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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)
Autoren: George R. R. Martin
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man nicht schlau daraus wird? Wenn ich Hizdahr heirate, ehe die Sonne aufgeht, werden diese Heere sich dann auflösen wie der Morgentau und mich in Frieden herrschen lassen?
    Daarios Mitteilung hatte heftige Unruhe ausgelöst. Reznak jammerte, der Schurschädel murmelte düster vor sich hin, ihre Blutreiter schworen Rache. Der Starke Belwas schlug sich mit der Faust auf seinen narbigen Bauch und versprach, das Herz des Braunen Ben mit Pflaumen und Zwiebeln zu verspeisen. »Bitte«, sagte Dany, doch nur Missandei schien sie zu hören. Die Königin erhob sich. » Ruhe! Ich habe genug gehört.«
    »Euer Gnaden.« Ser Barristan ging auf ein Knie. »Wir erwarten Eure Befehle. Was sollen wir tun?«
    »Wir machen weiter wie geplant. Wir sammeln Vorräte, so viele wir bekommen können.« Wenn ich mich umsehe, bin ich verloren. » Wir müssen die Tore schließen und alle Kämpfer auf den Mauern postieren. Niemand betritt die Stadt, niemand verlässt sie.«
    Einen Moment lang herrschte Stille in der Halle. Die Männer sahen einander an. Dann fragte Reznak: »Was ist mit den Astapori?«
    Am liebsten hätte sie geschrien, mit den Zähnen geknirscht und ihre Kleider zerrissen und auf den Boden getrommelt. Stattdessen sagte sie: » Schließt die Tore. Muss ich es dreimal sagen?« Sie waren ihre Kinder, doch sie konnte ihnen jetzt nicht helfen. »Lasst mich allein. Daario, Ihr bleibt. Dieser Schnitt sollte gereinigt werden, und ich habe noch einige Fragen an Euch.«
    Die anderen verneigten sich und gingen hinaus. Dany führte Daario Naharis die Treppe zu ihrem Schlafgemach hinauf, wo Irri den Schnitt mit Essig auswusch und Jhiqui die Wunde anschließend mit weißem Leinen verband. Nachdem das geschehen war, schickte sie ihre Zofen ebenfalls fort. »Eure Kleidung ist ganz blutig«, sagte sie zu Daario. »Zieht sie aus.«
    »Nur, wenn Ihr das Gleiche tut.« Er küsste sie.
    Sein Haar roch nach Blut und Rauch und Pferd, und sein Mund fühlte sich hart und heiß auf ihren Lippen an. Dany zitterte in seinen Armen. Als sie sich voneinander lösten, sagte sie: »Ich dachte, du würdest derjenige sein, der mich verraten würde. Einmal um des Blutes willen und einmal um des Goldes willen und einmal um der Liebe willen, haben die Hexenmeister gesagt. Ich dachte … Mit dem Braunen Ben habe ich niemals gerechnet. Selbst meine Drachen schienen ihm zu vertrauen.« Sie fasste ihren Hauptmann an den Schultern. »Versprich mir, dass du dich niemals gegen mich wenden wirst. Das würde ich nicht ertragen. Versprich es mir.«
    »Niemals, meine Liebste.«
    Sie glaubte ihm. »Ich habe versprochen, Hizdahr zo Loraq zu heiraten, wenn er mir neunzig Tage Frieden schenkt, aber jetzt … Ich wolle dich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe, aber du warst ein Söldner, wankelmütig, verräterisch . Du hast damit geprahlt, schon hundert Frauen gehabt zu haben.«
    »Hundert?« Daario lachte in seinen violetten Bart hinein. »Ich habe gelogen, süße Königin. Es waren tausend. Aber keine war ein Drachen.«
    Sie hielt ihm die Lippen entgegen. »Worauf wartest du dann noch.«

Der Prinz von Winterfell
    Der Kamin war mit kalter schwarzer Asche überzogen, und das Zimmer war ungeheizt, wenn man von den Kerzen absah. Jedes Mal, wenn eine Tür aufging, flackerten und zitterten die Kerzen. Auch die Braut zitterte. Man hatte sie in mit Spitze besetzte weiße Lammwolle gekleidet. Ärmel und Oberteil waren mit Süßwasserperlen bestickt, und an den Füßen trug sie weiße Hirschlederschuhe: hübsch, aber nicht warm. Ihr Gesicht war blass und blutleer.
    Ein Gesicht, wie aus Eis gemeißelt, dachte Theon Greyjoy, als er ihr einen pelzgesäumten Mantel um die Schultern legte. Eine Leiche, im Schnee begraben. » Mylady. Es ist Zeit.« Hinter der Tür rief die Musik, Laute und Flöte und Trommel.
    Die Braut hob den Blick. Braune Augen glänzten im Kerzenlicht. »Ich werde ihm ein gutes Weib sein, und t-treu. Ich … ich werde ihm zu Gefallen sein und ihm Söhne schenken. Ich werde ihm eine bessere Frau sein, als es die echte Arya gewesen wäre.«
    Solche Dinge zu sagen, wird dich das Leben kosten oder dir geschieht noch Schlimmeres. Diese Lektion hatte er als Stinker gelernt. »Mylady, Ihr seid die richtige Arya. Arya aus dem Hause Stark, Lord Eddards Tochter und Erbin von Winterfell.« Ihr Name, sie musste ihren Namen wissen. »Arya im Wege. Eure Schwester hat Euch Arya Pferdegesicht genannt.«
    »Den Namen habe ich mir ausgedacht. Ihr Gesicht war lang wie das eines
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