Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einwickeln lassen und…«
    »Heißt das Kind so?«
    »Ja, Gordy. Ob es noch ein Kind ist, kann ich Ihnen nicht genau sagen. Für mich ist der Junge ziemlich durchtrieben. Der weiß sehr genau, wo es langgeht.«
    »Reden Sie!«
    Miller deutete auf seine Brust. »Ich habe ihm den Tip mit dieser verdammten Baracke gegeben. Wir haben ihn in einem Schnellimbiß gefunden, sogar schlafend. Anstatt ihn richtig auszufragen, hat er mich ausgefragt und uns reingelegt.« Er kam auf Einzelheiten zu sprechen. »Nun ist alles zu spät. Da ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, und wir haben das Nachsehen.«
    »Sieht wohl so aus.«
    Miller schluckte. »Können Sie mir sagen, was wir jetzt tun sollen?«
    »Gordy suchen.«
    Der Captain lachte. »Stimmt alles. Ich gebe Ihnen völlig recht, Sinclair, aber glauben Sie jetzt noch, daß es etwas bringt? Der Junge ist vorgewarnt, er wird sicher neue Pläne schmieden und nicht mehr so leicht zu finden sein. Außerdem fällt er jetzt, wo er keinen Hund mehr besitzt, nicht so stark auf.«
    »Das steht allerdings zu befürchten.«
    »Eben.«
    »Sind Sie allein hier?«
    »Nein, ich habe noch Männer hier.«
    »Dann sollen die ausschwärmen und Menschen ansprechen, ob der Junge bei seiner Flucht gesehen worden ist. Ich war leider zu weit weg, außerdem war Gordy verdammt flink. Ich will einfach nicht daran glauben, daß er sich versteckt hat, obwohl ich es nicht von der Hand weisen möchte.«
    »Wie soll er dann verschwunden sein? Fliegen kann er schließlich nicht.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Bitte, ich…«
    »Lassen Sie Ihre Leute Zeugen suchen.«
    »Mal sehen.«
    Er ging, ich ging. Im Flur hatten sich einige »Gäste« der Baracke versammelt. Sie gehörten nicht gerade zu den oberen Zehntausend, gaben sich ziemlich aggressiv, motzten mich an, als ich mich an ihnen vorbeischob und dann das Zimmer betrat, in dem alles passiert war, und wo Suko zusammen mit zwei uniformierten Kollegen wartete. Er schaute mich mit einem bestimmten Ausdruck in den Augen an. Eine akustische Antwort erhielt er von mir zunächst nicht. Ich schüttelte nur den Kopf.
    Suko wollte es genau wissen. »Entwischt?«
    »Ja.«
    Seine Antwort bestand aus einem leisen Fluch. »Der ist schlauer, als wir gedacht haben, viel schlauer sogar.«
    Ich setzte mich auf einen Stuhl neben dem Waschbecken. »Der Junge heißt übrigens Gordy.«
    Mein Freund dachte einen Moment nach. »Sorry, den Namen habe ich noch nie gehört. Zumindest nicht in dem Zusammenhang.«
    »Und niemand weiß, wo er herkommt, wo er einmal gelebt hat. Er ist wie vom Himmel gefallen. Wir kennen seinen Vornamen, das ist alles. Er hat ihn Captain Miller gesagt, der auch bereits eingetroffen ist. Suko, wir sehen alt aus.«
    »Noch!«
    »Wo nimmst du die Hoffnung her?«
    »Kann ich dir nicht sagen, aber er müßte doch zu finden sein, denke ich mir.«
    »Ohne Hund wird es schwer sein.«
    »Hast du denn schon darüber nachgedacht, wie seine Pläne aussehen könnten, John?«
    Ich fuhr leicht über den Rand des Waschbeckens. An meinem Finger blieb Staub zurück. »Tja, das ist natürlich nicht einfach zu beantworten. Ich habe mir Gedanken gemacht, und ich bin auch darauf gekommen, daß er ein Zeuge unserer Aktion hier gewesen ist.«
    »Er weiß also, wer seinen Hund getötet hat.«
    »Das habe ich sagen wollen.«
    Sukos Gesicht bekam einen ernsten Ausdruck. »Wir beide demnach. Er wird uns die Schuld geben, womit er auch nicht unrecht hat. Also könnte es sein, daß er versuchen wird, uns zu finden. Wobei ich mich frage, wie stark Gordy ist.«
    »Richtig. Wie stark ist ein Psychonauten-Kind?«
    »Die Frage kann ich dir nicht beantworten, John. Bisher haben wir es nur mit erwachsenen Psychonauten zu tun gehabt.«
    »Dann lassen wir es einfach darauf ankommen.«
    »Das meine ich.« Suko schaute aus dem Fenster. »Wenn Miller hier ist, hat er bestimmt schon etwas in die Wege geleitet.«
    »Ja. Er und seine Leute wollen versuchen, den einen oder anderen Zeugen zu finden. Vielleicht ist der Junge auf seiner Flucht beobachtet worden. Das ist unsere Hoffnung.«
    Suko gab keine Antwort, doch sein Blick sagte mehr als Worte und bedeutete mir, daß diese Hoffnung auf sehr schwachen Füßen stand. Endlich betrat auch Captain Miller das Zimmer. Er brauchte sich nicht erst groß umzuschauen, es war alles klar. Dann hob der das Laken an, mit dem Suko den toten Killer abgedeckt hatte.
    Miller erbleichte. »Ein Biß?« fragte er.
    Ich bestätigte es.
    »Dann war er auf den Mann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher