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0874 - Das Tier

0874 - Das Tier

Titel: 0874 - Das Tier
Autoren: Jason Dark
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Geräusch entging.
    Andere Gedanken jagten durch ihren Kopf. Warum auch sollte das Tier nur in das Haus hineingehen, in dem die Stones lebten? Auch die Conollys waren mit diesem Wesen in Verbindung geraten, sicherlich standen auch sie auf der Liste.
    Der Schauer auf dem Rücken verstärkte sich. Er nahm an Kälte zu: Sheila dachte daran, ihren Mann zu wecken und Johnny ebenfalls zu verständigen.
    Sie wollte sich schon erheben, als sie das leise Kratzen hörte. Links von ihr, wo ein Sessel stand. An der Rückseite des Möbels, nicht einsehbar für sie…
    Sheila bewegte ihre rechte Hand auf das Kissen zu, schob sie darunter und umklammerte den Griff der Goldenen Pistole. Plötzlich fiel ihr ein, daß es zu spät war, Mann und Sohn zu wecken. Das Fremde, Böse hatte bereits Einzug gehalten.
    Sie stand mit einer langsamen Bewegung auf.
    Und auch hinter dem Sessel tat sich etwas.
    Das Tier erhob sich!
    Sheila war nicht mal überrascht. Sie sah den häßlichen Kopf mit den Haarantennen dicht über der Lehne. Sie sah, wie sich diese Fäden bewegten und nach vorn neigten.
    Zugleich spürte sie den Ansturm fremder Gedanken in ihrem Kopf. Das Tier war dabei, sie in seinem Sinne zu manipulieren, es spielte seine Kraft aus, von der es nichts verloren hatte.
    »Nein! Nein!«
    Sheila kämpfte dagegen an. Die Frau peitschte sich innerlich hoch, aber das Tier kam näher. Es umrundete den Sessel, der schiefe Mund in dem schiefen Gesicht war verzogen. Auf den Schultern saß der Kopf wie ein gekipptes Rechteck.
    Wenn ich jetzt noch lange warte, ist es vorbei!
    Dieser eine Satz war wie eine Zündung.
    Sheila hob die Goldene Pistole an, zielte und schoß.
    Sie hörte das schmatzende Geräusch, als die mörderische Flüssigkeit vom Planet der Magier in Form eines Tropfens die Mündung verließ und auf das Tier zuschoß.
    Sie traf!
    Das Tier zuckte zusammen.
    Es wollte weg, aber es war zu spät, dann blitzartig hatte sich die Flüssigkeit zu einer gewaltigen Blase aufgebaut, zu einem durchsichtigen Ei, in dessen Mittelpunkt sich das Tier befand.
    Das tötende Ei tanzte auf dem Boden des Wohnzimmers. In seinem Innern sammelten sich die Tropfen, sie wurden größer und größer, folgten der Schwerkraft, fielen nach unten und klatschten auf den Körper des Tieres, wo die Haut sicherlich aufzischte, aber das hörte Sheila nicht. Statt dessen schaute sie zu, wie das Tier verging. Die Kraft des Schleims in der Blase zerstörte es radikal.
    Gesicht, Körper, Arme und Beine lösten sich auf. Das Tier wehrte sich, es schlug um sich, es wuchtete sich gegen die dünne Wand, die aber härter war als Stahl.
    Nach einigen Sekunden war nur mehr ein Klumpen vorhanden, aus dem hin und wieder Gliedmaßen zuckten, zumeist die Antennenhaare, die längst zur Hälfte verkürzt waren.
    Das Tier sackte zusammen.
    Sein Körperrest schwamm in dieser schaumigen, schleimigen Flüssigkeit auf dem Grund des Eis.
    Dort löste er sich auf.
    Sheila hatte nicht zuschauen wollen, doch da war eine Kraft gewesen, die das Gegenteil sagte. Und sie wußte auch, daß die Blase für sie gefährlich werden konnte, wenn sie nicht zerstört wurde.
    Sheila zog einen zweiten Abzug an der Waffe zurück.
    Ein kleiner Pfeil jagte in die Haut der Blase, die blitzartig verschwand, weil sie zerplatzt war wie ein Ballon.
    Zurück blieb ein schmieriger und stinkender Rest.
    Sheila ließ die Waffe fallen. Sie griff nach dem Handy auf dem Tisch. Mit zitternden Fingern wählte sie die Nummer der Stones.
    John Sinclair meldete sich.
    »Sheila hier. Es ist vorbei, John, endgültig. Das Tier existiert nicht mehr.«
    Sie hörte noch den Schrei, die Antwort, dann unterbrach sie die Verbindung und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Diesmal waren es Tränen der Erleichterung, der Entspannung und auch des Glücks…
    ENDE des Zweiteilers
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