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0876 - Der Dämon von Nigeria

0876 - Der Dämon von Nigeria

Titel: 0876 - Der Dämon von Nigeria
Autoren: W.K. Giesa und Dirk van den Boom
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Mach, wie ich es vorgeschlagen habe, und wenn ich Schaden nehme, werde ich dir dies niemals zum Vorwurf machen. Das gelobe ich als Eso des Alafin, in meinem Namen und in dem meines Königs.«
    Awale hatte die Worte ohne jedes Pathos ausgesprochen. Aus seiner Stimme klangen tiefer Ernst und aufrichtige Überzeugung. Dies überzeugte Zamorra mindestens genauso wie das drohende Schicksal der betäubten Kinder.
    Er entschied sich.
    ***
    Frankreich, Château Montagne:
    Nicole Duval wartete darauf, dass Zamorra sich telefonisch meldete und durchgab, dass er heil angekommen war. Aber sie wartete vergeblich.
    Völlig richtig vermutete sie, dass er es einfach vergessen hatte. Möglicherweise war er unmittelbar nach seiner Landung in ein Geschehen geraten, das seine ganze Konzentration forderte. War dieser Fall, über den Botschaft und Ministerium kaum Informationen herausgegeben hatten, tatsächlich so brisant?
    Sie nahm ihr Mobiltelefon zur Hand und rief Zamorra an. Aber er meldete sich nicht. Auch sein Anrufbeantworter war ausgeschaltet.
    Jetzt war sie froh, vor der Abreise vom Château die Rufnummer der Botschaft in Lagos einschließlich der Landesvorwahl gespeichert zu haben. Sie hatte nicht einmal gewusst, ob sie sie wirklich brauchen würde, aber Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste.
    Also rief sie an. Prompt erhielt sie die Antwort, man dürfe ihr über den Professor keine Auskunft geben. Erst nach langem Hin und Her gab man ihr dann bekannt, dass es eine bewaffnete Auseinandersetzung gegeben hatte, bei welcher der Botschafter verletzt und Professor Zamorra spurlos verschwunden sei.
    »Ich komme zu Ihnen«, kündigte sie an. »Der Professor braucht dringend meine Hilfe. Reservieren Sie mir einen Flug…«
    »Das können wir nicht, Mademoiselle. Aber wenn Sie in knapp drei Stunden am Airport Heathrow in London sind, können Sie mitfliegen. Wir sorgen für die Genehmigung.«
    Nicole atmete tief durch. Drei Stunden - absolut unmöglich. Früher wäre es per Regenbogenblumen vielleicht gegangen, als es das Beaminster-Cottage mit den dort wachsenden Regenbogenblumen noch gab. Aber das alles war im Zuge eines Terroristenanschlags im Auftrag von Rico Calderone vernichtet worden. [2]
    »Kann die Maschine eine Zwischenlandung in Paris machen?« Das wäre zu schaffen, weil sie sich ja schon vor Ort befand.
    »Zwischenlandung? Das ist ausgeschlossen!«
    »Es geht also«, sagte Nicole. »Paris?«
    »Paris. Das liegt gerade noch nahe genug an der Flugroute.«
    »In Ordnung. Ich warte in etwa dreieinhalb Stunden am Flughafen. Lassen Sie mich ausrufen. Alles klar?«
    »Sie stellen sich das alles so einfach vor…«
    »Durchaus nicht. Aber Sie werden doch von Ihrer Majestät bezahlt, Probleme zu lösen.«
    Sie beendete das Telefonat. Sie kam also nach Lagos. Ihr Problem war nur, dass sie außer Blaster und Dhyarra-Kristall, die sie wie Zamorra nach Paris mitgenommen hatte, keine weiteren magischen Hilfsmittel mehr besorgen konnte. Aber vielleicht war dort ja noch Zamorras »Einsatzkoffer« greifbar. Mit dessen Inhalt ließ sich noch allerlei anfangen.
    Nicole würde ihr Ziel mitten in der Nacht erreichen. Aber schlafen konnte sie im Flieger, und alles andere war dann Sache des Botschaftspersonals.
    Sie stellte sich schon mal geistig auf Nigeria ein.
    ***
    Zamorra wußte nicht, wie er es machen sollte, Awale die Amulett-Energie zukommen zu lassen. Er versuchte es einfach. Er konzentrierte sich auf
    Merlins Stern und stellte sich vor, dass etwas von ihm zu dem Eso strömte.
    Von einem Moment zum anderen wurde alles anders. Die Amulett-Magie und die Zauber des Eso vereinigten sich, verschmolzen miteinander und begannen zu wirken. Die beiden sich überlagernden Zeiten wurden eins miteinander - und doch ganz anders!
    War es eine dritte Ebene, die sich bildete? Wenn nicht, wie war die Umgebung entstanden, in der Zamorra und Awale sich jetzt befanden?
    »Siehst du, was ich sehe?«, fragte der Meister des Übersinnlichen.
    »Wenn es Dschungel ist - ja.«
    »Es ist Dschungel«, sagte Zamorra.
    Sie befanden sich mitten darin. Am Rande einer sehr kleinen Lichtung, gefesselt und an den Armen hochgezogen. Sie hingen am mächtigen Ast eines großen, alten Baumes. Vor ihnen kroch eine Nebelwolke über den Boden. In ihm standen am gegenüber liegenden Rand der Lichtung mehrere junge Frauen mit toten Augen. Und dazwischen…
    ...schwebte ein unglaublich fetter Mann.
    Ekeke.
    Tief atmete Zamorra durch. Was auch immer dies für eine Welt war, wo
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