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0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

Titel: 0901 - Kampf um die Schwefelklüfte
Autoren: Manfred H. Rückert
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war Schotte, aber ganz so eng sahen das auch Zamorra und Nicole nicht. Nur William selbst durfte man das nicht sagen, sonst ärgerte er sich darüber. Zwischen Schotten und Engländern lagen bei ihm Welten.
    »Du sagtest, dass du den Weg zu mir suchtest«, erinnerte Fu Long an ihre Begrüßung, ohne auf seine eigenen Beweggründe der Kontaktaufnahme einzugehen.
    »Und du wolltest mir die Gründe für dein Kommen nennen«, konterte Zamorra.
    »Patt«, erkannte Fu Long mit einem feinen Lächeln an.
    »Der Ältere beginnt«, schlug Nicole Duval vor. »Das ist so bei uns Brauch.«
    Der Vampir blickte sie an, als würde er ihren Worten nicht glauben. Schließlich atmete er tief ein und wandte sich an Professor Zamorra.
    »Du weißt von Lucifuge Rofocales Angriff auf Choquai«, begann er etwas umständlich. »Und davon, dass er viele meiner Leute und die Liebe meines Lebens ermordete. Und dass ich in Hongkong gesehen habe, dass wir beide ihn gemeinsam bekämpfen werden.«
    Zamorra nickte als Bestätigung. Das alles hatte ihm der chinesische Gelehrte bei seinem letzten Besuch erzählt.
    »Ich bin sicher, dass diese Zeit jetzt gekommen ist. Der Herr der Hölle muss gestoppt werden, ehe er weitere Welten verbrennen lässt und unzählige Wesen sterben müssen.«
    Nicole blickte von Fu Long zu Zamorra. Der Meister des Übersinnlichen presste die Lippen aufeinander. Der Chinese erzählte ihm nichts Neues, aber bis jetzt wusste Zamorra nicht, wie er Lucifuge Rofocale stürzen sollte.
    »Artimus van Zant, ein guter Freund von mir, hat Rofocale schwer verwundet«, sagte Zamorra. »Und in diesem Zustand ist der Erzdämon gefährlicher als ein verletztes Raubtier.«
    Er erzählte Fu Long von Rofocales Angriff auf El Paso und auf no tears . Der Chinese war beeindruckt von der Schilderung, besonders als Zamorra auf Kira Stolts Splitter in van Zants Hand und Merlins Magie-Hinterlassenschaft einging.
    »Genau das ist es doch, was wir brauchen«, brach es aus ihm ganz gegen seine sonstige, stets äußerst beherrschte Art heraus. »Habe ich also recht gehabt - jetzt ist unsere Zeit gekommen. Zusammen können wir ihm den Garaus machen.«
    Zamorra legte die Finger beider Hände gegeneinander, sodass sie eine Pyramide bildeten. Er dachte eine Weile nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »Artimus kann die Waffe in sich nicht willentlich beeinflussen, und bei mir…« Er zuckte die Schultern und blickte Fu Long an. »Bei mir wird Merlins Magie bald anfangen zu…« Er suchte nach den richtigen Worten. »… zu verblassen oder zu verwehen . Besser kann ich es nicht erklären.«
    »Stell dir vor, Fu Long, dass diese Magie in genau dem Augenblick ausfällt, in dem du sie brauchst«, versuchte Nicole zu erklären.
    »Also kann ich nicht auf dich zählen, wenn ich mich Rofocale stellen muss«, gab sich der Chinese enttäuscht.
    Zamorra blickte auf und schüttelte den Kopf.
    »Das wiederum habe ich nicht gesagt«, widersprach er.
    »Aber du…«
    »Ich sagte nur, dass Artimus nicht mit von der Partie ist und dass ich mich nicht auf Merlins verwehende Magie verlasse«, stellte Zamorra klar. »Nachdem Rofocale Merlin ermordet hat, ist niemand mehr da, der uns beschützen kann, und so müssen wir zur Selbsthilfe greifen.«
    Fu Long blickte den Franzosen zuerst leicht ungläubig an, dann erhellte sich langsam seine Miene.
    »Ich freue mich, wenn ich mich auf jemand verlassen kann«, gab er zu. »Aber bevor ich mich weiter darüber freue, nenne mir doch erst den Grund, weshalb du den Weg in meine Welt suchtest.«
    Nicole Duval lachte hell auf.
    »Aus genau demselben Grund, weshalb du bei uns bist«, amüsierte sie sich.
    Der Chinese schaute von Nicole zu Zamorra.
    »Stimmt das?«
    Der Professor nickte und grinste unverschämt.
    »Ich wusste bisher nicht genau, wie ich nach Choquai gelangen kann und ob eine Abwehrschaltung existiert«, bestätigte er damit Nicoles Worte.
    »Das zeige ich dir noch«, versprach der Gelehrte. Er war mit dem Ergebnis des Gesprächs sehr zufrieden. Es hätte nicht besser laufen können. Er machte sich selbst eine gedankliche Notiz, dem taoistischen Heiligen Wong Tai Sin ein paar Räucherstäbchen anzuzünden. In Choquai existierte ein kleiner Tempel, der ihm gewidmet war.
    Einmal mehr dachte er an Sun Zi. Der Kriegsphilosoph war ein Genie gewesen, denn er hatte schon vor langer Zeit die richtige Strategie gefunden.
    Verbünde dich mit den Feinden deines Feindes. Auch in der heutigen Zeit gab es nichts besseres, um schlussendlich
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