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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren
Autoren: Jason Dark
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gegründet worden ist?«
    »Bitte?«
    »Sie haben mich genau verstanden, Mr. Murdock!«
    »Kann sein…«
    »Also?«
    Murdock holte tief Luft. Er bewegte dabei seine Hände fahrig am Körper entlang und strich auch über seine Strickjacke. »Sie schmeißen mir hier Dinge an den Kopf, die für mich völlig neu sind. Höllensöhne, Höllenclub - was ist das überhaupt? Wer ist dieser Durand?«
    »Ein Toter.«
    »Na bitte.«
    Suko schüttelte den Kopf. »So einfach ist das nicht. Dieser Tote hat ein Erbe hinterlassen, und dieses Erbe sind Menschen. Ich will Ihnen damit sagen, daß der Höllenclub noch immer existiert, auch in der heutigen Zeit. Es gibt ihn und seine Anhänger. Sie haben zwar nicht überlebt wie der Anführer, aber das geistige Eigentum des Höllenclubs, all ihre Rituale sind nicht von der Bildfläche verschwunden. Das sollten Sie begreifen.«
    »Damit habe ich nichts zu tun.«
    »Aber mit lebenden Wachsfiguren.«
    Murdock kicherte wie ein Mädchen. Er rieb über seine feisten Wangen. »So etwas ist nicht möglich. Wachs ist Wachs. Sie brauchen sich hier nur umzuschauen. Viele sind zwar täuschend echt nachgemacht, aber Leben kann nicht in ihnen stecken. Das ist unmöglich, das widerspricht allen Naturgesetzen.«
    »An die hält sich eine Schwarze Magie nicht.«
    »Sie sind also nicht vom Gegenteil zu überzeugen?«
    »Nein, Mr. Murdock!«
    Er senkte den Kopf »Dann weiß ich auch nicht weiter.«
    »Aber ich«, erklärte Suko. »Sie brauchen mir nur zu sagen, wo ich die Wachsfiguren finden kann, das ist alles.«
    »Das hier sind alles Wachsfiguren.«
    »Sicher.« Suko streckte den rechten Arm aus und drückte seine Hand gegen das wild aussehende Gesicht eines Wikingers, der mit einem Kurzschwert bewaffnet war.
    »Nun?«
    »Wachs.«
    »Wie ich es Ihnen schon sagte.«
    »Aber ich glaube Ihnen nicht. Wissen Sie was, Mr. Murdock? Mein Kollege schaut sich im Keller um. Ich möchte mich gern hier oben umsehen. Kann ja sein, daß mir etwas auffällt.«
    Magnus Murdock überlegte. Er kaute dabei auf seiner Unterlippe. Dann nickte er und erwiderte:
    »Gut, wie Sie wollen, Inspektor. Wie Sie es für richtig halten. Sie können sich hier umsehen, aber ich glaube nicht, daß Sie etwas finden werden. Hier gibt es keine lebenden Figuren, das ist unmöglich.«
    »Davon möchte ich mich gern selbst überzeugen.«
    »Tun Sie das!« Murdock drehte sich um. Er wandte Suko den Rücken zu, eine harmlose Geste, etwas, das den Inspektor an keine Gefahr denken ließ. Zu Unrecht.
    Urplötzlich wirbelte Murdock herum. Er hatte dabei blitzschnell zu seiner Waffe gegriffen, und Suko sah die Mündung der Magnum auf sich gerichtet. Murdock hielt die Waffe mit beiden Händen.
    Er zielte dabei direkt auf Sukos Gesicht…
    ***
    Eine Tafel neben der Tür wies darauf hin, daß Kinder und Erwachsene mit schwachen Nerven das Gewölbe besser nicht betreten sollten, weil Szenen oft zu realistisch dargestellt waren.
    Ich war kein Kind, hatte auch keine schwachen Nerven und öffnete deshalb die Tür, deren Angeln Geräusche von sich gaben, die mich an ein unheimliches Kreischen erinnerten, allerdings gedämpft und dabei nicht sehr laut.
    Ich schob die Tür nach innen. Vor mir ballte sich die Dunkelheit wie ein finsterer Schwamm. Durch die Nase holte ich Luft und hatte den Eindruck, in einer modrigen Luft zu stehen, aus deren Wänden dieser Geruch hervorquoll.
    Hier war alles anders. Hier war für eine gewisse Atmosphäre gesorgt worden, aber ich wollte Licht haben und suchte an der Wand nach einem Schalter.
    Ich fand ihn, drückte ihn nach unten, und der Raum vor mir erhellte sich nur an gewissen Stellen, denn die anderen blieben in der tiefgrauen Dunkelheit zurück.
    Es waren Lichtinseln, die sich auf einer Fläche verteilten, über die ich nur staunen konnte, denn so groß hatte ich mir den Keller nicht vorgestellt.
    Die Decke war wesentlich niedriger als weiter oben, und das Licht breitete sich über jede Insel wie ein staubiger, fahler Schimmer aus, der den auf Podesten stehenden Figuren genau den Glanz verlieh, den sie brauchten.
    Jede dieser Inseln war durch ein Gitter gesichert, das nicht überklettert werden durfte. Man sollte sich die schaurigen Szenen nur anschauen, sich jedoch nicht dazustellen.
    Ich ging die ersten Schritte in das Gewölbe hinein und lauschte dem Schaben meiner Füße. Um mich herum war es still. Es gab keine Wachsfigur, die sich bewegte, und ich lief langsam vor bei an den bekannten und unbekannten Killern der
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