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0897 - Ein Hauch von Magie

Titel: 0897 - Ein Hauch von Magie
Autoren: Unbekannt
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in der SZ-1 ent-lang und musterte unverhohlen die Betriebsanzeigen. „Was soll das?" erkundigte sich Jos-can Hellmut, der sich stets neben dem Kommandanten der BASIS hielt. „Was geht Sie der Betriebszustand der SOL an?" Er splelte mit dem Gedan-keh, Kanthall durch zwei kräftige Maate festnehmen zu lassen. Nur die Tatsache, daß Reginald Bull dem an-maßenden Terraner etwas für ihn, Joscan Hellmut, mitgegeben hatte, was von Bedeutung sein mußte, ließ ihn zögern. „Ich will nur wissen, was hier ge-spielt wird", sagte Jentho Kanthall. Am liebsten hätte er dem Kybernetiker ins Gesicht gesagt, daß er ihn für unfähig hielt, sich gegenüber den Hitzköpfen unter den Solgeborenen durchzusetzen. Er hielt es immer wie-der zurück, weil er sich sagte, daß Re-ginald Bull Joscan Hellmut höher ein-schätzte. Andernfalls hätte er ih'm nicht das Röhrchen geschickt, das eine große Bedeutung zu haben schien. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie an Bord der BASIS über uns Sol-geborene geredet wird", meinte Hell-mut bitter. „Wahrscheinlich gibt es sogar Idioten, die es für möglich hal-ten, daß wir einfach mit der SOL ab-hauen."
    In Jentho Kanthall brodelte es, denn er ahnte wohl, daß der „Idiqt" auf ihn gemünzt gewesen war. Den-noch beherrschte er sich und nahm sich vor, sich erst dann ein Urteil über Hellmut zu erlauben, wenn er seine Voreingenommenheit ablegen konnte. „Ich wette, daß es unter den Solge-borenen eine Menge Leute gibt, die nicht nur glauben, Rhodan käme nie-mals wieder, sondern auch, daß Gavro Yaals Mission notwendigerweise fehl-schlagen muß und daß Yaal mit einem hohen Maß an Wahrscheinlichkeit ebenfalls verschollen bleibt", erklärte er betont sachlich.
    Er räusperte sich und wartete, bis sie eine Gruppe Solgeborene, die flü-sternd beisammenstanden, hinter sich gelassen hatten, dann fuhr er fort: „Machen wir uns doch nichts vor, Joscan! Wahrscheinlich denken stündlich mehrere Solgeborene, daß es unter den gegebenen Umständen gerechtfertigt sei, sich mit der SOL davonzustehlen ..."
    Joscan Hellmut blieb stehen. Er kämpfte einen Wutausbruch nieder, weil er sich vor einem Mann, der offenbar von Reginald Bull geschätzt wurde, nicht blamieren wollte.
    Als Kanthall sich zu ihm umdrehte, brachte er sogar ein Lächeln fertig -wenn auch ein bitteres - und sagte: „Gavro Yaal ist ein Solgeborener, der die meisten Sympathien unter uns genießt. Deshalb würde es an Bord der SOL niemand wagen, auch nur vorzu-schlagen, daß wir uns vor der Rück-kehr Yaals mit der Frage des Starts beschäftigen sollen."
    Er hob die Stimme: „Und außerdem, verehrter Herr Kollege, sind wir Solgeborenen keine Diebe! Wir haben niemals vorgehabt und haben es auch jetzt nicht vor, die SOL zu stehlen oder gewaltsam an uns zu bringen Wir wollen sie offiziell überschrieben haben - so, wie es Perry Rhodan uns versprochen hat."
    Ich hatte ihn doch gleich richtig eingeschätzt! dachte Jentho Kanthall. Dank Bullys Röhrchen! „Ich verstehe!" erwiderte er. „Und ich kann nicht verschweigen, daß ich Ihnen gegenüber großen Respekt empfinde."
    Joscan Hellmut zog ein Gesicht wie die Katze vor dem gefüllten Milchtel-ler. „Ich wußte immer, daß wir beide uns verstehen würden, sobald wir uns nur einmal richtig ausgesprochen ha-ben", sagte er erleichtert. „Schade, daß Sie nicht in der SOL geboren wurden."
    „Auf der SOL", korrigierte Kant-hall. „Ich weiß, daß es Tradition bei Raumfahrern ist, auf dem Schiff zu sagen, obwohl sie sich niemals auf, sondern nur in ihrem Schiff aufhal-ten", erwiderte Joscan Hellmut. „Aber für uns Solgeborene ist die SOL kein Raumschiff. Für uns ist sie un-sere Heimatwelt - und zwar eine Hohlwelt, in der man lebt."
    Beide Männer lachten - und plötz-lich schüttelten sie sich impulsiv die Hände. „Ich freue mich, daß Sie so gut ge-launt sind", sagte die Stimme Regi-nald Bulls neben ihnen.
    Als sie aufblickten, sahen sie Regi-nald Bull sich schmunzelnd die Hände reiben, aber sie kannten den wahren Grund noch nicht. „Alles in Ordnung?" fragte Bull. „Alles klar, Bully", antwortete Kanthall. „Unsere Befürchtungen ha-ben sich als grundlos erwiesen. Das heißt, es waren eigentlich nur mei-ne ..."
    „Ich hatte auch Vorurteile", fiel Jos-can Hellmut ein. „Aber Kanthall ist besser als sein Ruf."
    Er merkte, daß er das Metallröhr-chen die ganze Zeit über zwischen den Fingern gedreht hatte, und hob es hoch. „Vielen Dank übrigens, Mister Bull." Er errötete
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