Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zu sprechen und wunderte mich, daß es klappte, auch wenn es nicht mehr als ein rauhes Flüstern war. »Verdammt noch mal, und wer sind Sie?«
    »Wissen Sie es nicht?«
    »Nein.«
    Er winkte mit der freien Hand ab. »Dann will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen. Mein Name ist Ernest Carella.«
    »Der Polizeichef?«
    »Genau!«
    »Ein Verräter!«
    »Nein.«
    »Ein Höllensohn!«
    »Ja!« stieß er so hart hervor, daß sein Speichel sogar in mein Gesicht sprühte. »Sie haben es erfaßt. Ich gehöre der Gruppe der Höllensöhne an, die von einem gewissen Dorian Durand gegründet wurde. Und ich weiß auch, was Sie unserer Vereinigung angetan haben. Ich bin über alles informiert, Hundesohn.«
    Klar, natürlich, es lag ja auf der Hand. Carella war von Sir James informiert worden, aber auch unser Chef hatte nicht wissen können, zu welcher Gruppe Carella gehörte. Suko und ich hatten nie herausbekommen, wer alles zu den Höllensöhnen zählte, aber uns war schon klar gewesen, daß sie überall verteilt saßen und auch wichtige, einflußreiche Positionen besetzt hielten.
    Ernest Carella war einer von ihnen. Er hielt sogar die Position des Polizeichefs von Weston inne. Es war zwar keine große Stadt, aber man vertraute ihm. Er kam an Informationen heran, die anderen verwehrt blieben, und er würde sie sicherlich im Sinne seiner Organisation weiterverwenden.
    »Muß ich noch mehr sagen, Sinclair?«
    »Nein.«
    »Das ist gut.« Er hob das lange Beil an. Als es sich in Höhe seiner Hüften befand, griff er auch mit der zweiten Hand zu, denn das Instrument war verdammt schwer.
    Er fixierte mich, dann nickte er. »Ich werde dir den Schädel spalten, Sinclair. Ich werde dabei zuschauen, wie er in zwei Hälften geteilt wird und diese zu verschiedenen Seiten wegsinken. Ja, das ist die beste Idee.« Er lachte und wuchtete seine Waffe noch höher, um Maß nehmen zu können.
    Mir mußte sofort etwas einfallen, sonst war ich verloren…
    ***
    Die lebende Wachsfigur hatte geschossen, aber Suko nicht getroffen. Zwei Gründe gab es dafür.
    Zum einen war Suko schnell genug, um zwischen die Figuren zu tauchen, zum anderen bewegte sich die rechte Hand des Monstrums nicht geschmeidig genug, sondern zu zackig, und die Geschosse sirrten an Suko vorbei oder trafen andere Wachsfiguren, in deren Haut sie steckenblieben.
    Die lebende Figur blieb nicht auf der Stelle stehen. Schießend tappte sie weiter, immer auf der Suche nach dem Gegner. Der aber lag flach auf dem Boden, robbte etwas zurück, kam auf die Knie und zog, während er sich erhob, seine Dämonenpeitsche hervor. Mit ihr schlug er einmal den Kreis, und aus der Öffnung glitten die drei Riemen ins Freie.
    Die Wachsfigur schoß noch immer.
    Mal nach rechts, mal nach links. Aber ohne Ziel, und Suko konnte nur von einer verirrten Kugel getroffen werden. Er blieb cool. Er wußte, daß die Trommel nur fünf, höchstens aber acht Kugeln enthielt, und tatsächlich hörte er bald ein Klicken.
    Leergeschossen.
    Es klickte weiter, weil die Figur immer wieder abdrückte und nicht begriff, daß keine Kugel mehr aus der Mündung peitschte.
    Suko lächelte kalt, als er sich in Bewegung setzte. Er drückte sich durch die Lücken zwischen den Wachsfiguren nach vorn, um in die Nähe der Figur zu gelangen.
    Und dann stand er vor ihr.
    Beide schauten sich an.
    Suko wußte nicht, ob diese Wachsfigur ihn auch direkt wahrnahm, denn menschliche Augen konnte er in ihrem Kopf nicht entdecken. Nur der Finger bewegte sich, und immer wieder schlug der Hammer auf eine leere Trommelkammer.
    »Es tut mir nicht mal leid«, sagte Suko. Den Arm hatte er schon angehoben, und er schlug zu.
    Die drei Riemen landeten mit einem klatschenden Geräusch zugleich auf dem wächsernen Körper.
    Kaum hatten sie das Material berührt, da hörte Suko ein Zischen, als wäre eine Gasleitung in der Nähe undicht geworden.
    Die Figur schwankte. Einen Moment später trat sie zurück, und so lösten sich die Riemen von dem allmählich weicher werdenden Körper, denn die Kraft dieser Peitsche, die Magie der Riemen, die von einem Dämon namens Nyrama stammte, war stärker, viel stärker.
    Es geschah das gleiche wie bei dem Vorgänger draußen am Strand. Der Wachskiller löste sich auf.
    Dort, wo ihn die Riemen getroffen hatten, rann dieses flüssige Wachs bereits den Beinen entgegen.
    Es folgte der Gravitation, und aus dem Innern her begann diese mörderische Figur zu kochen. Eine gewaltige Hitze löste sie auf.
    Sie sank in sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher