Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0893 - Der Rachegeist

0893 - Der Rachegeist

Titel: 0893 - Der Rachegeist
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
befreien, danach hatte ich festen Halt gefunden und wurde zugleich von Suko unterstützt, der mir seine Schultern als Standplatz angeboten hatte.
    Mit dem Griff der Beretta schlug ich einige Scheibenstücke aus dem Rahmen, um einer Verletzungsgefahr vorzubeugen, dann duckte ich mich und kletterte ins Haus.
    Ich wartete einige Sekunden ab. Erst als ich sicher war, daß sich nichts tat, drehte ich mich um, streckte den Arm nach draußen, um Suko hereinzuhelfen.
    Geschmeidig stieg er in das Zimmer und blieb neben mir stehen. Im Haus war es beinahe so kalt wie draußen. Es gab keine Heizung.
    Stille umgab uns.
    »Ich denke, wir sollten das Licht einschalten«, sagte mein Freund. »Okay.«
    Im Licht seiner kleinen Lampe bewegte sich der Inspektor durch den Raum und fand neben einer Tür den Schalter. Unter der Decke erhellte sich ein kleiner Kronleuchter. Da die Decke dieses Altbaus sehr hoch war, paßte auch der Kronleuchter.
    Wir schauten uns im Zimmer um.
    Es war ein Raum, in dem geschlafen wurde. Zwei getrennt voneinander stehende Betten wiesen darauf hin. Ein Schrank war ebenfalls vorhanden, auch eine Kommode. Eine gelbliche Tapete klebte an den Wänden, und die Bilder wirkten verstaubt.
    »Ich denke nicht, daß wir hier etwas finden können«, sagte mein Freund. Er war schon auf dem Weg zur Tür.
    In einer kleinen Halle standen wir wieder beisammen. Wir hatten auch das Glück, daß von dieser Halle aus verschiedene Türen zu den entsprechenden Zimmern abzweigten. Etwa in der Mitte führte eine dunkle Treppe in das obere Stockwerk.
    Unsere Schuhe standen auf einem normalen Holzboden. Wir sahen keinen Teppich. Ein alter Kanonenofen stand an der Wand wie zur Dekoration. Sein langes Rohr verschwand in einem Loch.
    Ansonsten gab es keine Einrichtungsgegenstände, bis auf einen Teil der Wand, der mit dunklem Holz verschalt war. Ich lenkte meine Schritte dorthin. Als Lichtquellen dienten uns nur das Licht unserer kleinen Leuchten. Der helle Strahl, den ich vor mir herschob, blinkte plötzlich auf, als er einen Schlüssel erfaßte, der zu einer Schranktür gehörte. Als ich sie wenig später öffnete, strömte mir von den alten Kleidungsstücken ein muffiger Geruch entgegen.
    »Soll ich Licht machen, John?«
    »Ja, tu das.«
    In der Halle wurde es hell. Das Licht strahlte auch hinein in den offenen Wandschrank, in dem nur alte Kleidungsstücke hingen und nichts für uns Relevantes aufbewahrt wurde oder was unseren Verdacht bekräftigt hätte.
    Ich wühlte die Kleidungsstücke zur Seite, aber es gab keine Falltür in die Tiefe und auch nicht die Tür zu einem Geheimgang an der Rückseite des Schranks.
    Alles war normal.
    Ich schloß die Tür wieder und drehte mich um. Suko war in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben. Er hatte einige Zimmertüren geöffnet und in den Räumen das Licht eingeschaltet. Er durchsuchte sie schnell und fand sie menschenleer, wie er mir mitteilte.
    »Hast du ein Arbeitszimmer gesehen?«
    »Nein.«
    »Wo könnten irgendwelche Unterlagen aufbewahrt worden sein, falls es sie gibt?«
    »Das Haus hat mehrere Etagen, John. Vielleicht müssen wir auch hier unten die Schränke durchsuchen. Soll ich…?«
    »Nein, bleib mal bei mir, das ist sicherer.«
    »Ja, Daddy.«
    Wir grinsten beide, denn wir wußten ja, wie es gemeint war. Nebeneinander stiegen wir die Treppe hoch, deren dunkle Holzstufen manchmal unter unserem Gewicht ächzten, als wollten sie sich beschweren, daß zwei Menschen über sie hinweggingen.
    Ein breiter Flur lag vor uns.
    Es roch muffig kalt, und es strömte uns wie aus einem unheimlichen Schlund entgegen.
    Die Dunkelheit verschwand, als Suko das Licht eingeschaltet hatte. Ein düsteres Licht, vielleicht auch deshalb so düster, weil die grauen Tapeten nichts reflektierten und Teile von ihm einfach aufzusaugen schienen. Etwas fiel auf. Die Tür an der linken Seite war sehr breit, und sie bestand aus zwei Hälften.
    Suko drückte beide Klinken nach unten, und öffnete die Türen.
    Vom Flur her fiel nicht genügend Licht in den großen Raum, der die gesamte Breite des Hauses einnahm und eingerichtet war als Arbeitszimmer und Bibliothek.
    Mindestens sechs Regalreihen mit Büchern bedeckten die Wände. Sie waren wirklich vollgestopft.
    Das dunkle Holz paßte zu dem Schreibtisch an der Stirnseite des großen Raumes, und es war auch genügend Platz vorhanden, um die genau zehn Sessel zu verteilen, die auf dem teppichlosen Holzboden standen.
    »Hier haben sie sich versammelt, John. Hierher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher