kraft. Als sie erkannt hatte, daß die Kryn sie buchstäblich auf ein Pulverfaß gesetzt hatten, gab sie die Hoffnung endgültig auf.
    „Es hat keinen Sinn mehr", sagte sie mit tonloser Stimme: „Wir müssen versuchen, die Sprengsätze zu entschärfen", erwiderte er.
    ‘ „Wozu?" fragte sie. „Entweder kommen wir durch die Bomben um oder durch die Verbotene Zone. Und wenn nicht dadurch, dann werden die Kryn einen anderen Weg finden:" Sie lehnte sich im Sessel zurück und schloß die Augen. Plondfair sah, daß ihre Lippen zitterten.
    „Du darfst nicht aufgeben, Demeter", sagte er beschwörend. „Noch haben wir eine Chance."
    Demeter öffnete die Augen und blickte ihn mitleidig an.
    „Armer Plondfair", entgegnete sie. „Ich kann dich verstehen. Du bist noch jung. Du willst leben. Ich habe vielfach länger gelebt, und das immer mit dem Bewußtsein, daß ich letztlich doch sterblich bin. Irgendwann mußte der Tod an mich herantreten, und ich habe mir geschworen, daß ich nicht die Fassung verlieren werde, wenn es soweit ist."
    „Woher weiß du, daß es soweit ist? Kämpfe, Demeter. Hilf mir, die Sprengsätze zu entschärfen. Wenn du nicht mehr leben willst, dann gib mir wenigstens eine Chance."
    Sie lächelte.
    „Oh, so ist das nicht. Leben möchte ich schon, aber ich weiß, wann eine Situation ausweglos ist und wann noch Hoffnung besteht. Versuche, dich damit abzufinden, daß alles vorbei ist."
    „Das werde ich nicht tun", erwiderte er heftig. „Und ich denke durchaus nicht nur an mich. Ich denke an uns beide. Der Gedanke, daß du sterben mußt, ist mir unerträglich, und deshalb gebe ich nicht auf. Niemals!"
    Mitfühlend beobachtete sie ihn, wie, er sich in der engen Kabine abmühte, unter die Sessel zu sehen. Sie wich zur Seite, soweit sie konnte, um ihm Platz zu machen. Einige Minuten verstrichen, während Plondfair immer wieder versuchte, den Kopf zwischen die beiden Sessel zu bringen. Schließlich gelang es ihm, so daß er die Unterseite seines Sitzes sehen’ konnte.
    „Hier ist es", verkündete er erregt und kroch wieder zwischen den Sesseln hervor. „Es ist ganz einfach. Aus dem Boden kommen zwei Kabel. Sie sind durch einfache Steckverbindungen mit den Sesseln verbunden. Wenn wir sie ablösen, können die Kryn die Sprengsätze nicht zünden."
    Demeter krallte die Finger in seine Arme.
    „Ist das wahr?" fragte sie mit jäh aufflammender Hoffnung.
    „Es stimmt", beteuerte er, „aber ich bin zu groß. Meine Arme sind zu dick. Ich komme nicht an die Kabel heran. Du bist kleiner und schlanker als ich. Du könntest es schaffen. Du mußt es versuchen, Demeter."
    Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „Ich versuche es. Verlaß dich darauf." Sie wischte sich die Tränen fort, schob ihn zur Seite und glitt dann geschmeidig zwischen die Sessel. Da sie schlanker war, erreichte sie die Kabelenden nach einiger Zeit mit den Fingerspitzen und zog die Steckverbindungen erst eines Sessels und wenig später auch die des anderen auseinander.
    Danach kehrte sie atemlos vor Anstrengung in ihren. Sessel zurück.
    „Und jetzt?" fragte sie, als sie wieder sprechen konnte. Sie wies auf die eingespiegelten Instrumentenanzeigen.
    „Jetzt können wir uns nur noch auf Laire verlassen", antwortete der Berufene. „Er hat versprochen, die Verbotenen Zonen abzuschalten. Er wird es auch tun."
    Auch er lehnte sich im Sessel zurück. Nur noch Sekunden trennten sie von der Verbotenen Zone. Je näher das Raumschiff ihr aber kam, desto sicherer wurde Plondfair sich dessen, daß nichts passieren würde. Er dachte an Laire, der in der Hauptschaltzentrale der PAN-THAU-RA war, und er dachte an Atlan, der bei ihm war. Er glaubte nicht daran, daß der Arkonide tatenlos zusehen würde, wenn er zusammen mit Demeter in eine tödliche Falle raste.
     
    *
     
    Wimbey schlug die Faust wieder und wieder auf den Zündkopf, doch das Bild auf den Bildschirmen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher