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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer
Autoren: Jason Dark
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gefährliche Art und Weise verändert. Zum zweiten, fuhren wir zu einer Kirche, weil wir einen Mann namens Lou suchten, der sich stark für eine bestimmte Lichtung, nicht weit vom Haus der beiden Serrano-Schwestern entfernt, interessiert hatte.
    Dieser Lou wiederum war jemand gewesen, der in der vergangenen Nacht einen Bluthund auf Vera Tanners Verlobten Alex Preston gehetzt hatte, und Preston war davon überzeugt, daß der Mann auch hinter der Veränderung seiner Verlobten steckte.
    Jedenfalls hatte Preston Chief Inspector Tanner davon überzeugen können, die Sache ernst zu nehmen, was Tanner auch getan hatte, denn er hatte sich an uns gewandt.
    Wir sahen plötzlich Licht am Ende des Tunnel, und allmählich liefen gewisse Fäden zusammen.
    Suko, der nicht fuhr, dachte laut nach. »Vera Tanner, Alex Preston, dieser geheimnisvolle Lou - wir müssen sie nur miteinander verbinden.«
    »Mal sehen.«
    »Das klang nicht optimistisch.«
    »Ich warte ab.«
    Zunächst einmal wollten wir mit Vera Tanner sprechen. Sie arbeitete als Pfarrsekretärin, und ihr Vorgesetzter war ein Pastor namens Sixton Wingate, wie wir herausgefunden hatten. Er sollte schon älter sein und bereits auf seine Pensionierung warten.
    Die Kirche lag in der City of London, aber von einer großen Hektik war nichts zu spüren. Das Gelände hatte sie gegen alle Widerstände verteidigt, um sie herum breitete sich ein kleiner Park aus, und niemand war bisher auf den Gedanken gekommen, der Kirche das Gebäude abzukaufen und irgendwelche Wohntürme darauf zu setzen.
    Kleine, graue Steine knirschten unter den Rover-Reifen, als wir uns dem Ziel näherten. Einen Parkplatz sahen wir auch. Er lag im Schatten der hohen Kirche, deren Turm sich stolz in den Himmel reckte. Noch fiel kein Regen, aber der Tag war grau, vom Frühling keine Spur. Die Sonne hielt sich hinter dichten Wolken verborgen. In den höheren Zonen hatte es wieder geschneit, und mehr als drei Grad zeigten die Temperaturen auch in London nicht an.
    In der Kirche würden wir Vera Tanner sicherlich nicht finden, und so hielten wir nach dem Pfarrhaus Ausschau.
    Wir fanden es hinter der Kirche. Es wirkte ziemlich klein im Vergleich zum Bauwerk davor, war aber groß genug, um ein Büro und eine Wohnung aufnehmen zu können.
    Wie es sich für die Nähe eines Gotteshauses gehörte, war es ziemlich still. Der Verkehr schien sich weit zurückgezogen zu haben. Es war nur als fernes Brausen zu hören und umrundete diese Insel der Besinnung. Suko schaute sich die Kirche mit Blicken an, als wollte er sie jeden Moment betreten.
    Ich aber legte ihm eine Hand auf die Schulter und schob ihn voran. »Das kannst du alles später tun. Erst möchte ich mal mit Vera Tanner reden.«
    »Da bin ich einverstanden.« Er schüttelte den Kopf und lachte.
    »Was hast du?«
    »Kannst du dir vorstellen, daß der alte Beißbart Tanner eine Nichte hat?«
    »Nur schwer.«
    »Ich ebenfalls. Das ist ein Typ, der aussieht, als gäbe es überhaupt keine Verwandtschaft von seiner Seite her. Tanner und die Mordkommission bilden eine Einheit.«
    »Vielleicht lädt er uns mal zu sich nach Hause ein.«
    »Nie.«
    »Warum nicht?«
    »Da würden wir ja doch nur über den Job sprechen.«
    »Da kannst du recht haben.«
    Zur Tür des Pfarrhauses führte eine Steintreppe hoch. Wir klingelten. Die Glocke hörten wir nicht, dafür aber klang uns eine Stimme aus der Sprechanlage entgegen. »Ja bitte, wer ist da?«
    »Miß Tanner?« fragte ich gegen.
    Ein zögerndes »Ja« war die Antwort.
    »Wir möchten gern mit Ihnen sprechen.«
    »Um was geht es?«
    »Wir sind von Scotland Yard und haben mit Ihrem Onkel gesprochen. Er schickt uns gewissermaßen.«
    Nach dieser Antwort hörten wir erst mal nichts. Dann: »Mein Onkel?«
    »Ja.«
    »Gut, kommen Sie.«
    »Ist doch schon was«, sagte Suko und drückte die Tür auf, als der Summer erklang.
    Wir betraten einen Flur, sahen eine Treppe, die nach oben führte, gingen an ihr vorbei und hielten uns an der linken Fußseite, denn dort hatten wir eine Tür gesehen, die offen stand. Suko klopfte trotzdem an, bevor wir eintraten, und wir sahen Vera Tanner hinter ihrem Schreibtisch sitzen. Sie schaute uns aus großen Augen an, lächelte etwas gezwungen und sagte dann: »Sie müssen Suko und John Sinclair sein. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Stimmt«, sagte der Inspektor. »Gratuliere zu Ihrem Scharfblick, Vera.«
    »Mein Onkel hat des öfteren von Ihnen erzählt, wenn wir uns mal sahen.«
    »Hoffentlich nur
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