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0889 - Der Kampf um Quostoth

Titel: 0889 - Der Kampf um Quostoth
Autoren: Unbekannt
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den Zugang zum Quartier des LARD finden wollen, kommt es womöglich auf eine Genauigkeit von plus-minus ein paar Metern an. Wir könnten uns per Funk von Nimroff informieren lassen, aber das ist umständlich. Außerdem ist da noch etwas anderes."
    „Ja?"
    „Wir haben bisher als sicher angenommen, daß wir am Rand von Quostoht suchen müssen.
    Dabei haben wir uns Quostoht als flache Welt vorgestellt. Berge wie diese spielten in unseren Überlegungen keine Rolle. Ich könnte mir vorstellen, daß der Vektor mitten durch diese Bergkette hindurchgeht. Wie, wenn das Hauptquartier des LARD in einem dieser Berge liegt?"
    Danair antwortete nicht sofort. Als er schließlich sprach, klang er niedergeschlagen.
    „Ich nehme an, du hast recht. Wir würden unsere Zeit verschwenden. Also kehren wir lieber ..."
    Er wurde unterbrochen. Sein Armband-Gerät hatte aufgeregt zu zirpen begonnen. Er schaltete auf Empfang und meldete sich.
    „Das LARD hat uns Boten gesandt", xdrang Simains Stimme aus dem Mikroempfänger. „Die Sache mit der Festung ist abgeblasen."
    „Und was jetzt?" fragte Danair.
    „Wir sollen nach Anquar-Süd zurückkehren. Dort wird uns ein neuer Auftrag erteilt."
    „Irgendeine Ahnung, was das sein soll?"
    „Dieselbe Frage habe ich den Boten gestellt. Sie drücken sich recht un--deutlich aus. Es geht anscheinend darum, daß ein Vorstoß in die jenseitige Zone unternommen werden soll."
    Ein heller Schimmer flog über Da-nairs Gesicht.
    „Darauf haben wir gewartet, Si-main", sagte er.
    Der Flug nach Anquar-Süd dauerte kaum eine halbe Stunde. Die Truppe von der Blassen Grenze war noch nicht eingetroffen. Danair benützte die kurze Verschnaufpause, sich ein gründliches Bad angedeihen zu lassen und einen Teil der Mahlzeiten nachzuholen, die er wegen zu intensiver Beschäftigung hatte ausfallen lassen müssen. Er erinnerte sich kaum noch, wann er das letzte Mal geschlafen hatte. Trotz des Bades und des endlich gestillten Hungers fühlte er sich müde und ein wenig zerschlagen. Aber die Zeit zu ruhen war noch nicht gekommen. Er wollte die Rückkehrer von der Blassen Grenze abwarten und die Boten des LARD.
    Inzwischen waren ihm einige Dinge durch den Kopf gegangen. Er erinnerte sich der letzten Worte, die der sterbende Naiwähn gesprochen hatte: Der Unüberwindliche wird Quostoht vorerst in Ruhe lassen, weil seine Malgonen die Kampfprobe gegen die Suskohnen nicht bestanden haben.
    Die Suskohnen also waren es, die Quostoht - für den Augenblick - gerettet hatten, nicht das LARD! Da-nair kannte die unangefochtene und von religiöser Ehrfurcht verbrämte Machtposition, die das LARD bis vor kurzem unter den Quostohtern eingenommen hatte, nur aus Schilderungen zweiter Hand. Aber er konnte sich vorstellen, daß auch nur ein geringer Zweifel an der Fähigkeit des LARD, die Welt Quostoht gegen alle äußeren Einflüsse zu verteidigen, als Frevel ersten Ranges betrachtet worden wäre.
    Den Tatsachen aber konnte man nicht ausweichen. Das LARD hatte versagt. Wie war das möglich?
    Danairs Antwort auf diese Frage war - wie hätte es anders sein können - reine Spekulation.
    Aber sie hatte Hand und Fuß. Irgendwann in grauer Vergangenheit hatte das LARD die gesamte PAN-THAU-RA beherrscht: den schüsseiförmigen Teil, in dem sich die Welt Quostoht befand, und was auch immer jenseits der Blassen Grenze liegen mochte, jene Regionen, die manchmal als die „Obere Zone", manchmal als das „jenseitige Gebiet" bezeichnet wurden. Plötzlich jedoch mußte dem LARD ein Feind erwachsen sein, der sich anschickte, die Kontrolle über den Oberen Bereich zu übernehmen. Ob das LARD ihm Widerstand geleistet hatte, und wie wirksam der Widerstand gewesen war, das blieb vorläufig unklar. Schließlich jedoch war das LARD unterlegen. Es mußte etwa zu der Zeit gewesen sein, da das LARD die bevorstehende Niederlage erkannte, daß der Wall an der Grenze errichtet wurde, die Große Chinesische Mauer der PAN-THAU-RA. Während einer Zeitspanne, die wahrscheinlich nach Jahrtausenden gerechnet werden mußte, hatten der Wall und die Festung ihrem Zweck gedient: das jenseitige Gebiet hermetisch von dem verbleibenden Herrschaftsbereich des LARD abzuriegeln. Der unbekannte Feind aber hatte die Zeit genützt, um zu lernen. Es war ihm offenbar gelungen, die Blasse Grenze an mehreren Stellen zu untertunneln. Die Festung war nicht mehr der einzige Punkt, an dem man die Blasse Grenze überqueren konnte. Die Angriffe der Malgonen auf die Festung waren weiter nichts
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