Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie trotzdem aber etwas Besonderes waren. Er durfte sie auf keinen Fall unterschätzen. Zudem hatten sie durch ihre schnelle Reaktion bewiesen, wie gut sie waren.
    »Ja, ich rufe an«, sagte er, als er sich erhob. Den Becher hatte er noch nicht geleert. Er schlich aus der Eisdiele, schaute sich vor dem Lokal, wo noch Tische und Stühle standen, um, und war zufrieden, daß er zwischen den vielen Menschen keine Polizisten sah, die nach ihm Ausschau hielten. Ihm sollte nicht das gleiche passieren wie schon einmal.
    Die breite Nische mit den Telefonen hatte Gordy schon vor seinem Eintritt wahrgenommen. Sie waren nur ein paar Schritte entfernt. Man konnte mit Karten und auch mit Münzen telefonieren, und eins war nicht besetzt.
    Gordy wußte nicht genau, wo er anrufen sollte. Daß es mehrere Polizeiorganisationen gab, war ihm bekannt. Im Telefonbuch fand er auch verschiedene Anschlüsse wie City Police, Scotland Yard und Metropolitan Police.
    Scotland Yard schloß er zunächst einmal rein gefühlsmäßig aus. Er rief die Sammelnummer der Metropolitan Police an, hörte einer Männerstimme zu, die sich meldete, und erkundigte sich dann, wobei er versuchte, seine Stimme zu verändern, nach einem Captain Miller.
    »Ja, den gibt es hier.«
    Fast wäre Gordy vor Freude in die Luft gesprungen. Er riß sich aber zusammen, gab seiner Stimme wieder einen gelassenen Klang und fragte: »Können Sie mich verbinden?«
    »Mit seinem Büro schon.«
    »Bitte.«
    Gordy hörte ein Knacken, er mußte warten, schaute sich dabei in der Nische um, ohne jedoch etwas Verdächtiges zu entdecken. Dann drang die Stimme einer Frau an seine Ohren. »Metropolitan Police, Büro Captain Miller.«
    »Bitte, ich möchte mit dem Captain reden.«
    »Um was geht es?«
    »Das kann ich ihm nur persönlich sagen.«
    Die Frau lachte. »Wie ich höre, haben Sie oder hast du noch eine junge Stimme. So einfach ist das alles nicht. Außerdem ist der Captain nicht da.«
    »Es ist aber wichtig.«
    »Das glaube ich dir schon. Wäre es nicht besser, wenn du mir deinen Namen verrätst?«
    »Das geht schlecht.«
    »Dann kann ich nichts für dich tun - sorry.«
    Gordy wollte nicht, daß die Frau auflegte. Ihm war etwas eingefallen.
    »Ist der Captain denn noch in der Baracke?«
    »Das weißt du?«
    »Ja.«
    »Hast du damit zu tun?«
    »Kann sein. Er wollte mit mir sprechen. Ich bin aber nicht mehr in der Nähe. Kann ich in sein Büro kommen? Kehrt er dorthin wieder zurück?«
    »Das schon.«
    »In sein Büro?«
    »Ja.«
    »Und die beiden anderen Männer?« Gordy schwitzte plötzlich, denn jetzt kam alles auf die Antwort der Frau an.
    »Welche meinst du?«
    »Die auch an dem Fall arbeiten?«
    »Die werden nicht mitkommen. Zumindest hat Captain Miller nichts davon erwähnt.«
    »Darauf kann ich mich verlassen?«
    Die Frauenstimme lachte. »Meine Güte, ich kann nichts beschwören, aber er hat davon nichts erwähnt und…«
    Gordy hatte es ausgereicht. Er hatte schon längst eingehängt und war unter der Schallschutzhaube hinweggeglitten. Die beiden Männer also, die Mörder seines Hundes würden nicht mit in das Büro des Captain fahren. Wahrscheinlich würde er sie in der Baracke treffen. Es stand zwar nicht genau fest, doch Gordy wollte es auf jeden Fall versuchen. Er würde diesmal auch kein Taxi nehmen, das hinterließ weniger Spuren.
    Der Junge lächelte.
    Die Welt und die Zukunft sahen für ihn von nun an wieder ganz anders aus…
    ***
    Der tote Killer und auch der Kadaver des Hundes waren weggeschafft worden. Die Szene hatte sich wieder beruhigt, bis auf zwei dicke Ausnahmen. Das waren Suko und ich.
    Als wir mit der »Patronin« sprachen und ihr unseren Plan erklärten, da hatte sie ausgesehen, als wäre sie uns im nächsten Augenblick am liebsten an die Hälse gesprungen.
    »Ähm - bitte, was wollt ihr?«
    »Bei Ihnen bleiben.«
    »Und warum?«
    »Wir haben unsere Gründe«, erklärte Suko. Er streckte seinen Kopf in ihr kleines Reich. »Da ist ja mehr Platz, als wir angenommen haben. Sieht aus wie eine kleine Wohnung.«
    »Ist es auch. Sie gehört mir.« Die Frau atmete heftig. Die runden Wangen hatten rote Flecke bekommen, und sie rollte die Augen. »Wie lange wollt ihr denn bleiben?«
    »Das kommt darauf an.«
    »Blöde Antwort.«
    »Sie braucht das nicht zu stören. Wir halten uns im Hintergrund. Uns wird niemand sehen. Es geht uns nur darum, daß wir auf Telefongespräche achten, die hier einlaufen.«
    Sie winkte heftig ab. »So etwas dürfen Sie nicht. Es geht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher