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0876 - Der Dämon von Nigeria

0876 - Der Dämon von Nigeria

Titel: 0876 - Der Dämon von Nigeria
Autoren: W.K. Giesa und Dirk van den Boom
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fühlte nur, wie die Bewusstlosigkeit kam.
    Verzweifelt kämpfte er dagegen an, aber es gelang ihm nicht. Er sah noch das riesige, zuschnappende Maul des Krokodils, wie es sich um seinen Körper schloss. Den Schmerz, den die dolchlangen Zähne verursachten, spürte er nicht.
    Um ihn herum wurde alles dunkel.
    ***
    Awale, Eso des Alafin, hörte die Zauberworte Zamorras, aber er verstand sie natürlich nicht. Es waren nicht Shangos Worte, nicht seine Sprache. Aber er spürte, dass es eine unglaublich starke Magie war, vielleicht noch viel stärker als die Shangos.
    Er hörte Ekeke schreien.
    Aber das Riesenkrokodil schnappte noch zu. Zamorra verschwand komplett in seinem Maul, wurde so hinuntergeschluckt, was für Krokodile völlig untypisch war; für gewöhnlich zerbissen diese Biester erst einmal, was sie schluckten.
    Dann verschwand das Biest, löste sich einfach in Nichts auf. Als Nächstes wurde Ekeke zu einem kreischenden Wirbel, der dann ebenfalls ins Nichts verschwand.
    Und dann Awale selbst…
    Nein!
    Awale wurde nicht aufgelöst. Er blieb zurück, allein in der Dschungellandschaft. Am starken Ast eines Baumes hängend…
    »Nein«, flüsterte er. »Ich will zurück… zurück zu meinen Männern, zu meinem Volk, in meine Heimat…«
    Er wollte nicht bis ans Ende aller Tage hier zurückbleiben…
    ***
    Ich bin tot , dachte Zamorra. Das Dunkel um ihn herum wich, und er spürte keine Schmerzen, obgleich die Krokodilzähne ihn verletzt haben mussten. Aber im Jenseits kommt man immer unversehrt an.
    Dass es hell um ihn herum wurde, war normal. Aus den Gesprächen mit vielen Menschen, die an der Schwelle des Todes gewesen waren, wusste er von dem »hellen Licht«, dass sie anzog, um sie in eine andere Daseinsebene zu führen. Ins so genannte Jenseits…
    Aber dann erkannte er seinen Irrtum. Für ihn würde es das Licht nicht geben. Wenn er starb, erwartete ihn die Hölle der Unsterblichen. Daran führte für ihn kein Weg vorbei, und er würde dort in einem Käfigraum weiter existieren bis ans Ende des Universums.
    Es gab dann keinen Weg zurück.
    Also… lebte er noch! Er war nicht von dem Riesenkrokodil getötet worden. Es hatte ihn verschlungen, aber nicht umgebracht.
    Dank Merlins Magie? Oder steckte Shango dahinter?
    Er sah sich um. Der Dschungel existierte nicht mehr; er hing nicht mehr an einem Ast. Aber auch von Awale, dem Eso, war nichts zu sehen, und nichts von dem schwebenden Ekeke. Zamorra befand sich allein in einem Raum - dem Raum mit dem Opfertisch.
    In welcher Zeit? Gegenwart oder Vergangenheit?
    Es gefiel ihm immer weniger, immer mehr Fragen vorgesetzt zu bekommen, auf die es keine Antwort gab.
    Er tastete nach seinem Amulett. Es hing vor seiner Brust. Auch der Blaster befand sich wieder an der Magnetplatte. Zamorra nahm ihn kurz zur Hand und prüfte die Ladekapazität. Die zeigte 48 Prozent an. Schulterzuckend steckte er die Waffe zurück und ging zur Tür.
    Sie war nicht verschlossen. Niemand hinderte ihn daran, den Weg ins Freie zu nehmen.
    Draußen wurde ihm klar: Er befand sich in der Vergangenheit.
    »Das ist nicht gut«, murmelte er. »Ganz und gar nicht gut.«
    Was nun? Wie kam er in die Gegenwart zurück? Noch eine Frage, die keine Antwort kannte! Zumindest jetzt noch nicht.
    Vielleicht, überlegte er, konnte er Ekeke zwingen, ihn zurückzuschicken. Aber dann existierte der Zauberer hier weiter und konnte ungestört seinen Umtrieben nachgehen!
    Das war auch nicht gut.
    Er durfte Ekeke nicht am Leben lassen. Der konnte mit weiteren Opfern den Zeitkreis abermals entstehen lassen und wieder nach der Unsterblichkeit greifen.
    Nein, ganz egal, was mit Zamorra passierte: einen unsterblichen Schwarzmagier durfte es nicht geben. Zamorra musste ihn finden und töten.
    ***
    Botschafter Wilkins sah, wie Zamorra entführt wurde. Nur Malborough war noch da. Malborough, der als Zombie unverletzlich schien, der sogar Zamorras magische Attacke überstanden hatte.
    Jetzt wandte er sich Wilkins zu.
    Den packte die Angst, sprang ihn an wie ein wildes Tier. Die Polizeisirenen konnten ihn nicht beruhigen. Was Zamorra und Wilkins' Security nicht gelungen war, nämlich Malborough zu stoppen und unschädlich zu machen, würden auch die Polizisten nicht schaffen. Sie brachten höchstens noch mehr Ärger.
    Wilkins versuchte, ins Gebäude zu fliehen, obwohl ihm klar war, dass verschlossene Türen für den Zombie kein Hindernis darstellten.
    Doch dann veränderte sich alles!
    Von einem Moment zum anderen fand er sich
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