Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
einen unglaublichen Kick verlieh, wenn sie sich vor fremden Leuten entblößen und deren Reaktionen beobachten konnte. Dann wurde sie Showgirl, bis sie innerhalb weniger Wochen die Vorführung selbst übernahm. Danach startete sie eine Karriere als Model. Innerhalb weniger Monate wurde sie die bestbezahlte Laufstegschönheit aller Zeiten.
    Doch irgendwie befriedigte sie dieses Dasein nicht lange, da ihr alles in den Schoß fiel und sie nicht um den Erfolg kämpfen musste. Sie wollte höher hinaus, hatte noch weitere Ziele, aber auch die würde sie innerhalb kürzester Zeit erreicht haben. Immer mehr wurde ihr bewusst, dass sie damals in der Hütte einen Fehler gemacht hatte.
    Mit 23 Jahren befand sich Carrie Ann Boulder im Zenit ihrer Laufbahn. Doch innerlich wurde sie trotz allen Geldes immer ärmer. Es gab Tage, an denen sie noch nicht einmal aufstehen wollte. Sie besaß einfach nicht mehr die Energie dazu.
    An manchen Tagen besaß sie noch nicht einmal die Kraft zu weinen.
    Einmal im Jahr erschien Vassago, um seinen Preis abzuholen. Beim letzten Mal hatte sie versucht, ihm sein Recht zu verwehren.
    Der Dämon zeigte erst keine große Regung. Stattdessen hatte er sie lange und fragend angeblickt.
    Carries Magennerven spielten vor Angst verrückt. Sie hatte sich vor Vassago erbrochen und kauerte hilflos auf dem Boden.
    »Wir haben eine Abmachung«, mahnte Vassago sie an die Nacht vor fünf Jahren. »Ich habe bisher immer meinen Teil eingehalten.«
    »Aber ich kann nicht!«, schluchzte Carrie laut auf. »Ich kann nicht!«
    »Deine Seele gehört sowieso mir«, erinnerte sie der Höllenknecht. Er hob eine Klaue in die Höhe, sodass die Innenfläche zu Boden zeigte, schloss sie zur Faust und öffnete die Klauenhand gleich darauf, als hielte er etwas unglaublich heißes in der Hand. »Aber ich kann dir das Leben auf Erden auch zur Hölle machen…«
    Er ließ offen, was er damit meinte. Aber Carrie wusste, dass er sie damit symbolisch wie eine heiße Kartoffel fallengelassen hatte.
    »Mal sehen, ob du bis zu unserem nächsten Jahrestag noch genauso denkst«, bemerkte Vassago noch, ehe er verschwand.
    Am nächsten Tag verlor Carrie ihren Job als Model. Kein Mensch wollte mehr von ihr etwas wissen, am wenigsten die, die ihr vorher am meisten zugejubelt hatten.
    ***
    »Es ist schade, dass ihr nicht noch ein bisschen hier bleiben könnt«, sagte Monica oder Uschi. »Aber Rob hat es dringend gemacht. Der Hubschrauber wartet schon auf euch.« Die Zwillinge begleiteten ihre Besucher nach draußen vor das Gebäude. »So long…«
    In der Tat stand der Hubschrauber bereits auf dem Vorplatz. Es handelte sich um einen Bell UH-1, der mittels Tendyke-Technik aufgerüstet worden war - vor allem in Sachen Antrieb.
    Angesichts der Maschine hatte Zamorra plötzlich ein seltsames, ein unangenehmes Gefühl. Es wurde um so stärker, je näher er der Maschine kam.
    Dann stieg Moorcock aus.
    Zamorra schluckte und atmete tief durch.
    Er ging langsam auf den Piloten zu. Er hatte auf dessen Kollegen Sands gehofft, aber jetzt hatte er es mit Moorcock zu tun.
    Er dachte daran, was damals in Peru geschehen war. Es war etwa ein Vierteljahr her. Robert Tendyke Zamorra und Nicole für eine Fundstätte hatte, in der es um eine blaue Stadt ging - und um etwas, das sich darin befand.
    Tendyke hatte ein geheimes Ausgrabungscamp angelegt. Und er ließ die beiden Dämonenjäger von einem Flughafen abholen, zu dem es eine Direktverbindung von Paris aus gab. Der Bell UH der Tendyke Industries wurde von Moorcock geflogen.
    Nur zu gut erinnerte sich Zamorra daran, was damals während des Fluges geschehen war…
    »Wohin genau fliegen wir eigentlich?«, erkundigte sich Zamorra.
    Moorcock wandte sich halb zu ihm um. »Sorry, Sir, aber das darf ich nicht einmal Ihnen verraten. Strengste Geheimhaltung. Nur wer direkt mit dem Camp zu tun hat, ist informiert.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Moorcock, wir haben doch mit dem Camp zu tun!«
    »Trotzdem - erst wenn Mister Tendyke ja sagt…«
    »Aber wir sehen doch, wohin wir fliegen!«, warf Nicole ein.
    »Immer noch?« Moorcock drückte auf einen unscheinbaren Knopf am Instrumentenpaneel. Im gleichen Moment fuhr eine Trennwand zwischen ihnen hoch, und die Fensterverglasung dunkelte schwarz ab.
    »Grrrr«, machte Zamorra. »Muss das wirklich sein?«
    Die Trennwand verschwand wieder, und das Glas wurde hell.
    »Jetzt sicher noch nicht. Aber wenn wir das letzte Drittel fliegen…«
    »Mann!«, knurrte Zamorra.
    »Tut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher