Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0897 - Zwei wie die Hölle

0897 - Zwei wie die Hölle

Titel: 0897 - Zwei wie die Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Er entschied sich fürs Bleiben.
    Ich lächelte ihn an. »Hallo, Gordy«, sagte ich leise.
    Er nickte.
    »Ich heiße John. John Sinclair. Wir haben uns ja schon einmal gesehen, du erinnerst dich?«
    »Ja, ja, das tue ich. Da hast du meinen Hund getötet. Du hast ihn erschossen.«
    »Stimmt genau, aber ich mußte es tun. Ich wollte den Mann im Bett hier retten.«
    Der Junge schüttelte verneinend den Kopf. »Retten? Er hat es nicht verdient gehabt, dieser Mörder. Er hat mitgeholfen, meinen besten Freund zu töten und…«
    »War es Hubert Huxley?«
    »Ja.«
    »Er war ebenfalls ein Killer.«
    »Ich weiß nicht, was er war, aber ich habe mich mit ihm gut verstanden.«
    »Darüber können wir später reden. Wichtig bist du, Gordy, und vor allen Dingen das Auge auf deiner Stirn. Überrascht es dich sehr, wenn ich dir sagen, daß ich es kenne?«
    »Ja, es überrascht mich. Nicht viele kennen es.«
    »Es ist das Zeichen der Psychonauten.«
    Gordy schwieg. Nur seine rechte Hand fuhr am Gesicht entlang in die Höhe, und mit den Fingern tastete er die Stelle ab, wo das Auge schimmerte.
    »Spürst du es?«
    Gordy ließ die Hand sinken. Er wirkte verwirrt. »Ich weiß nicht, was ich spüren soll. Ich müßte dich eigentlich hassen, John Sinclair, aber ich kann es nicht. Warum kann ich dich nicht hassen, wo du doch Eden getötet hast?«
    »Es gibt eben Dinge, mit denen wir nicht oder noch nicht zurechtkommen, wo wir aber gemeinsam versuchen sollten, eine Lösung zu finden.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Wir sollten von hier weggehen.«
    »Wohin?«
    »Zu mir?«
    Gordy überlegte. Dann schaute er auf die beiden Killer. »Und was ist mit denen?«
    »Die überlassen wir meinem Freund Suko und Captain Miller. Er freut sich bereits auf sie.«
    Der Junge bewegte seine Hände. »Tja, ich weiß nicht so recht, ob ich das wirklich tun soll?«
    »Es ist deine Entscheidung, Gordy, aber wohin hast du denn gewollt? Was ist dein Ziel gewesen?«
    »Ziel?« murmelte er und schaute dabei wie verträumt zur Decke. »Ich weiß es nicht.«
    »Du hast keines gehabt?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann ist es um so wichtiger, daß wir miteinander reden können.« Ich streckte ihm meine Hand entgegen und hatte auch die Hand steif gemacht. »Steig durch das Fenster, bitte. Wir werden gemeinsam darüber nachdenken, was wir noch in die Wege leiten.«
    Gordy nickte. Das dritte Auge auf seiner Stirn war zwar vorhanden, aber leicht verblaßt. Er hob sein rechtes Bein an und stemmte den Fuß auf die äußere Fensterbank.
    Ich ging auf ihn zu und nahm seine Hand, die sich heiß und kalt zugleich anfühlte, als wollte sie den Widerstreit der Gefühle anzeigen. Gordy sprang zu Boden und lächelte scheu. »Vor den beiden brauche ich mich wirklich nicht mehr zu fürchten?«
    »Ich verspreche es dir.«
    »Und ich auch«, sagte jemand von der Tür her. Wir drehten uns um. Suko stand dort, lächelnd und nickend. »Ich habe vieles gehört, John. Die Sache geht schon okay. Nimm du Gordy mit, ich werde mit Captain Miller schon zurechtkommen.«
    »Danke.«
    Der Inspektor reichte Gordy die Hand. »Du kannst mich Suko nennen. Ich möchte, daß auch wir Freunde werden.«
    Der blonde Junge lächelte und flüsterte: »Ist schon okay.«
    Ich wollte sichergehen und hakte bei Suko noch einmal nach. »Du hast Miller Bescheid gesagt?«
    »Ja, er müßte gleich hier sein. Du glaubst gar nicht, wie er sich freut. Was ist mit den beiden?«
    »Sind verstockt.«
    »Wird sich ändern.« Suko war davon überzeugt. »Okay denn, John.« Er lächelte etwas verkrampft.
    »Dann werde wir uns wohl bei dir sehen. Du kannst Shao informieren. Sie wird sich um euch kümmern, falls es irgendwelche Probleme geben sollte.«
    »Danke.«
    Suko strich Gordy noch einmal über das Haar. Dann schaute er zu, wie wir das Zimmer verließen.
    In mir steckte ein gutes, ein positives Gefühl. Es mochte auch daher stammen, daß es uns gelungen war, zwei Profikiller ohne Blutvergießen zu erledigen. So etwas ist leider noch immer die Ausnahme, denn nicht immer sind die Karten so gut verteilt.
    Gordy schwieg. Er hielt den Kopf gesenkt, schaute auf seine Schuhe, als wollte er seine Schritte zählen. Bis zur Loge gingen wir durch, wo Kate wartete. Sie genoß einen Brandy und winkte uns mit dem Glas in der Hand zu. »Darf ich auf euch trinken?«
    »Auf uns alle.«
    »Cheers!« Sie kippte das Zeug weg und richtete ihre Blicke auf den Jungen. »Wie geht es dir, Kleiner?«
    »Weiß noch nicht.«
    »Ich sag dir was«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher