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0895 - Schattenkiller

0895 - Schattenkiller

Titel: 0895 - Schattenkiller
Autoren: Jason Dark
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Ebene gesprochenen Worte gehört, aber nicht begriffen, sie nahm sie einfach hin, und sie ging davon aus, daß sie auch positiv waren.
    Deshalb nickte sie.
    Und dann ging sie weg, um das Haus zu erobern…
    ***
    Es war also geschafft!
    Was war geschafft? Was hatte die andere Seite vollbracht, von dem wir nichts wußten? Weder Marco noch ich kannten die Antwort, aber ich sah an Helenes Reaktion, daß sie sehr zufrieden war. Ich war etwas zurückgetreten, damit ich die drei Frauen unter Kontrolle halten konnte, und das zufriedene Lächeln auf Helenes Gesicht machte mich weniger zufrieden.
    »Was ist geschafft?« flüsterte ich.
    Helene kümmerte sich nicht um mich. Sie stand auf, starrte auf die Schreibtischplatte und lächelte versonnen vor sich hin. Auch ihre beiden Mitschwestern beachtete sie nicht. Dann öffnete sie trotzdem den Mund und sprach ins Leere hinein. »Es ist ein Wunder geschehen, denn ich habe ihn davon überzeugen können, daß ich ihn nicht mehr brauche. Ich bin zu alt geworden, ich habe für ihn eine Nachfolgerin gesucht und auch gefunden. Das ist wunderbar.«
    Mir ging allmählich ein Licht auf. Auch am Gesicht meines jungen Begleiters erkannte ich, daß er einiges begriffen hatte. »Gefunden?« fragte er, »wen oder was hat er gefunden? Wer ist er überhaupt? Was hat es mit meiner Schwester zu tun?«
    »Viel!« erwiderte Helene.
    »Was?«
    »Du bist ungeduldig. Du wirst es bestimmt sehen und erleben können. Wir haben unsere Pflicht getan, zumindest ich, denn ich brauche ihn nicht mehr.«
    »Können sie nicht deutlicher werden?« fuhr ich sie an.
    Helene drehte sich zu mir um. Ihre Haut sah noch immer aus wie alte Baumrinde. Nur die Augen lebten und bewegten sich darin, und an ihnen, las ich ab, daß sie mir eine Antwort geben würde.
    »Hast du es denn noch immer nicht begriffen? Weißt du denn nicht, wer in der spirituellen Welt Wacht über uns hält?«
    »Sie werden mich aufklären.«
    Ihre Augen verengten sich. »Du weißt es!« flüsterte sie, »du weißt es sehr genau, aber du willst es nicht sagen, das spüre ich ganz deutlich.«
    »Ich warte auf Ihre Antwort!«
    »Gut.« Helene nickte. »Du sollst sie haben. Es ist mein Schutzengel gewesen!«
    Jetzt war es heraus, und ich mußte zugeben, daß mich die Antwort überrascht hatte, was auch für Marco Anderre galt. Vor Schreck stand ihm der Mund offen, er schüttelte den Kopf, er wurde blaß, und auf sein Gesicht legte sich eine dünne Gänsehaut. Er drehte den Kopf, blickte mich an, als könnte ich ihm die Antwort geben.
    »Warte noch«, murmelte ich.
    »Aber ich habe…«
    »Sie wird es uns sagen, Marco. Sie wird uns sicherlich mitteilen, was sie von Schutzengeln hält, nicht wahr?«
    Helene hob die Schultern. »Soll ich es wirklich? Ihr anderen wißt doch sicherlich Bescheid. Ihr habt viel über die Engel und Schutzengel gehört und gelesen. Das alles dürft ihr nicht vergessen, das müßt ihr nur addieren und…«
    »Es war der Schatten, nicht!«
    Mein Satz hatte sie unterbrochen, aber es machte ihr nichts aus, denn sie lächelte plötzlich. Zum erstenmal sahen wir dieses Lächeln, und daran war nichts gespielt. Es war so herrlich echt, sie wußte sehr genau Bescheid, und sie nickte mir zu.
    Ich wollte es aus ihrem eigenen Munde hören und fragte deshalb: »War es der Schatten?«
    »Ja!«
    »Schön«, sprach ich weiter, ohne mir die kleine Überraschung anmerken zu lassen, denn meine Gedanken waren mittlerweile weiter gewandert. Es war für mich schwer vorstellbar, einen Schutzengel als Schatten anzusehen. Das kam irgendwie nicht hin, denn dieser Schatten stand wahrlich nicht auf der Seite des Guten, und Schutzengel sind, will man den alten Überlieferungen Glauben schenken, eben gute, feinstoffliche Wesen. Da mußte noch mehr dahinterstecken.
    »Was ist mit ihm geschehen?« flüsterte ich. »Du mußt ihn verändert haben, Helene.«
    »Ich habe ihn aus seiner Welt hervorgeholt.«
    »Aus der feinstofflichen?«
    »So ist es.«
    »Und wie hast du das geschafft?«
    »Ich lebe hier nur für ihn. Ich habe dieses Haus gekauft. Ich habe Menschen gesucht, die meine Idee verfolgten. Ich wollte hier ein Haus für Engel schaffen. Für die Wesen, die irgendwo in anderen Sphären leben, die dann, sollten sie mal die Erde besuchen, eine Heimstatt haben, wo sie sich aufhalten können. Ich habe viel über die Schutzengel gelesen, und ich muß sagen, daß ich sie liebe. Einfach ist es nicht gewesen, doch es ist mir gelungen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen,
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