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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter
Autoren: W.K. Giesa
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Erzählungen bekannt. Meeghs! Aber die waren Spinnenwesen und keine Skorpione! Somit konnte dieser Schattenhafte kein Meegh sein, von denen die Tendyke Industries ein erbeutetes Raumschiff in einem unterirdischen Geheimlabor untersuchte. Zwei andere waren mittlerweile Schrottklumpen. Das Verbliebene wurde hin und wieder auch eingesetzt. SR02 hatten sie es genannt, und Zamorra und Dr. Artimus van Zant nahmen damit hin und wieder Weltraumflüge vor. Tendyke selbst hatte die SR02 eingesetzt, als es darum ging, das Buch der 13 Siegel zu zerstören, das unheilvollen Einfluss auf Zamorra genommen hatte. [4]
    »Lass uns in Ruhe, wer oder was auch immer du bist«, stieß der Abenteurer hervor. »Verschwinde, husch, weg mit dir!«
    Der Schatten des Riesenskorpions reagierte nicht. Er kam immer näher.
    Tendyke griff nach der Pistole im Holster an seinem Gürtel. Zwar alles andere als stilecht im Verhältnis zu seiner ledernen Westernkluft - da hätte ein Revolvergurt mit einem 45er Colt besser gepasst -, aber immer recht wirkungsvoll. Er zog den Schlitten zurück, zielte und schoss.
    Die Kugel ging einfach durch den Schattenhaften hindurch wie zuvor der Dolch, und sauste als Querschläger zwischen den sieben Wänden hin und her. Beinahe hätte sie Tendyke selbst getroffen.
    Dann war der Riesenskorpion heran. Der Stachelschweif zuckte, stieß zu und durchbohrte den Abenteurer.
    ***
    Zamorra trat an die beiden Männer heran und untersuchte sie kurz. Zu seiner Erleichterung lebten sie, waren nur ohne Bewusstsein. Jener, der sie getragen hatte, hatte sie hier abgelegt.
    »Aufwachen, Herrschaften - es ist Feierabend!«, rief Zamorra. Aber erst, als er Tendyke leicht rüttelte, öffnete der die Augen.
    Seine Hand glitt blitzschnell zum Holster und wollte die darin steckende Pistole ziehen. Zamorra hielt ihm die Hand fest.
    »Lass den Meuchelpuffer bloß stecken!«, mahnte er. »Du willst doch wohl nicht auf deinen Freund schießen?«
    »Häh?«, machte Tendyke verständnislos. »Was ist - wo kommst denn du her?«
    Zamorra deutete hinter sich. »Von da«, sagte er.
    Tendyke sah an sich herunter, tastete seine Brust ab. »Was ist passiert?«, murmelte er. »Wo ist der Riesenskorpion? Was hast du mit ihm gemacht?« Mit flackerndem Blick sah er sich um. »Und wieso ist…« Er berührte nacheinander die Pistole im Holster und den Dolch in der Scheide. »Ich habe doch…«
    »Schön langsam«, mahnte Zamorra. »Eines nach dem anderen. Kowalski und du, ihr seid mit dem Boden der Ausgrabungsstelle in einen Schacht gestürzt. Ich habe mich abgeseilt, um euch zu bergen, tot oder lebendig, konnte euch aber zuerst nicht finden. Erst jetzt.«
    »Was ist mit Kowalski?«
    »Sieht aus, als sei er nur bewusstlos. Ob er verletzt ist, weiß ich nicht. Sieht aber nicht danach aus.«
    »Ich bin verletzt«, sagte Tendyke. »Jemand hat mir den Schädel gespalten und abgeschlagen.«
    »Ja, du wirkst auch etwas kopflos«, seufzte Zamorra. »Kannst du mir erzählen, was passiert ist?«
    »Lass mich nachdenken, damit ich es auf die Reihe bekomme.« Dann begann er vorzutragen, was er aus seiner Sicht erlebt hatte. Bis hin zu dem Moment, in dem er wieder erwachte und im Reflex zur Pistole griff.
    »Dabei hätte die gar nicht im Holster stecken dürfen, und der Dolch müsste da hinten an der Wand liegen - Moment mal, dieser Raum ist größer als der andere! Wir sind als Bewusstlose nach hier… hm… verlegt worden.«
    »Unser Gegner ist also ein Verleger.« Zamorra schmunzelte, wurde aber sofort wieder ernst. »Weißt du, was ich glaube?«
    »Weiß ich nicht. Ich bin kein Gedankenleser und auch kein Hellseher. Außerdem: Für Fragen des Glaubens ist die Kirche zuständig und nicht ich.«
    »Haarspalter«, tadelte Zamorra. »Ich glau - ich vermute«, korrigierte er sich, »dass unser spezieller Freund dir Illusionen aufgezwungen hat wie den drei anderen armen Teufeln.«
    »Und dieser vorgegaukelte Riesenskorpion sollte mich umbringen, so wie das imaginäre Riesenkrokodil Plummer verschlang. Aber wieso hat es bei ihm funktioniert und bei mir nicht?«
    »Vielleicht, weil du die Gene deines Vaters Asmodis in dir trägst. Vielleicht aber auch wegen der mentalen Sperre, die wir alle in uns tragen. Die ließ dich zwar das Bild sehen, aber es blockte die suggestive Wirkung ab.«
    Tendyke nickte nachdenklich. »Das könnte sein«, sagte er. Vorsichtig erhob er sich und sah von Zamorra zu Kowalski. »Was machen wir jetzt? Hast du eine Idee, wie wir hier wieder
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