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089 - Der grüne Henker

089 - Der grüne Henker

Titel: 089 - Der grüne Henker
Autoren: A.F.Morland
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einräumte? Fairneß gab es für den schwarzen Jäger nicht. Er würde mir auf keinen Fall mein Leben lassen.
    Entweder nahm er es mir mit einer der Waffen oder mit Magie.
    Mein Schädel drohte zu zerspringen. Ich hatte auch den letzten Freund verloren, war allein und diesem schrecklichen Dämon ausgeliefert.
    Er würde mit mir spielen wie die Katze mit der Maus, ehe ich von ihm das bekam, was mir seiner Ansicht nach zustand.
    Ich bebte innerlich vor Zorn. Es fiel mir schwer, mich zu beherrschen. Ihn zu attackieren hatte keinen Sinn. Vielleicht wollte er mich dazu verleiten, doch ich hatte nicht die Absicht, blind in sein offenes Messer zu rennen.
    »Na, hast du dich endlich beruhigt?« fragte er nach einer Weile.
    Ich antwortete nicht, knirschte nur mit den Zähnen, und meine Hände krampften sich zu harten Fäusten zusammen.
    »Eine Chance hast du von mir verlangt«, sagte Thargo. »Du möchtest den Berg der Kristallschmetterlinge erreichen, und ich bin bereit, dir einen Vorsprung einzuräumen. Nach Ablauf dieser Frist werde ich dich gnadenlos jagen - und töten, sobald ich dich gestellt habe.«
    Er sagte mir, wieviel Zeit er mir schenkte.
    Das war keine Chance, aber ich akzeptierte sein Angebot, denn ein besseres würde er mir nicht machen.
    Er riß sein Pferd herum und verschwand.
    Von diesem Moment an war ich allein - und so gut wie tot.
    ***
    Nachdem ich den silbernen Wurfstern aufgehoben hatte, der neben dem toten Marty Kanter lag, machte ich mich auf den Weg.
    Adieu, Marty, ging es mir durch den Kopf. Du hast es geahnt, daß nur ich übrigbleiben würde. Aber werde ich den Berg der Kristallschmetterlinge jemals erreichen?
    Ich schlug den Weg ein, den Guzarkk beschrieben hatte, und ich ging den Gefahren aus dem Weg. Ich war ein Mann, der außer seinem Leben nichts mehr zu verlieren hatte.
    Ich fühlte mich bereits besiegt und fragte mich, was es noch für einen Sinn hatte, Thargos grausames Spiel mitzuspielen.
    War es nicht vernünftiger und weniger kräfteraubend, wenn ich einfach stehenblieb und auf den schwarzen Jäger wartete?
    Es wäre einer Kapitulation vor dem Bösen gleichgekommen, und zu einer solchen Aufgabe war ich noch nie zu bewegen gewesen, deshalb machte ich auch diesmal weiter.
    Thargo hatte sich das Zeitgeschenk gut ausgerechnet. Es war nicht mehr weit bis zum Berg der Kristallschmetterlinge.
    Ich sollte hoffen. Im Dunst des allmählich nahenden Morgens ragte das Ziel vor mir auf, aber erreichen sollte ich es nicht, denn hinter mir stieg eine Staubwolke hoch.
    Ein Reiter kam.
    Thargo!
    Ich forcierte mein Tempo, doch schon bald blieb ich schwer keuchend stehen. Was mir jetzt noch an Kräften zur Verfügung stand, brauchte ich für den Kampf, der mir bevorstand.
    Ich nahm den Dämonendiskus ab und hoffte, damit eine schnelle Entscheidung herbeiführen zu können, doch Thargo schien damit zu rechnen und blieb außer Wurfweite.
    Um mich zu verwirren und nervlich fertigzumachen, setzte er seine Höllenkräfte ein. Sie überbrückten die Distanz mühelos.
    »Laß es sein, Tony«, sagte plötzlich jemand neben mir.
    Ein Mädchen.
    Ich wandte irritiert den Kopf, weil mir die Stimme bekannt vorkam, und sah Denise Perkins!
    »Ergib dich, Tony!« forderte sie mich auf. »Leg den Diskus nieder und geh zu Thargo.«
    Der schwarze Jäger sprach durch sie zu mir. Er war verrückt, wenn er dachte, mich auf diese simple Weise anführen zu können.
    Aber Thargo wußte sich zu helfen. Er stattete Denise mit hypnotischen Kräften aus, und mit einemmal wurde das Mädchen für mich zur tödlichen Gefahr.
    Sie kam auf mich zu, verlangte, ich solle ihr in die Augen sehen. Hätte ich es getan, wäre ich unweigerlich verloren gewesen. Ich sah sie zwar an, aber ich schaute ihr nicht in die Augen.
    Und ich ging mit dem Dämonendiskus auf sie los. Ich schleuderte die milchig-silbrige Scheibe nicht, sondern schlug damit nach dem tückischen Mädchen.
    Als das Metall Kontakt mit der magischen Erscheinung hatte, kreischte Denise fürchterlich auf, und dann zerplatzte das Bild, das Thargo geschaffen hatte.
    Doch nicht nur das. Da zwischen dem schwarzen Jäger und der falschen Denise Perkins eine unsichtbare Verbindung bestand, bekam der Dämon die Kraft meiner Waffe zu spüren.
    Er zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen, und sein Pferd wieherte erschrocken und stieg hoch.
    Beinahe hätte ihn das Tier abgeworfen. Das machte Thargo wütend. Er fluchte und ließ Feuer vom Himmel regnen.
    Ich mußte fliehen, konnte aber
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