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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
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damit erst auf Carwal, dann auf Sadorow und sagte wieder etwas, aber auch er hatte jetzt die Zeichensprache mit in seinen Vortrag einbezogen.
    „Ein schmerzstillendes Mittel", stellte Sinen fest. „Mir scheint, diese scheinbaren Eisenfresser sind gar nicht so schlimm, wie sie sich geben."
    „Fragt sich nur, ob Sadorow diese Medizin verdauen kann", gab Carwal zu bedenken.
    „Er ist stark wie ein Pferd, aber wer weiß, was der Kerl ihm eintrichtern will."
    Daran hatte Bark auch schon gedacht.
    Der Fremde schien ihn für den Anführer der Terraner zu halten, denn er ließ ihn nicht aus den Augen, und als Bark ihm mit einiger Mühe erklärt hatte, daß Sadorow die Folgen des Treffers auch ohne ärztliche Hilfe überstehen würde, legte er sein Gerat sofort zur Seite. Erst spater erfuhr Bark, daß der andere ihn einfach deshalb für besonders wichtig innerhalb der Gruppe von Gefangenen hielt, weil Bark weißes Haar hatte - nicht vom Al-ter, sondern durch eine verruckte Laune der Natur.
    Vielleicht wäre es sogar zu ernsten Schwierigkeiten gekommen, hatte ihnen der Zufall nicht auf diese Weise geholfen.
    Man legte Sadorow auf die Trage, und die Terraner folgten ihm und den Trägern. Die Fremden führten sie durch Gange, deren Wände deutlich verrieten, daß man sich wirklich in einem Raumschiff befand. Dennoch machte alles einen eher gemütlichen Eindruck. Die Technik blieb im Hintergrund. Nur an den Stellen, an denen sie aus Gründen der Notwendigkeit dominieren mußte, offenbarte sie sich den Terranern in ihrer ganzen Fremdartig-keit.
    Bark Mun-Yang bemerkte, daß sie viele Umwege machten und zum Teil sogar im Kreis gingen. Er verkniff sich eine Bemerkung darüber, denn er wußte nicht, wie schnell die Translatoren der Fremden mit einer fremden Sprache zurechtkamen. Die anderen brauch-ten nicht zu wissen, daß die Terraner den einfachen Trick langst durchschaut hatten.
    Durch die Ortungsergebnisse hatte Bark schon vor dem Start von der SOL gewußt, wie groß die Raumschiffe waren, die jenseits der Sonne LOCKFEUER standen. Sie hatten an der dicksten Stelle einen Durchmesser von eintausend Metern. Mindestens die Hälfte die-ser Strecke legten sie zurück, während sie kreuz und quer durch Gänge und Räume aller Art marschierten, und doch hatte Bark den Verdacht, daß sie am Ende keine fünfzig Meter von ihrem Ausgangspunkt entfernt ankamen.
    Sie wurden in eine große, nüchtern und sparsam möblierte Kabine geführt. Drei weitere Fremde erwarteten sie dort - und einer davon war eine Frau.
    Bark und seine Gefährten hatten Bilder von der geheimnisvollen Dunja Varenczy gese-hen, und sie wußten auch, daß Roi Danton seit dem Verschwinden dieser Frau in völlige Apathie versunken war. Sie alle hatten das nicht verstanden. Schließlich war Danton kein schwärmerischer Jüngling mehr. Jetzt überkam sie eine schwache Ahnung von dem, was in Rhodans Sohn vorgehen mochte. Wenn diese Frau hier dem durchschnittlichen Ausse-hen aller Frauen ihres Volkes entsprach ...
    Bark Mun-Yang schüttelte über sich selbst den Kopf.
    Man machte den Terranern klar, daß sie an einem niedrigen Tisch Platz nehmen sollten, in dessen Mitte einer der kleinen Translatoren stand. Sadorow wurde samt der Trage daneben abgesetzt. Die Wächter traten einige Schritte zurück und blieben neben dem Ausgang und an den Wanden stehen. Sie ließen die Terraner nicht aus den Augen, und ihre Waffen redeten eine deutliche Sprache. Dennoch hatte Bark Mun-Yang den Eindruck, als wäre ein Teil dieser angeblichen Feindseligkeit gar nicht vorhanden.
    Die fremde Frau und ihre beiden Begleiter setzten sich den Terranern gegenüber an den Tisch. Diese drei trugen andere Kleidung, nicht die düsteren, zweckmäßigen Uniformen der Wächter, aber auch sie betonten ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ihres Volkes durch eine gewisse Gleichförmigkeit in der Wahl der Farben und des Schnitts ihrer leichten Blusen. Was wie Schmuck wirkte, konnten leicht auch Abzeichen mit militärischer Bedeutung sein.
    Bark stellte auch fest, daß es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Männern gab. Der eine gehörte eher zu der Gruppe der Wächter. Sein Gesicht war um eine Schat-tierung dunkler als das seiner Begleiter, das Gesicht schärfer geschnitten und der ganze Körper wuchtiger gebaut. Der andere Fremde wirkte neben ihm beinahe zierlich.
    Auch war er bedächtiger in seinen Gesten und Bewegungen, und seine schmalen Hände sahen nicht so aus, als wären sie daran
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