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0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind
Autoren: Jason Dark
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des Vorwurfs gehört, sondern Mut zugesprochen bekommen. Sir James war davon überzeugt, daß wir auch wieder bessere Zeiten erlebten.
    Er wollte noch wissen, ob wir zwischendurch zurück ins Büro kamen, das aber lehnten wir ab.
    »Und der Junge wird weiterhin gesucht?«
    »Sicher, Sir.«
    »Gut, dann hoffe ich auf einen Erfolg.«
    Im Gegensatz zum noch immer blauen Himmel war unsere Stimmung eingetrübt. Das besserte sich, als wir noch einmal mit Captain Miller vor dem Eingang der Baracke zusammentrafen. Das Gesicht des Kollegen zeigte einen vorsichtigen Optimismus. Er erklärte uns, daß der Fahrer gefunden worden war.
    »Wunderbar. Wo hat er Gordy hingebracht?« fragte Suko.
    »Jetzt beginnen die Probleme.« Miller holt tief Atem. »Sie sind in die City gefahren. Am Charing Cross ist der Junge dann ausgestiegen. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
    »Hat der Fahrer denn etwas über seinen ungewöhnlichen Gast erfahren?«
    »Nein, Suko. Auf der Rückfahrt hat er still im Fond gesessen und geweint. Er war auch nicht bereit, über den Grund zu sprechen. Der Fahrer ging davon aus, daß es sich um seinen Hund drehte.«
    »Womit er recht hatte«, murmelte ich.
    »Sieht so aus. Und es bleibt bei Ihren Plänen?«
    »Genau. Wenn Sie sich um Wilson kümmern.«
    »Das ist bereits geschehen. Zwei meiner Leute haben ihn abgeholt und in mein Büro gebracht. Ich werde gleich hinfahren und ihm einige Fragen stellen.«
    »Sehr gut«, lobte ich. »Dann wäre ja alles klar.«
    »Fast«, sagte Miller. »Gestatten Sie mir zum Schluß noch eine Frage, Kollege?«
    »Bitte!«
    »Wer oder was sind die Psychonauten? Der Begriff ist ein paarmal gefallen, doch ich kann mir darunter nichts vorstellen. Ich weiß ja, welchen Job Sie haben, daß Sie sich mit rätselhaften Fällen beschäftigen, aber diesen Begriff sollten Sie mir schon erklären.«
    Suko und ich waren einer Meinung. Der Captain hatte ein Recht darauf, es zu hören.
    »Mach du es, Suko.«
    »Wer sind die Psychonauten?« murmelte ich. »Sie gehören einer Gruppe von Menschen an, die es einmal gegeben hat.«
    »Wann war das?«
    »Es liegt Jahrtausende zurück. Man kann sie durchaus als Esoteriker bezeichnen. In alten Sagen und Legenden wird oft von einem dritten Auge des Menschen berichtet. Das ist das verschollene Auge, das Auge, mit dem man anders sehen kann. Durch das dritte Auge werden die Gedanken frei für andere Welten und Ströme. Das ist metaphysisch zu sehen. Man kann mit dem Auge hinter die sichtbaren Dinge schauen und dort Zusammenhänge erkennen. Die Psychonauten haben viel mit den Geheimnissen der alten Ägypter zu tun, obwohl sich ihr Weg später mehr in Richtung Griechenland bewegte. Möglicherweise haben Sie schon von den Rätseln gehört, die in der Cheopspyramide verborgen sind. Manche Menschen sprechen von den Geheimnissen der Welt. Von Zusammenhängen zwischen den damaligen Bewohnern und den Besuchern fremder Planeten. Ob die Psychonauten von einem fremden Planeten stammen oder von den Besuchern die Gabe bekommen haben, weiß ich nicht. Jedenfalls sind sie eine besondere Menschengruppe, und wir haben einige wenige von ihnen erlebt.«
    Miller war noch nicht zufrieden. »Wissen Sie denn genau, welches Ziel sie verfolgen?«
    »Nein, aber kein Schlechtes. Sie sind einfach auf der Suche nach dem Wissen einer alten Zeit, das tief in der Vergangenheit begraben liegt. Es drängt sich praktisch alles im Mittelmeerraum zusammen, und ich kann ihnen sagen, daß die Psychonauten nicht nur Freunde haben. Es gibt auch Feinde, die ihnen dieses Wissen nicht gönnen. Aber das zu erklären, würde zu weit führen.«
    »Stimmt, Sinclair, stimmt. Mir rauscht schon jetzt von ihren wenigen Worten der Kopf.«
    »Und Gordy ist ein Psychonaut«, sagte ich. »Denn ich selbst habe für einen Moment sein drittes Auge auf der Stirn gesehen.«
    Der Captain schüttelte den Kopf. »Das sollte man kaum für möglich halten. Ich stand ja vor ihm, und glauben Sie mir, ich habe nichts gesehen.«
    »Das kann er steuern. Er hätte auch keinen Grund gehabt, sich Ihnen zu offenbaren.«
    »Warum tat er es bei Ihnen?«
    »Das war eine besondere Situation, Captain. Wir standen unter Streß, und der Junge sah seine Felle davonschwimmen. Ob er sich bewußt oder unbewußt offenbart hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Wir können nur hoffen, daß wenigstens einer unserer Wege zum Ziel führt.«
    »Das meine ich auch«, sagte Miller. »Jedenfalls bleibt die Fahndung bestehen.« Er räusperte sich und tat so, als
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