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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel
Autoren: Jason Dark
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wurde immer wieder gehalten, und die verfluchte Folter nahm ihren Fortgang.
    Heinz Hollmann keuchte. Er er- und durchlebte eine fürchterliche Angst, ein Gefühl, für das er keine Worte mehr fand. Das Grauen war einfach zu stark. Für ihn gab es die normale Welt schon nicht mehr. Alles hatte sich verändert, verdichtet, es gab einzig und allein nur das Warten auf den Tod.
    Auf einen fürchterlichen Tod, der in Etappen eintreten würde.
    Zuerst würde die scharfe Schneide die Haut nur anritzen, bei der nächsten Schwingung war das Pendel schon tiefer gesackt. Dann würde es den Schnitt vergrößern, und die Wunde würde stärker bluten. Damit aber nicht genug. Bei einer weiteren Bewegung würde das Pendel noch tiefer sinken und über die ersten Knochen sägen.
    Dieser Gedanke war für Heinz Hollmann eine einzige Qual. Er kam damit nicht zurecht. Er glaubte schon, das Knacken der Knochen und das Reißen der Sehnen zu hören. Schreckliche Geräusche, die auch in seinem Kopf widerhallten.
    Wann passierte es!
    Wieder schwang das mörderische Steinpendel auf ihn zu. Diesmal von der linken Seite. Es schickte seinen Schatten voraus, dann aber kam es selbst, und Hollmann hielt für einen Moment den Atem an, weil etwas Kaltes über seine Brust wehte.
    Es war noch nicht die erste Berührung, es war einzig und allein der Windzug, der die Bewegungen des Pendels begleitete und den Gefangenen so frieren ließ.
    Wieder rauschte es über ihn hinweg, bis zu einem bestimmten Punkt, wo es wieder zur Ruhe kam.
    Dann folgte die Gegenbewegung. Heinz Hollmann konnte nicht mehr hinschauen. Er wollte sich auch nicht von diesem geschliffenen Stein blenden lassen, denn immer wenn das Pendel dicht über ihn hinwegglitt, hatte er sich in dem geschliffenen und polierten Stein für einen kurzen Moment gesehen wie in einem Spiegel, als sollte ihm dieser Vorgang noch einmal klarmachen, wie schlimm es um ihn stand.
    Die Chance zur Rettung war vorbei, vertan. Es gab sie nicht mehr, es hatte sie auch nie gegeben, alles war so gekommen, wie die Gegenseite es wollte.
    Grauenhaft…
    Wieder kam es.
    Diesmal noch tiefer, denn der Ruck nach unten war auch vor der nächsten Bewegung nicht ausgeblieben.
    Würde es jetzt…?
    Nein, das geschah nicht. Noch gab es den winzigen Zwischenraum, noch wurde die Folter verlängert, aber sie würde nicht aufhören und ihn in den Tod reißen.
    Schmerzen, sein Körper würde zersägt werden und…
    Husch… husch …
    Es glitt über ihn hinweg. Schwer, sehr schwer, nicht aufzuhalten.
    Ebenso hätte man mit den bloßen Händen eine Lok aufhalten können.
    Es kehrte zurück.
    Sehr tief jetzt, so tief, daß sich Heinz Hollmann vor Furcht so flach wie möglich machte. Bauch und Brustkorb versuchte er einzuziehen.
    Das Pendel huschte über ihn hinweg.
    Ein kalter Windzug, aber er hatte auch die Berührung an seiner nackten Brust gespürt.
    Oder…?
    Er hielt es nicht mehr aus.
    Er schrie seine Todesangst hinaus!
    ***
    Und genau diesen Schrei hatte ich gehört!
    Man kann sagen, daß ich mich in gewissen Tonarten irgendwelcher Schreie auskenne. Ich wußte sofort, daß sich der Rufer in Lebensgefahr befand und er Todesangst hatte.
    Die Treppe wurde für mich zu einem Hindernis. Ich konnte sie nicht schnell nach unten laufen, denn an der linken Seite war sie geländerlos, während sie sich rechts von mir gegen die alte Steinwand schmiegte. Dort hielt ich mich auch auf, als ich trotzdem drei Stufen auf einmal nahm, um so schnell wie möglich das Ende zu erreichen.
    Der gräßliche Schrei war verklungen, doch in meinen Ohren echote er noch nach und war wie eine Peitsche, die mich vorantrieb.
    Weiter, nur weiter…
    Die letzten Stufen.
    Ich sprang sie nach unten und kam mit beiden Füßen auf. Vor mir lag eine relativ große Halle, vergleichbar mit den Ausmaßen in einer Kirche.
    Graue Wände, das Licht, das sich in der Halle verteilt hatte, das alles kam zusammen und bildete eine Szenerie, die leider nicht sofort zu durchschauen war. Husch… husch …
    Die Geräusche irritierten mich. Links von mir waren sie aufgeklungen, und ich hatte auch das Gefühl, als würden sie über dem Boden schweben. Ich schaute hin und sah den Schatten.
    Er bewegte sich durch die Luft. Er war vergleichbar mit einem Hammer, der von einer mächtigen Hand gehalten wurde.
    Nein, kein Hammer schwang da.
    Das war ein Pendel!
    Ein gewaltiges Gebilde, möglicherweise aus Metall oder Stein bestehend. Die Form war außergewöhnlich, ähnelte einem Halbmond.
    Das
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