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0882 - Brennpunkt Milchstrasse

Titel: 0882 - Brennpunkt Milchstrasse
Autoren: Unbekannt
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Stadtbewohner Verdacht schöpften, wenn sich ihrer Stadt ein fliegendes Lebewesen näherte, das ihres Wissens nicht zur Fauna Oxtornes gehörte.
    Er fand den gesuchten Durchgang in einem Gebiet, in dem offenkundig neue künstliche Sumpfecken gebaut werden sollten. Weißliche Schaumflocken bedeckten das Gebiet und den größten Teil der abgestorbenen Schüsselpflanzen, die bis vor kurzem dort gelebt hatten.
    Ganz dicht über dem Boden flog Alkeft bis zur Zyklopenmauer, die sich rings um die Stadt hinzog. Dort sank er zu Boden und verwandelte sich wieder in den Olympischen Rat für Sicherheit. Raumanzug und Aggregate imitierte er aus seiner Körpersubstanz, ebenso den geschlossenen Druckhelm.
    Anschließend kroch er auf dem Bauch über die Mauer, richtete sich halb auf, winkte mühsam und sackte in sich zusammen.
    Letho Shant'ung lief auf den Fremden zu, kniete neben ihm nieder und schaute durch die Helmscheibe auf das Gesicht.
    „Wer ist das?" fragte eine helle Stimme neben ihm. Kerri Manzas Stimme.
    „Auf jeden Fall kein Oxtorner", antwortete Letho. „Es könnte ein Terraner sein mit dieser dunkelbraunen, beinahe schwarzen Hautfarbe und dem Kraushaar."
    „Wie kommt ein Terraner nach Barrier-City?" fragte eine dritte Person. Marge Alpharo.
    „Fragt nicht soviel!" sagte Letho Shant'ung. „Der Mann braucht Hilfe. Bringen wir ihn ins nächste Haus!"
    „Was sollen wir dort mit ihm?" fragte Kerri Manza. „Wir müssen ihn in eine Unterdruckkammer bringen und in ein Antischwerkraftfeld hüllen, sonst stirbt er womöglich."
    Eine Schildkröte rasselte auf ihren breiten Gleisketten heran. Das Turmluk drehte sich zur Seite.
    Ein männlicher Oberkörper erschien. Thaltha Salzman musterte die Gruppe nur kurz, dann sagte er: „Ich öffne die Hecktür. Bringt den Fremden herein, dann fahren wir ihn zum Institut für Exooxtornische Biologie!"
    Innerhalb von zwei Minuten war der Fremde im Laderaum der Schildkröte untergebracht. Die beiden starken Motoren heulten auf, als die Fusionskammer ihnen ein Maxi-mum an Energie zuführte. Die Gleisketten sangen ein dröhnendes Lied auf der Straße, die aus einem Unterbau von 4,8-Gravo-Felsgestein und stahlharten Glasfaserwürfeln mit einer Kantenlänge von anderthalb Metern bestand.
    Als das Fahrzeug vor dem Kuppelbau anhielt, in dem - unter anderem - das Institut für Exooxtornische Biologie untergebracht war, hatte sich der Himmel verdunkelt. Sekunden später schien östlich der Stadt eine weiße Wand aus dem Nichts zu wachsen.
    Die vier Oxtorner beeilten sich, den Fremden aus der Schildkröte zu holen und ins Institut zu bringen, denn die weiße Wand war ein oxtor-nischer Blizzard, der sich der Stadt rasend schnell näherte und ihr einen Temperatursturz bis auf zirka minus hundertzwanzig Grad Celsius und eine Schneedecke bis zu fünf Metern bescheren würde. Das waren Verhältnisse, denen sich nicht einmal die der oxtornischen Umwelt angepaßten Menschen freiwillig aussetzten.
    Drinnen im Institut erklärte Thal-ta Salzman dem Exobiologen Professor Roger Portman, was man von ihm erwartete. Portman schaltete schnell. In wenigen Minuten lag der Fremde auf einem Pneumobett, das in die geräumige Unterdruckkammer gefahren wurde. Danach aktivierte Portman ein Antischwerkraftfeld und reduzierte mit ihm die Schwerkrafteinwirkung Oxtornes auf rund 0,7 Erdgravos. Der atmosphärische Druck in der Kammer wurde ebenfalls vermindert und betrug nach fünf Minuten nur noch tausend Millibar.
    Professor Portman nickte zufrieden.
    „Jetzt müssen wir nur noch seinen Druckhelm öffnen", meinte er. „Hoffentlich schaffe ich das mit den Manipulatoren. Sie sind für so feine Arbeiten nicht ausgelegt."
    Er schob die Hände in das Exoske-lett der Steuerung und schaltete die beiden Manipulatoren ein.
    Doch da regte sich der Fremde -und als erstes klappte er seinen Druckhelm zurück. Langsam richtete er seinen Oberkörper auf und musterte verwundert die Umgebung.
    Als er die Lippen bewegte, schaltete Roger Portman die Kommunikationsanlage ein. Aber sie funktionierte nicht.
    Kerri Manza als Spezialistin für Kommunikationselektronik programmierte einen der Arbeitsroboter des Instituts so, daß er die Reparatur der Kommunikationsanlage durchführen konnte.
    Nach zirka einer Stunde war es soweit.
    „Können Sie mich verstehen?"
    fragte Roger Portman.
    „Ausgezeichnet", antwortete der Fremde. „Mein Name ist Fürst Jürgo Wolfe-Simmer, Olympischer Rat für Sicherheit."
    „Dann sind Sie wohl oft mit
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