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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten
Autoren: Unbekannt
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ihr macht."
    Verthe griff erneut nach seiner Hand.
    „Ich weiß nur eines", erklärte sie. „Dies hier ist eine technische Anlage. Sie hat nichts Mystisches an sich. Du mußt Koßjarta vergessen. Sie wird diesen Ort nicht mehr lebend verlassen. Das Alles-Rad hat sie aufgegeben. Ihr ist auch durch ein Wunder nicht mehr zu helfen."
    „Woher weißt du das?" fragte er. „Sie hat eine Rückenverletzung. Wahrscheinlich ist sie querschnittsgelähmt. Ist das so schlimm, daß das Alles-Rad keine Wunder-Heilung mehr machen kann?"
    „Übertreibe nicht", mahnte sie. „Geh nicht so weit, das Alles-Rad zu Intern."
    „Unsinn", sagte er. „Als ich hierher kam, war ich davon überzeugt, dem Unbegreiflichen zu begegnen. Doch ich habe mich geirrt. Wohin ich auch sehe, überall ist Technik. Alles läßt sich erklären. Und deshalb glaube ich auch daran, daß ich da drinnen etwas sehen werde, was sich dem Verstand nicht entzieht."
    Alle Kranken und Verletzten waren mittlerweile ins Gebäude gebracht worden. Das Fluggerät stieg auf und flog davon. Plondfair verließ das Versteck und eilte zum Eingang des Hauses. Verthe folgte ihm.
    Die Tür öffnete sich von selbst vor ihnen. Plondfair zögerte kurz, dann schritt er in einen Gang hinein, aus dem ihm Stimmen entgegenklangen. Verthe schloß zu ihm auf.
    „Sie sind da vorn", sagte der Luf ke. „Wenn sie sie umbringen, erkennst du mich nicht wieder."
    „Warum sollten sie das tun? Sie versuchen, sie zu retten. Bestimmt."
    Niemand trat ihnen entgegen. Sie konnten durch halbtransparente Wände in die Räume sehen, die sich dem Gang anschlössen. In einigen von ihnen lagen Kranke, in anderen arbeiteten Helfer. Der Gang führte direkt zu einem Saal.
    Er endete an einer Brüstung, die in einer Höhe von etwa fünfzig Metern unter der Kuppel des kreisförmigen Saales entlangführte. Plondfair und Verthe blieben stehen, als sie nach unten sehen konnten. Die Patienten glitten in unsichtbaren Schwerefeldern nach unten auf eine Kuppel zu, die von zahlreichen Spiralen gebildet wurde.
    „Das ist ein Transmitter", sagte Verthe verblüfft.
    „Bist du sicher?" fragte er. „So einen Transmitter habe ich noch nie gesehen."
    „Aber ich", erwiderte sie. „Er stand in einem medizinischen Labor, in dem ich gelernt habe, einfache Verbände anzulegen und Blutspezifikationen durchzuführen."
    „Hast du gesehen, wie er arbeitet?"
    „Nein. Jemand hat es mir erklärt, und ich glaube ihm."
    Plondfair runzelte die Stirn und blickte nach unten. Zahlreiche Männer in heller Kleidung arbeiteten bei dem Transmitter. Die Kranken schwebten herab und wurden an Lebenserhaltungssysteme angeschlossen. Plondfair konnte die Schriftbezeichnungen lesen, die anzeigten, welche Funktionen von den Maschinen übernommen wurden.
    „Das alles hat mit Mystik überhaupt nichts zu tun", sagte er. ,-,Sieh dir das an. Bei Koßjarta werden Atmung, Blutreinigung, Blutdruck und sogar ein Teil der osmotischen Kybernetik von Maschinen gesteuert. Wir sind einem gigantischen Schwindel auf der Spur, Verthe. Dies alles paßt überhaupt nicht mit dem zusammen, woran wir bisher geglaubt haben."
    Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich zu einer Schräge, die steil in die Tiefe führte. Er schob einen Fuß über die Kante hinaus und stellte fest, daß Schwerefelder ihn stützten. Daraufhin trat er über die Kante hinaus und glitt sanft über die Schräge nach unten. Verthe blieb bei ihm.
    „Seltsam", sagte sie. „Niemand achtet auf uns. „Man hätte uns doch längst sehen müssen. Oder glaubst du, daß es sie nicht interessiert, daß wir hier sind?"
    Sie hatten eine andere Brüstung erreicht, die sich etwa fünf Meter über dem Boden der Halle befand. Bis in diese Höhe reichte die oberste Wölbung des Transmitters. Plond-fair blieb stehen. Er sah, daß man einen Schwerverletzten in den Trans-mitter schob. Der Mann schien das Opfer eines Verkehrsunfalls geworden zu sein.
    Die Männer in der hellen Kleidung nahmen einige Schaltungen vor. Ein Blitz tanzte krachend durch die Spiralen des Transmitters, und plötzlich verschwand der Verletzte.
    „Wohin bringen sie ihn?" fragte Plondfair unwillkürlich. „Hast du eine Ahnung?"
    „Da, wo ich den Transmitter gesehen habe, stand die Gegenstation in einem Nebenraum", erwiderte sie. „Das wird hier wohl auch so sein."
    Sie zeigte auf einen Gang, der ihnen gegenüber lag. Zwei Helfer verließen die Halle durch ihn.
    „Koßjarta", sagte Plondfair unwillkürlich, als er sah, daß die Männer seine
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