Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und Huxley kam sich vor wie in einer harten Klammer.
    Er starrte noch immer aus dem Fahrzeug, aber den Kopf des Hundes sah er kaum.
    Es gab nur Gordy.
    Und dessen drittes Auge.
    Wie gepinselt zeichnete es sich auf seiner Stirn ab. Es war furchtbar, es bot ein so unnatürliches Bild, daß selbst ein Mensch wie Huxley erschreckte.
    Nur blieb es dabei nicht. Gordy bekam Gewalt über ihn. Er lächelte, und Huxley nickte.
    »Alles okay?« fragte Gordy.
    Der Killer nickte. »Ja, es ist alles okay. Dein Eden kann auf die Rückbank klettern.«
    »Wunderbar, Hubert, toll. Du bist super. Du bist klasse!« Plötzlich benahm er sich wie ein normaler Junge, der sich über ein tolles Geschenk gefreut hatte. Er lachte laut, er umklammerte den Kopf seines neuen Freundes und öffnete dann die linke Beifahrertür. »Los, auf den Sitz mit dir, Eden!«
    Der Hund gehorchte ihm aufs Wort. Er sprang in den Wagen und schaute über die Rückenlehne hinweg in den Stauraum des Kombi, wo das Gepäck des Killers lag.
    Zwei Koffer, eine Tasche für Gordy.
    Der Junge hatte die Tür zugeschlagen. Er drehte sich um. Eden bemerkte die Bewegung, schob seinen mächtigen Kopf vor und leckte über den Hals des Jungen.
    »Ja, du bist brav, du bist sehr brav, mein Hund. Es ist alles wunderbar.«
    Huxley schüttelte nur den Kopf. Er hatte sich endgültig damit abgefunden, nur die zweite Geige zu spielen. Und er fragte sich, wie das noch alles enden sollte.
    Er dachte auch an seinen Job.
    Es sah nicht gut aus, und Huxley gab zu, daß sein Leben einen Knick bekommen hatte…
    ***
    »Mußt du nach London?« fragte der Junge, als er den Reißverschluß seiner Tasche aufgezogen hatte.
    »Ja.«
    »Und warum übernachten wir hier in diesem Zimmer?«
    »Weil ich keine Lust mehr habe, noch weiter zu fahren. Außerdem habe ich Hunger. Ich will was essen.«
    »Schön.«
    »Du nicht?«
    »Weiß nicht.« Gordy warf einen Blick auf seinen neuen Freund, der es sich neben dem Bett bequem gemacht hatte und über seine Pfoten leckte. »Mal sehen, was mit ihm ist.«
    »Das ist nicht mein Problem.«
    »Glaube ich dir.«
    Der Killer erhob sich von der Bettkante und hörte die Stimme des Jungen. »Wo willst du denn hin?«
    »Ins Bad, das Gesicht waschen.«
    »Und dann?«
    »Gehe ich was essen. Ich habe schon Sandwichs für dich bestellt. Du kannst mitkommen.«
    »Aber nicht alleine.«
    »Meinetwegen.« Hubert Huxley winkte ab und betrat ein Bad, das so eng war, daß man sich kaum drehen konnte. Es roch muffig, die Dusche sah auch nicht gerade neu aus, die Toilette mitsamt der Kunststoffbrille sowie der Spiegel zeigten an den Seiten einige blinde Flecken. Unter ihm befand sich das Waschbecken.
    Huxley wusch sein Gesicht. Er tat es langsam und mit bedächtigen Bewegungen, und als er wieder hochkam, um nach dem Handtuch zu greifen, da glaubte er, sich in einem Traum zu befinden. Er wünschte sich, daß alles nicht wahr wäre, aber dieser Wunsch würde ihm nicht erfüllt werden. Er brauchte nur die Ohren zu spitzen, dann hörte er durch die dünne Tür aus dem Nebenzimmer Gordys Stimme. Der Junge sprach mit seinem Hund wie ein Vater mit seinem Kind.
    Wo sollte das noch enden?
    Huxley wußte es nicht. Er wußte zudem, daß es keinen Sinn hatte, wenn er fliehen wollte. Dieser Junge würde ihn dank seiner Fähigkeiten überall finden.
    Er trocknete sein Gesicht ab und dachte über den Auftrag nach. Es würde vorläufig der letzte sein, das stand für ihn fest. Er mußte ihn durchführen, und er hatte den Jungen erst nach seiner Zusage kennengelernt. Also kam er da nicht mehr raus.
    Egal, was ihm auch bevorstand, irgendwie würde er es schon packen. Das hatte er immer geschafft.
    Etwas erfrischt verließ er das kleine Bad.
    Gordy und Eden hockten auf dem Boden. Der Junge hatte den rechten Arm um den kräftigen Hals des Hundes gelegt. Mit der anderen Hand streichelte er durch sein Fell, und er sah glücklich aus.
    Den Mann schien er nicht zu bemerken, er warf ihm jedenfalls keinen Blick zu, sondern beschäftigte sich weiterhin mit seinem neuen Freund.
    Der Killer wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte, deshalb blieb er kopfschüttelnd stehen und bedauerte sich innerlich.
    Was tun?
    Er wußte es nicht. Er dachte aber an seinen Auftrag, den er durchziehen mußte, und als er sich räusperte, hob Gordy den Kopf, um Huxley anzuschauen. Der Junge lächelte. »Ist er nicht toll?« fragte er leise. »Ist er nicht super?«
    »Klar, natürlich.«
    »Sollen wir nach unten gehen?«
    »Hast du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher