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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten
Autoren: Unbekannt
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waren breit und ausladend, und jede seiner Bewegungen verriet überlegene Kraft.
    Ploudf air blieb schließlich auf dem Band stehen und drehte sich um. Er hatte ein scharfgeschnittenes Gesicht mit schmalrückiger Nase und vollen Lippen. Mit großen, nachtschwarzen Augen blickte er sie an, und es schien ihr, als errate er jeden ihrer Gedanken.
    Er war anders als andere Männer, die sie kennengelernt hatte. Fraglos war er ihr intellektuell überlegen, obwohl er hin und wieder den Eindruck machte, als könne er nicht klar genug denken. Sie wußte jedoch, daß sie daran schuld war. Sie verwirrte ihn, und das erfüllte sie mit heimlichem Vergnügen.
    Plondfair trat zur Seite, als das Band endete, und wartete auf Ver-the.
    „Hier entlang", sagte er und zeigte auf eine steil in die Höhe führende Schräge. Unsichtbare Kraftfelder beförderten die Besucher des Hospitalzentrums über die Schräge nach oben.
    Wortlos ließ sich Verthe neben ihm nach oben tragen. Sie kamen ins Freie. Flache Gebäude umschlossen eine Parklandschaft mit teilweise synthetischen Pflanzen und Kunststoffnachbildungen von Tieren. Verblüfft strich Plondfair mit den Fingern über einige Blätter.
    „Sie sind aus Plastik", sagte er.
    „Na und?" entgegnete Verthe. „Wir sind doch nicht hier, um Geschmacklosigkeiten aufzustöbern, oder?"
    „Allerdings nicht. Ich wundere mich nur darüber, daß man auf einen natürlichen Sauerstoffspender verzichtet."
    Ein kastenförmiges Fluggerät näherte sich ihnen. Plondfair eilte unter einen Baum. Er zog Verthe mit sich und verbarg sich mit ihr zusammen unter dem Blätterdach. Der fliegende Kasten landete vor dem Eingang eines gläsernen Gebäudes.
    „Ein Krankentransport", sagte der Lufke. Deutlich konnten sie in künstlichen Schwerefeldern schwebende Gestalten hinter den halbtransparenten Scheiben des Fluggeräts erkennen.
    „Und dein Schatten", bemerkte sie. Er fuhr herum. Sie zeigte auf den Tunnejausgang. Der Kryn stand daneben zwischen zwei Büschen und blickte sich suchend um. Er hielt ein funkelndes Gerät in den Händen, das er langsam herumschwenkte und schließlich auf Plondfair richtete. Ein zufriedenes Lächeln glitt über sein Gesicht. Er drehte sich um und verschwand zwischen den Büschen.
    „Das darf doch nicht wahr sein", sagte Plondfair ärgerlich. „Jetzt schnappe ich mir den Burschen."
    Bevor Verthe ihn aufhalten konnte, verließ er das Versteck, rannte durch den Park und stürzte sich auf die Büsche, hinter denen der Priester verschwunden war. Verthe hörte einen Schrei, dann einige dumpfe Schläge und das Brechen einiger Äste. Einige Minuten vergingen. Dann kehrte Plondfair zurück. Er hielt das glitzernde Gerät in den Händen und schleuderte es plötzlich weit von sich. Es flog in hohem Bogen über die Behandlungsstationen des Hospitals hinweg.
    „Ich habe ihn gefesselt", berichtete der Lufke. „Er wird uns nicht mehr belästigen."
    „Es ging wohl nicht anders?"
    „Nein", antwortete er. „Die elegante Art war nicht wirksam genug."
    Sie wollte noch eine Frage stellen, doch er schob sie zur Seite und blickte angespannt zum Krankentransport hinüber. Einige Männer bemühten sich zusammen mit zwei Robotern um die Kranken. Die Seitenwände des Fluggeräts waren nach oben geschoben worden, so daß Plondfair die Kranken sehen konnte. Sie schwebten frei in der Luft. Ihre Verletzungen wurden von transparenten Kunststoffverbänden umhüllt.
    Verthe wandte sich ab.
    „Ich kann das nicht sehen", sagte sie erschauernd.
    „Es sind hoffnungslose Fälle", entgegnete er. „Wer noch schlimmer verletzt ist, ist tot."
    Einige der Patienten waren so verstümmelt, daß es ein Wunder war, daß sie überhaupt noch lebten. Zwei von ihnen wurden augenblicklich an robotische Lebenserhaltungssysteme angeschlossen, während sie ins Innere des Hospitals gebracht wurden.
    „Ich verstehe etwas von Medizin", eröffnete ihm Verthe. „Deshalb begreife ich nicht, da~ß man sich um diese Fälle überhaupt noch bemüht. Keinen von denen ist noch zu helfen."
    Plondfair stöhnte auf, als habe ihn ein Schlag getroffen. Einer der Patienten hob den Kopf und wandte ihm für einen kurzen Moment das Gesicht zu.
    „Koßjarta", sagte er. „Koßjarta ist dabei."
    Verthe griff nach seiner Hand.
    „Es tut mir leid, Plondfair, aber wenn sie hier ist, dann kann ihr niemand mehr helfen. Komm, laß uns gehen. Es ist besser für dich."
    Er schüttelte ihre Hand ab.
    „Nein", erwiderte er. „Ich will wisT sen, was man mit
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