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0884 - Mondwölfe

0884 - Mondwölfe

Titel: 0884 - Mondwölfe
Autoren: Jason Dark
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Krankenhaus entlassen wurde. Man lieferte ihn und andere dort ein, weil…«
    »Wir kennen den Grund«, sagte ich.
    Das überraschte die Frau. Scharf sah sie uns an. »Moment mal, dann sind Sie wohl die beiden Polizisten, die… die…«
    »Sich um den Fall gekümmert haben!« bestätigte ich.
    Tracy wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie saß einfach nur da, starrte auf ihre Knie.
    Dann zuckten ihre Schultern, und sie fragte leise: »Wußten Sie denn auch, daß noch etwas nachkommen würde?«
    »Wir rechneten damit.«
    Sie bewegte ihre Lippen, ohne allerdings etwas zu sagen. »Und Sie haben nichts getan?« Plötzlich funkelten ihre Augen, als wäre in ihnen ein Licht eingeschaltet worden. »Wirklich nichts getan? Das hätten Sie doch wissen müssen.« Die Stimme nahm an Klangkraft zu. »Sie… Sie… hätten es wissen müssen, verdammt! Sie sind doch Polizisten. Sie sind Männer, die sich auskennen. Sie sind diejenigen, die auf den Fall gestoßen sind, und Sie wissen Bescheid.«
    »Nicht genau«, sagte Suko.
    Tracy sprang in die Höhe. »Das kann ich Ihnen einfach nicht glauben. Nein, das ist… das ist…«
    »Bitte, Mrs. Ralston, beruhigen Sie sich. Es wird alles okay werden.«
    »Okay! Okay, haben Sie gesagt?« Sie stand vor uns und beugte ihren Oberkörper über den Tisch.
    »Nein, verflucht! Nichts wird okay werden, gar nichts.«
    »Doch, für Sie!«
    »Das können Sie nicht sagen, Suko!«
    »Sie sind gerettet.«
    »Und mein Mann?«
    Wir hoben synchron die Schultern. »Er wurde mit einem Fluch beladen«, sagte ich, »und es ist auch uns unmöglich, diesen Fluch zu brechen und Ihren Gatten wieder in einen Normalzustand zurückzuführen, möchte ich einmal sagen. Damit müssen Sie sich leider abfinden. Wir können ihn nur noch erlösen.«
    »Was heißt das genau?«
    »Töten!«
    Tracy Ralston wurde noch blasser. Steif wie eine Marionette knickte sie in den Knien ein und nahm Platz. Nichts mehr bewegte sich in ihrem Gesicht. Die Lippen hielt sie fest zusammengepreßt, und sie war in einen Zustand hineingeglitten, der uns Furcht einjagte. Dann strich sie mit der Hand über die Stirn, als wollte sie einen Schatten wegwischen. Als sie sprach, klang ihre Stimme wieder einigermaßen normal. »Ich… ich… weiß das alles nicht«, murmelte sie, »aber mein Mann ist verschwunden. Er hat sich während meiner Abwesenheit verwandelt. Ich habe noch den Schleim, seine Spuren weggewischt, aber da war er bereits aus der Wohnung verschwunden. Einfach so. Er ist… er ist… er ist nicht mehr zu sehen gewesen. Ich hatte mich im Treppenhaus versteckt…«
    In den nächsten Minuten sprudelte alles aus ihr hervor, was sie an Schrecklichem erlebt hatte. Wir hörten die Einzelheiten und mußten zugeben, daß sie schreckliche Minuten durchgemacht hatte. Sie redete tonlos, ihre Lippen bewegten sich kaum, und die Schauer auf ihrem Gesicht wollten einfach nicht weichen.
    Schließlich konnte sie sich nicht mehr halten und senkte den Kopf, als wäre sie kurz vor dem Zusammenbruch.
    Ihr Glas hatte sie leergetrunken. Ich nahm es an mich und faßte auch nach der Flasche Brandy, die auf dem Tisch stand. Ein Schluck würde ihr vielleicht guttun.
    Als die bräunliche Flüssigkeit in das Glas gluckerte, schaute sie hoch. Ihre Augen waren trübe geworden, als hätte sich ein Schleier vor die Pupillen gehängt. Ich schob ihr das Glas auf dem Tisch zu. »Bitte, trinken Sie!«
    Tracy bewegte ihre Augen.
    »Bitte!«
    »Ich habe schon zwei…«
    »Dann kommt es auf einen dritten Schluck auch nicht mehr an. Nehmen Sie ihn!«
    Das Glas mußte sie mit beiden Händen festhalten. Sie trank und schlürfte dabei. Einige Tropfen ließ sie noch drin, bevor sie das kleine Gefäß zur Seite stellte, dann mit den Augen zwinkerte, wieder tief Luft holte und nach Worten suchte, die sie, als sie sie gefunden hatte, zu einer Frage formulierte.
    »Sind Sie denn überhaupt in der Lage, meinen Mann zu finden?«
    »Nicht nur ihn müssen wir stellen, die anderen vier Verwandelten ebenfalls.«
    »Wie?« Sie schluckte, bewegte fahrig ihre Hände. »Alle die, meinen Sie? Alle, die zusammen mit ihm im Krankenhaus gelegen haben? Stimmt das so?«
    »Nicht ganz«, erklärte Suko. »Um einen brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.«
    »Wer ist es?«
    »Bill Jackson.«
    »Den Namen habe ich noch nie gehört. Ich kenne die Patienten nicht, die zusammen mit meinem Mann in der Klinik lagen. Das ist mir alles zu suspekt, verstehen Sie?«
    Suko nickte.
    Ich hatte mir
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