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0873 - Gabentisch des Grauens

0873 - Gabentisch des Grauens

Titel: 0873 - Gabentisch des Grauens
Autoren: Jason Dark
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ablief, und er fühlte sich in dieser Welt sehr, sehr wohl. Sie war für ihn nicht sichtbar, aber er wußte trotzdem, daß es sie gab.
    Diese Welt hatte ihn sogar ausgesucht, und Marty fühlte sich ihr verpflichtet.
    Aber jetzt war jemand erschienen, der ihm diese Welt streitig machen wollte. Auch wenn er mit Conolly redete, er würde ihn nie verstehen, er war sowieso komisch, und Marty hatte von ihm Dinge erfahren, die ihm überhaupt nicht gefielen. Es hieß, Conolly wäre ein Feind des Okkulten. Er würde es hassen und jagen, und Marty hatte nun den Beweis für diese Theorie erhalten. Wäre dem nicht so gewesen, dann würde dieser Mann nicht dort unten am Pool hocken.
    Ja, er haßte ihn!
    Marty sprang auf.
    Plötzlich zitterte er. Durch seinen Körper tosten Kräfte, die er nicht mehr kontrollieren konnte. Etwas war in ihn eingedrungen, und dieses Etwas flüsterte ihm zu, es doch einmal mit einer Waffe zu versuchen. Die Waffe war wichtig, sie zählte, nur mit ihr konnte er sich gegen seinen Feind wehren.
    Conolly war sein Feind!
    Marty ging zum Fenster. Er beugte sich vor, um ihn sehen zu können. Nur seine Beine konnte er erkennen. Er hatte sie übereinandergeschlagen und eine lockere Sitzposition eingenommen. Klar, dieser Kerl fühlte sich in der Nähe der Mutter wohl.
    Marty Stone zeigte ein fletschendes Grinsen. Seine Augen leuchteten von innen. Er bekam einen bösen Blick, und da war auch die Stimme wieder, die ihm etwas sagte:
    »Tu es, Marty, tu es! Töte ihn jetzt! Leg dich auf die Lauer! Laß ihn nicht entkommen!«
    Der Junge nickte.
    Scharf drehte er sich vom Fenster weg. Um den Ruf seiner Mutter kümmerte er sich nicht, denn er war bereits auf der Suche nach einer passenden Waffe…
    ***
    Susan Stone sagte zunächst einmal gar nichts. Sie saß starr auf ihrem gelb lackierten Holzstuhl, blickte Bill durch die dunkle Brille sekundenlang an, was ihr nicht zu gefallen schien, denn sie nahm die Brille ab, so daß der Reporter in die fast leblosen Augen schauen konnte. Dabei hörte er das Flüstern der Frau.
    »Sagen Sie das noch mal, bitte.«
    »Muß ich es wirklich wiederholen?«
    Susan überlegte einen Moment. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, Bill, das brauchen Sie nicht. Ich habe Sie schon verstanden. Ich weiß genau, was Sie gesagt haben. Mein Sohn Marty hat also versucht, Ihren Sohn zu töten.«
    »So wurde es mir gesagt.«
    Susan Stone lachte diesmal scharf. »So wurde es Ihnen gesagt, Bill. Von Ihrem Sohn, nehme ich an.«
    »Natürlich.«
    »Und Sie glauben ihm?«
    »Welchen Grund sollte er gehabt haben, mich anzulügen, Susan?«
    Sie beugte sich vor und schob dabei ihre Hände über den Tisch. Die Nägel waren dunkelrot lackiert.
    Es sah aus, als würden Blutstropfen auf den Fingerspitzen kleben. »Sie haben es gesagt, Bill, und ich frage Sie, welchen Grund sollte mein Sohn gehabt haben, Ihren Johnny zu töten?«
    »Das ist eben unser Problem!«
    Susan lehnte sich zurück. Sie hatte die Sonnenbrille zwischen die Finger genommen und bewegte sie im Kreis. »Darf ich fragen, auf welche Art und Weise er es versucht hat? Mit einem Messer, mit einem Revolver oder mit den bloßen Händen?«
    »Nichts von dem. Er hat einen Stein genommen und wollte ihn Johnny auf den Kopf schlagen. Sie können sich vorstellen, daß ein Mensch mit einem Stein leicht zu töten ist.«
    »Sorry, da kenne ich mich nicht aus. Sie scheinen darüber besser informiert zu sein.« Susan lächelte falsch. »Trotzdem will es mir nicht in den Kopf, Bill.«
    »Mir auch nicht. Außerdem ist da noch etwas gewesen.«
    »Sie machen mich neugierig.«
    Bill atmete stöhnend aus. Er wußte, daß die Frau ihm nicht glaubte, aber er mußte ihr alles sagen.
    Also klärte er sie darüber auf, daß Marty mit der Stimme eines Fremden gesprochen hatte.
    Susan saß wie angenagelt. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Tut mir leid, aber so ist es.«
    »Eine fremde Stimme?« Sie schüttelte den Kopf. »Mein Sohn? Hören Sie, Bill, ich habe nichts gegen Sie, nie gehabt, aber wenn Sie mir so kommen, dann muß ich allmählich an Ihrem Verstand zweifeln. Das ist doch nicht normal, was sie mir da unter die Weste schieben wollen. Das… das… kann doch nicht wahr sein!«
    »Es ist aber so. Verlassen Sie sich darauf. Ich bin kein Spinner. Ich habe wirklich anderes zu tun, als mich mit Ihnen über derartige Dinge zu unterhalten.«
    »Dinge.«
    »Meinetwegen auch Vorfälle oder Tatsachen.«
    »Tatsachen« spottete Susan. »Sie sollten Ihren Sohn mal ins
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