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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir
Autoren: Jason Dark
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Wasser zu Eis geworden war.
    Andere Jogger hatte sie ebenfalls gesehen. Viele kannten sich, grüßten sich, sprachen mal einige Sätze miteinander, um anschließend ihrer einsamen Beschäftigung nachzugehen.
    »Hi, Britt!«
    Als sie die Frauenstimme hörte, drehte sich die blonde Frau um.
    »Glenda, du?«
    »Wie du siehst.«
    »Das ist aber eine Überraschung.« Britt stoppte ihre Geh-Gymnastik und stemmte die Arme in die Hüften. Sie war noch nicht außer Atem, im Gegensatz zu Glenda Perkins, die bereits eine Runde hinter sich hatte, und diese entgegengesetzt zu Britt lief.
    Die dunkelhaarige Glenda pustete. Ihr Anzug leuchtete wie frisch gefallener Schnee. An den Seiten hatte er rote Streifen. Auch Glenda trug ein Stirnband, und ein Handtuch hatte sie um ihren Hals gehängt. »Es wurde mal wieder Zeit.«
    »Stimmt, du bist lange nicht gelaufen. Zumindest habe ich dich lange nicht gesehen.«
    »Zuviel zu tun.«
    Britt lachte. »Hast du inzwischen viele Schurken und Verbrecher gefangen?« Sie wußte von Glendas Job.
    »Ich nicht.«
    »Und jetzt?«
    »Habe ich mir Zeit genommen.«
    »Laufen wir zusammen?«
    »Gern, aber…«, Glenda hob die Schultern. »Ich habe schon eine Runde hinter mir. Du wirst wahrscheinlich zu schnell für mich sein, denke ich.«
    »Hör auf.«
    »Doch, Britt. Du bist besser in Form.« Sie fuhr durch ihr Haar. »Wie viele Runden hast du dir denn für heute vorgenommen?«
    »Zwei sollen es mindestens werden.«
    »Und nach der ersten kommst du wieder hier vorbei?«
    »Das ist richtig.«
    »Okay, dann warte ich.« Glenda schob sich einen Kaugummi in den Mund. »Danach laufen wir die andere Runde gemeinsam. Ist dir das recht?«
    »Immer.«
    »Wie lange?«
    »Zehn Minuten, wenn ich mich beeile.«
    Glenda lächelte. »Was hältst du von einer Viertelstunde. Du brauchst dich nicht zu erschöpfen.«
    »Alles klar, mach ich. Bis gleich.« Britt Owens hob den Arm und winkte. Dann lief sie los.
    Glenda aber wollte auch nicht stehenbleiben. Sie bewegte sich, sie vollführte Trimmbewegungen, und sie war froh, daß auch in ihrer Umgebung die Laternen ihr kaltes Licht abgeben, denn sonst wäre es doch sehr einsam und düster gewesen.
    Inzwischen hatte Britt Owens bereits einen Teil der Strecke zurückgelegt. Sie kannte ihren Parcours auswendig und wußte genau, wann sie mehr und wann sie weniger Kraft einsetzen mußte.
    Zunächst ging es leicht bergab. Der Weg schlängelte sich auf das Ufer eines kleinen Teichs zu, lief an ihm entlang, bevor er nach rechts abbog und wieder bergauf führte, wo die Wege breiter waren und vom Licht der Laternen beschienen wurden.
    Britt hätte die Strecke auch mit verbundenen Augen laufen können, das glaubte sie, doch sie riskierte es lieber nicht, denn irgendwelche Tücken tauchten immer wieder auf. Sei es weggeworfener Müll, irgendwelche Äste, Zweige oder nur glatte Blätter, auf denen man ausrutschen konnte.
    Manchmal hausten hier auch die Mitglieder von Jugendbanden wie die Vandalen, ohne ihren Dreck wegzuräumen.
    Das Joggen hatte für Britt Owens noch einen großen Vorteil. Nicht nur, daß ihr Körper und die Muskulatur geschmeidig wurden, es reinigte auch ihre Gedanken. Sie konnte über sich selbst nachdenken, über die folgenden Tage, über ihren Job, die Beziehungen zu anderen Menschen und überhaupt über das Leben.
    Beim Joggen waren ihr oft tolle Dinge eingefallen, und auch ein negativ verlaufener Tag hatte schließlich noch einen positiven Abschluß gefunden.
    An eine Gefahr hatte sie dabei nie direkt gedacht. Natürlich stand immer wieder mal zu lesen, daß Jogger oder Joggerinnen überfallen worden waren, aber nicht an sehr hellen Stellen und auch dann nicht, wenn relativ viel Betrieb herrschte.
    An diesem Abend waren nur wenige Jogger unterwegs. Die eisernen Läufer, die sich auch durch einen Kälteschock nicht von ihrem Sport abhalten ließen.
    Die Temperatur war gegen Abend wieder gefallen, der Frost hatte sich verstärkt und dafür gesorgt, daß die kahlen Bäume einen silbrigen Schimmer aus Rauhreif bekamen.
    Der Atem kondensierte vor Britts Lippen, und sie hatte das Gefühl, ihn immer einholen zu müssen, wenn sie lief, was ihr aber nie gelang.
    Am Ufer des kleinen Teichs gab es Stellen, die noch nicht zugefroren waren. Dort hatten Vögel Schutz gesucht, auch unter den tiefwachsenden Zweigen der Bäume. Die Enten warteten auf besseres Wetter, das aber würde noch dauern. Ein langer Winter lag vor Mensch und Tier. Wenn er so kalt wurde wie der letzte
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