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0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind
Autoren: Jason Dark
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worden.
    Ein normaler dunkler Garten - oder?
    Gordy runzelte die Stirn. Etwas störte ihn. Er konnte nicht sagen, was es war, aber die Dinge liefen nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Eine innere Stimme war dabei, ihm eine Warnung zuzuschicken. Nur kam er damit nicht zurecht. Er wußte nicht, Wie er sie einschätzen sollte. Diese Dunkelheit hüllte alles ein, er sah keine Bewegung, und trotzdem hatte er den Eindruck, daß dort in der grauen Schwärze etwas lauerte. Eine Gefahr.
    Eis rann über seinen Rücken. Gordy spürte den Druck an seiner Stirn. Das dritte Auge machte sich bemerkbar, als wäre es auf dem Weg, sich wieder abzumalen.
    Was war dort?
    Er atmete durch die Nase ein. Er überlegte, er bewegte den Mund, ohne zu kauen. Im Hals spürte er ein leichtes Kratzen, und er nahm sich vor, sich zu konzentrieren, aber die Stimme der Frau riß ihn aus seinen Gedanken.
    »Soll ich beides an den Platz bringen?«
    Gordy drehte sich um. Eden saß neben ihm. »Nein, bitte nicht. Er kann es hier essen und trinken.«
    »Wie du willst.« Die Kellnerin hatte Vertrauen gefaßt. Sie schaute dabei zu, wie Eden trank und aß, und sie lächelte sogar, denn ihr gefiel der Hund.
    Nur das Gesicht des Jungen blieb ernst. Er rieb einige Male über seine Stirn, weil der Druck dort stärker wurde, und das fiel auch der Bedienung auf.
    »Ist was mit dir, Junge?«
    »Nein, warum?«
    »Du reibst über deine Stirn.«
    »Nur so.«
    Jetzt war in ihr die Neugierde erwacht. »Du bist wohl mit deinem Vater unterwegs, wie?«
    »Stimmt.«
    »Und deine Mutter?«
    »Ich habe keine mehr.«
    Das Gesicht der Frau verschloß sich.
    »Es tut mir leid. Das habe ich nicht gewußt.«
    »Ich vermisse sie nicht.«
    »Na ja, wenn das so ist.«
    Gordy hockte sich neben Eden nieder. Er schaute zu, wie der Hund fraß, und er sah, wie sich der Teller immer mehr leerte. Gordy freute sich darüber. »Ist er nicht toll, Missis?«
    »Ja, sehr lieb.«
    »Ist er auch.« Gordy umfaßte den Kopf seines neuen Freundes, dann stand er auf, bedankte sich und verließ die Küche.
    Das Kribbeln war geblieben. Die zweite, die kalte Haut lag auf seinem Rücken. Seine sensiblen Nerven schlugen Alarm.
    Irgend etwas war nicht mehr in Ordnung…
    Gordy betrat den Gastraum. Hubert Huxley hockte am Tisch, rauchte und hatte die Beine von sich gestreckt. »Da bist du ja wieder«, sagte er. »Ich dachte schon, du hättest mich im Stich gelassen.« Er zeigte ein schiefes Grinsen.
    »Nein, aber Eden hat in der Küche gefressen und getrunken.«
    »Dann können wir ja hoch.«
    Der Junge setzte sich nicht hin. Er leerte seine restliche Limonade im Stehen. »Weißt du, Hubert, wir haben einen Hund.«
    »Das sehe ich.«
    »Und er muß auch mal raus.«
    »Ach so.« Der Killer lachte. »Da hast du recht. Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Ich möchte mit Eden noch eine Runde drehen. Wenn wir dann fertig sind, kommen wir…«
    »Wieder hierher«, sagte der Killer. »Ich trinke noch ein Bier. Wir gehen dann gemeinsam hoch.«
    »Gut, das ist toll.« Gordy nickte. Er hob die Hand. »Bis gleich dann, Hubert.«
    »Ja, sieh zu, daß er auch was macht. Ich möchte nicht mitten in der Nacht geweckt werden.«
    »Keine Sorge.«
    Hubert Huxley schaute den beiden nach, wie sie auf die Tür zugingen und dann verschwunden waren. Er fragte sich nur, warum er plötzlich so nervös war. Es gab doch keinen Grund - oder?
    Hubert Huxley runzelte die Stirn, und seine rechte Handfläche streichelte den Revolver…
    ***
    Vor dem Eingang des kleinen Hotels stand eine Laterne, deren Kuppel wie eine verloren wirkende Insel in der nächtlichen Dunkelheit wirkte. Das Licht strahlte nicht eben stark ab, es verlor sich oberhalb der Laternenstange, und so schwamm der Fleck in der Finsternis, um den ankommenden Gästen zu beweisen, wo sie hinzugehen hatten.
    Gordy und sein neuer, vierbeiniger Freund hatten den helleren Bereich verlassen. Sie schritten den Anfahrtsweg entlang, gingen ihn aber nicht bis zu seinem Ende durch, sondern bogen zuvor nach rechts ab, wo ein schmaler Pfad um das Haus herumführte und dort endete, wo sich an der Rückseite der Biergarten befand.
    Dieser Weg war nicht asphaltiert, nur einfach glattgetreten worden. Es gab noch genügend feuchte Flecken vom letzten Schnee und Regen, so daß er auch eine gewisse Glätte aufwies. Gesäumt wurde er von kahlen Sträuchern.
    Es war still, sehr still. Nur das Hecheln des Hundes und die Tritte des Jungen durchbrachen die Ruhe. Wenn Gordy nach rechts schaute,
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