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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Glenda blieb am Rand der Mulde stehen und sah sich die Leiche an.
    Eine Frau.
    Britt Owens!
    Glenda ging in die Knie. Nur einen Moment nahmen ihr die Tränen die Sicht. Sie wischte ihre Augen trocken und konnte wieder normal sehen.
    Mein Gott! dachte sie nur - mein Gott!
    ***
    Es war Britt Owens. Ihre Leiche sah grauenhaft aus!
    Der Killer hatte gewütet. Britt lag in ihrem Blut, denn die Wunde am Hals war groß. Dort war die Haut regelrecht zerrissen worden, weil scharfe Zähne hineingehackt hatten.
    Vorsichtig, als könnte sie dieser Person noch weh tun, schaufelte Glenda das Laub vom Körper. Ich reagiere automatisch beinahe wie eine Polizistin, dachte sie, als sie den Körper freilegte, um nach anderen Wunden Ausschau zu halten.
    Es gab sie nicht.
    Nur an der linken Schulter war der Jogginganzug zerrissen. Dort waren scharfe Gegenstände durch den Stoff und in das Fleisch gedrungen.
    Mehr nicht.
    Keine Spuren von weiterer Gewalt und Vergewaltigung, »nur« die Wunde am Hals, die auch nicht von einem glatten Schnitt zeugte. Da mußte jemand mit einer Stahlkralle hineingeschlagen haben, so schlimm, wie es sich darstellte.
    Halswunde! Der Begriff schoß Glenda permanent durch den Kopf. Sie wußte genau, daß es etwas zu bedeuten hatte, denn es gab Monstren, für die der Hals eines Menschen wichtig war.
    Vampire!
    Glenda Perkins schrak zusammen, als sie daran dachte. Sie zuckte mit ihrem Oberkörper ein wenig zurück, und um ihren Hals lag plötzlich ein Ring aus Eis.
    Er würgte sie.
    Glenda stand auf. Das Unterbewußtsein erinnerte sie daran, daß sie keine Rückendeckung gehabt hatte. Jemand hätte sich anschleichen und sie niederschlagen können.
    Blitzartig drehte sie sich um.
    Niemand war da!
    Glenda stellte sich hin. Alles ging langsam, als müßte sie erst noch Eis aus ihren Gelenken befreien.
    Wieder die Kulisse. Dunkel, drohend und düster. Schaurig-schön, das hätten andere gesagt.
    Nicht für sie. Die Umgebung roch nach Tod und Blut. Einen Schritt weiter nur lag die Leiche. Vor Minuten noch eine lebenslustige Frau gewesen, jetzt so kalt und starr.
    Umgebracht von einem Killer, einem Monster, einem Menschen, der diesen Namen nicht verdiente.
    Sie fror wieder stärker. Kaltes Licht beleuchtete den Weg. Niemand bewegte sich dort. Nicht ein Schatten. Trotzdem war der Killer nicht verschwunden. Glenda glaubte daran, daß er in der Nähe lauerte und sie beobachtete.
    Diese Vorstellung ließ sie noch stärker frieren, schärfte aber auch den Sinn für Realitäten. Himmel, sie arbeitete bei einer der besten Polizei-Organisationen der Welt. Sie war eine Frau, die sich auskannte, die genau wußte, was zu tun war.
    Nicht später, sondern hier und jetzt!
    Das hier war nicht nur ein Fall. Es war ihr Fall - und der ihrer Kollegen und Freunde.
    Sie rannte plötzlich weg. Keinen Blick mehr zurück auf die Tote.
    Wo stand die Telefonzelle?
    ***
    Ich war mit dem Wagen gefahren und hatte die Kollegen der Mordkommission gleich mitgebracht, denn wenn ich eine Glenda Perkins am Telefon hörte und sie mit einer Stimme sprach, die wie die einer fremden Person klang, dann war Holland in Not, und ich mußte sofort etwas unternehmen.
    Ich hatte Glenda eingeschärft, nicht im Freien zu warten. Sie war im Green Park gelaufen, und nahe des Parks gab es genügend Lokale, also warme Orte, wo ich sie treffen konnte.
    Es war ein kleiner Pub, gemütlich, zudem in, denn er wurde von den Mitarbeitern der umliegenden Firmen besucht, und nach Feierabend herrschte dort viel Betrieb. Männer und Frauen bildeten ungefähr ein gleiches Verhältnis. Wer hier seine Ruhe haben wollte, der bekam sie, und wer jemand kennenlernen wollte, hatte ebenfalls die Chance.
    Ich sah Glenda an der Theke stehen. Sie trug noch ihren Jogginganzug, nur hatte sie sich noch eine Jacke über die Schultern gehängt.
    Sie trank Tee mit Rum, war in Gedanken versunken und schreckte zusammen als ich ihr auf die Schulter tippte. Hastig drehte sie den Kopf, sah mein Gesicht und das Lächeln auf den Lippen. Sie war erleichtert.
    »Danke, daß du so schnell gekommen bist.«
    »War doch klar.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Schon im Park. Chief Inspector Tanner hatte Dienst. Ihm braucht man nicht erst viel zu erklären.«
    Glenda nickte selbstvergessen. »Es war furchtbar«, murmelte sie. »Einfach schrecklich. Du kannst dir nicht vorstellen, wie das abgelaufen ist. Sie ist tot. Urplötzlich. Ich hörte den Schrei - und dann…« Sie schüttelte sich.
    »Willst du wieder
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