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0897 - Ein Hauch von Magie

Titel: 0897 - Ein Hauch von Magie
Autoren: Unbekannt
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alle Aggregate. „Wie fühlst du dich?" fragte Heela Coosen-Lengten über Interkom.
    Gavro blickte das Abbild der Ortungstechnikerin nachdenklich an. „Etwas flau im Magen, aber sonst eigentlich gut."
    „Achtung!" rief Duneman Harkrath. „Gleich setzen wir auf!"
    Gavro Yaal blickte auf die Bildschirme der Panoramagalerie und sah schräg unter dem Kugelraumer zahlreiche ockergelbe Hügel. Auf ihnen gedieh keinerlei Vegetation, während südlich davor der dichteste Dschungel wucherte.
    Jenseits des Dschungels, so hatte man während des erzwungenen Abstiegs erkannt, gab es eine erstaunlich kunstvoll gebaute Riesenstadt. Dort mußte einer der Insektenstämme der dominierenden Insektenrasse dieses Planeten leben. „Ich dachte, du wolltest die Führung der Gruppen Nefzel, Heinze und Swannon übernehmen?" erkundigte sich Earl Cimmon nicht ohne Spott. „Entweder müssen sie dann hierherkommen, oder du mußt zu ihnen gehen."
    „Ich bin eben nicht auf solche Aktionen abgerichtet!" gab Gavro Yaal bissig zurück.
    Er schloß den Druckhelm, öffnete das Visier, schaltete den Helmfunk ein und eilte zum Einstieg der Expreß-Beförderungsrohre, durch die man bei eiligen Einsätzen innerhalb von nur zwanzig Sekunden jeden Hangar und jede Mannschleuse des Schiffes erreichen konnte.
    Nachdem er die Zieltaste für das Mannschott gedrückt hatte, in dem seine drei Einsatzgruppen auf ihn warteten, breitete er in Erwartung des Transportfelds die Arme aus. Aber nichts geschah. „Das funktioniert nicht, Gavro!" erscholl es im Helmtelekom. Es war Rybans Stimme. „Die Expreßröhren werden wie vieles andere von der Hauptpositronik gesteuert - und die weiß nichts mehr davon."
    Yaal stieß eine Verwünschung aus. Durch den Ausfall der Expreßröhren im ganzen Schiff würde die als Blitzeinsatz geplante Aktion erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung anlaufen. Das Überraschungsmoment fiel also aus - und die taktischen Möglichkeiten schrumpften zusammen.
    Er kroch aus der Röhre, rannte zur Panzertür und verließ die Hauptzentrale, um über ein Transportband und den Hauptlift nach unten zu fahren.
    Noch bevor er unten ankam, verkündete Duneman Harkrath über die Rundrufanlage, daß die MONTRON gelandet sei.
    Gavro Yaal schwitzte vor Aufregung, als die Gruppen Nefzel, Heinze und Swannon endlich vollzählig versammelt waren. Die fünf Flugpanzer, unter deren Feuerschutz die dreißig Männer vorgehen sollten, warteten bereits seit einer Viertelstunde draußen. „Vorwärts!" sagte Gavro und sprang aus der Schleuse. Nervös fummelte er an seinem Desintegrator herum. Er hatte die übergroße Waffe wegen ihres martialischen Eindrucks gewählt, aber jetzt behinderte sie ihn. weil sie zu hoch hing und ihm den Zugriff auf die Schaltungen des Flugaggregats versperrte.
    Praktisch im allerletzten Moment gelang es Gavro Yaal, sein Flugaggregat einzuschalten. Seine Stiefelabsätze schleiften über trockenen ockerfarbenen Lehm und erzeugten zwei schmale Staubfahnen. „Puh!" machte Yaal.
    Links und rechts von ihm schlossen die Raumlandespezialisten der drei von ihm geführten Gruppen auf. Erst jetzt wurde Yaal klar, welche Verantwortung auf seinen Schultern lag. Durch die Panne mit seinem Desintegrator war er viel tiefer gekommen, als er beabsichtigt hatte. „Seine" Leute aber hatten sich natürlich nach ihm gerichtet, denn er war der Anführer. Für einen von ihnen war es schiefgegangen. Er überschlug sich mindestens ein dutzendmal, dann rollte er einen Abhang hinab.
    Gavro Yaal schickte zwei seiner Leute hinterher. Er atmete auf, als sie ihm gleich darauf über Funk meldeten, daß der „Abgestürzte" außer Prellungen unbeschädigt geblieben war. Ihm war klar, daß er völlig ungeeignet zur Führung militärischer Aktionen war. Dennoch hatte er diese Aufgabe übernommen, weil er alles versuchen wollte, um die militärische Aktion aus dem Ansatz heraus in eine diplomatische zu verwandeln.
    Die Flugpanzer waren inzwischen auch schon angeschwebt. Dicht über dem Boden glitten sie beinahe lautlos dahin, gefolgt von den Raumlandespezialisten, die einige Minuten später auf Gavro Yaals Befehl ihre Individualschutzschirme einschalteten. „Kynon an Gavro!" schallte es aus Gavro Yaals Helmtelekom. „Standort des Traktorstrahlprojektors ausgemacht. Er liegt unter einer Glocke aus psiverstärkter Paratronenergie. So sagte es jedenfalls Bella Tsybel, unsere Ortungsexpertin. Was sollen wir unternehmen? Die Strahlkanonen dürften die Glocke nicht
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