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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel
Autoren: Jason Dark
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nicht?
    Ich überlegte wohl zu lange, denn Suko und der Abbé handelten.
    Sie setzten sich in Bewegung, um gemeinsam die magische Grenze zu überschreiten.
    Klappte es bei ihnen auch?
    Nein, die ungewöhnlich hektische Bewegung meines Freundes Suko war nicht normal. Was für mich so aussah, als wäre kein Widerstand vorhanden, traf auf Suko und den Abbé nicht zu. Ihnen gelang es nicht, das Tor zu durchschreiten. Es war da eine Kraft vorhanden, die sie aufhielt, die es verschloß, und diese Kraft mußte mit dem seltsamen grauen Licht zusammenhängen.
    Mich hatte es durchgelassen.
    Warum?
    Das Kreuz!
    Es gab keine andere Lösung. Einzig und allein das Kreuz hatte diese Dimensionsgrenze aufgelöst, und einen derartigen Talisman besaßen meine beiden Freunde nicht.
    Ich war also auf mich allein gestellt, wenn ich nach vorn ging. Ich konnte natürlich einen Rückzieher machen und mich wieder zu den beiden gesellen, das aber wollte ich auch nicht. Wenn ich schon mal in diesem von alter Magie beherrschten Castell steckte, wollte ich die Chance auch nutzen und mich umschauen.
    Wohin führte der Weg?
    Zum Glück sorgte das Licht für eine einigermaßen gute Sicht.
    Zwar konnte ich die Umgebung nie direkt und klar erkennen, aber ich fühlte mich auch nicht wie jemand, der durch dichten Nebel tappte und sich bei jedem Schritt vorsehen mußte.
    Im Gegensatz zu draußen war der Boden unter mir geröllfrei. Es lagen keine Hindernisse im Weg, die zu einer Falle hätten werden können. Ich kam gut weiter und ging einfach geradeaus. Ich hielt auch die Taschenlampe eingeschaltet, aber dieses Licht brachte nicht viel. Es wurde, zumindest kam es mir so vor, von dem grauen, schwächeren Schein regelrecht aufgesaugt, so daß ich auf die Lampe verzichten und mich auf die normale »Beleuchtung« verlassen konnte.
    Der Weg führte mich tiefer in das Castell hinein und damit auch auf eine Treppe zu. Ich sah sie wie in einem Nebel erscheinen, zuerst nur zwei oder drei Stufen, dann mehr, je weiter ich mich der Treppe näherte. Vor der ersten Stufe hielt ich an und schaute hinunter.
    Auch hier war das graue Licht vorhanden. Es hing wie ein Schleier aus Gaze in der Luft, und wenn ich atmete, hatte ich das Gefühl, es zu trinken oder zu schmecken.
    Bisher war es still um mich herum gewesen. Das änderte sich, denn ich hörte von unter her die ungewöhnlichen Laute zu mir hochklingen. Im ersten Moment war ich irritiert und konzentrierte mich so stark wie möglich auf die Geräusche.
    Es war schon ungewöhnlich, denn ich fand heraus, daß sie sich anhörten, als wäre jemand dabei, mit einem feuchten Lappen gegen irgendwelche Scheiben zu schlagen oder sie auch nur zu streifen, und sie hatten auch einen seltsamen Klang.
    Husch… husch …
    Etwas schien sich durch die Luft zu bewegen. Bestimmt keine Fahne, denn hier war es windstill. Mich umgab sowieso eine fremde, unheimliche Welt, deren äußerer Rahmen – das Castell – nur in die Realität hineinpaßte, das Innere aber von den Mächten einer anderen Dimension beherrscht wurde.
    Ohne Leben war es also nicht, und ich bewegte mich wohl nicht als einzige Person durch diesen irgendwie zeitlosen Raum, wo sich Vergangenheit und Gegenwart verschoben hatten.
    Um herauszufinden, was sich dort unten tat, mußte ich die Stufen hinabgehen. Am Ende der Treppe würde ich das Geheimnis lüften können. Ich war vorsichtig, denn alte Treppen sind oft brüchig. Auf meinem Rücken spürte ich ein kaltes Kribbeln, als wären Spinnen dabei, mit ihren Eisbeinen über meine Haut hinwegzulaufen.
    Drei, vier Stufen schaffte ich. Es passierte nichts. Vor und unter mir lag eine normale Treppe. Kein Wegbrechen oder Knirschen des Gesteins, ich kam normal weiter, es war alles okay.
    Der Schrei war schrecklich, brutal und steckte voller Todesangst.
    Und damit war der Frieden vorbei!
    ***
    Das riesige Steinpendel kam. Es war grausam, es ließ sich nicht aufhalten. Es war die tödliche Säge, die jeden Körper und jedes Material, das schwächer war, zerteilen würde, und das wußte auch der gefesselte Heinz Hollmann.
    Er lag noch immer mit dem Rücken auf der Steinplatte, ohne sich so bewegen zu können, daß er dem Pendel entkam. Egal, was er auch versuchte, wie er sich auch drehte, das Pendel würde ihn immer erwischen.
    Es war furchtbar, und es ruckte immer noch tiefer. Manchmal befürchtete Hollmann, daß es beim nächsten Ruck nicht mehr gehalten werden konnte, dann würde es wie ein Fallbeil nach unten rasen, doch es
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